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Lawine stoppt Kraftwerkbau

Eine Lawine hat die Bauarbeiten für das neue Gemeinschaftskraftwerk Inn lahmgelegt. Die Baustelle in Ovella bleibt bis im Frühling gesperrt. Dies führt zu weiteren Verzögerungen der geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2020.

Südostschweiz
09.02.18 - 10:31 Uhr
Ereignisse
Der Inn hat die Wehrbaustelle in Ovella nach einer Lawine geflutet.
Der Inn hat die Wehrbaustelle in Ovella nach einer Lawine geflutet.
PRESSEBILD

Nach heftigen Schneefällen und einem grossen Lawinenabgang zwischen Ovella und Vinadi staute sich der Inn zurück und überflutete die Baustelle für das neue Gemeinschaftskraftwerk Inn. Dies teilten die Engadiner Kraftwerke (EKW) am Freitag mit.

Auch nachdem sich die Lawinengefahr gelegt hatte und die Baugrube ausgepumpt worden war, konnten die Bauarbeiten nicht wieder aufgenommen werden. Denn die starken Schneefälle führten zu einer Verfüllung der Steinschlagnetze oberhalb der Baustelle. Deshalb kann die Sicherheit für Bauarbeiter nicht garantiert werden.

Direktor Michael Roth sagte im Interview mit Radio Südostschweiz, wie die Lawine die Baustelle überflutete: «Der Inn wurde zurückgestaut und die Baugrube später mit Wasser gefüllt», so Roth. Bauarbeiter waren aufgrund der Lawinensituation keine vor Ort. Entsprechend wurde der Vorfall auch erst später bemerkt.

Direktor Michael Roth erklärt, was geschehen ist, und wie es nun weitergeht.

Die Vortriebsarbeiten für den über 20 Kilometer langen Druckstollen zwischen Ovella und der österreichischen Gemeinde Prutz sind derzeit ebenfalls eingestellt. Denn beide Tunnelbohrmaschinen sind im Januar auf anspruchsvolle, geologische Störungszonen gestossen, wie es weiter heisst. Diese würden nun freigesprengt, so dass der Vortrieb in wenigen Wochen wieder aufgenommen werden kann, so Roth. «Solche Situationen gibt es immer wieder. Aussergewöhnlich ist im aktuellen Fall aber, dass gleich beide Maschinen gleichzeitig betroffen sind».

Inwieweit sich die Schneesituation und die geologischen Schwierigkeiten auf die Gesamtkosten für das neue Kraftwerk auswirken, wird abgeklärt. Roth geht davon aus, dass das Kraftwerk wie geplant im Jahr 2020 in Betrieb geht, wegen Verzögerung allerdings rund ein halbes Jahr später. (so/sda)

Die ausgepumpte Wehrbaustelle in Ovella. PRESSEBILD
Die ausgepumpte Wehrbaustelle in Ovella. PRESSEBILD
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