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Wildhut erlegt einen Heu-Dieb

Die Bündner Wildhut hat einen Hirsch erlegt, der Heu aus einem Stall frass. Beim Kanton hat man die Befürchtung, das Tier könnte an Tuberkulose erkrankt sein.

Südostschweiz
08.02.18 - 17:25 Uhr
Ereignisse
Ein junger Hirsch.
Ein junger Hirsch.
ARCHIV YANIK BÜRKLI

In Klosters hat die Wildhut vor einigen Tagen einen Hirsch geschossen. Dies berichtete «20 Minuten». Er hatte aus einem Stall, in dem Kühe gehalten werden, Heu «stibitzt». Grund für die Erlegung war aber nicht der «Diebstahl», sondern der Verdacht, das Wildtier könnte die Krankheit Tuberkulose auf Nutztiere übertragen. Dies bestätigte der Bündner Kantonstierarzt Rolf Hanimann auf Anfrage von TV Südostschweiz. Das erlegte Tier wird derzeit in einem Labor untersucht. Ein Video im Netz, welches das Tier beim Heu fressen zeigte, sorgte vergangene Woche für «Jööh»-Emotionen.

Auch für die Tiere im Stall hat der Vorfall Konsequenzen. Bis das Laborresultat vorliegt, dürfen keine Tiere den Hof verlassen oder neue hinein gebracht werden.

«Wir müssen bereit sein»

Hanimann verweist weiter auf das Monitoring, das an Tuberkulose erkrankte Wildtiere aufspüren soll. «In den vergangenen drei Jahren gab es keine positiv geprüften Tiere», sagte Hanimann gegenüber Radio Südostschweiz. Aber das könne sich rasch ändern.

«Wir müssen bereit sein und die Bekämpfung im Falle eines Falles in einem möglichst frühen Stadium in Angriff nehmen», so Hanimann weiter. Zudem gilt es laut dem Kantonstierarzt zu verhindern, dass Tuberkulose aus dem Wildtier- in den Nutztierbestand übertragen werde.

Schnittstellen, wo Wild- und Nutztiere in direkten Kontakt kommen, müssen verhindert werden. Darum müssen Landwirte Futtervorräte vor Wildtieren schützen.

Tuberkulose wird über Speichel, Husten oder Tropfen übertragen. Der Erreger bleibt über mehrere Tage infektiös. Auch eine Übertragung der Seuche von Tieren auf Menschen ist möglich. In Österreich gab es Anzeichen, dass Tuberkulose von Nutztieren auf Menschen übertragen wurde.

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Ich denke das im Sommerhalbjahr sich Nutz -und Wildtiere ab und zu begegnen auf den Alpweiden. Diese sind sicherlich nicht alle eingezäunt und und grenzen öfters auch an Waldgebiete. ?????????

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