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Bischof Huonder feiert mit den Oberurnern 150 Jahre

Heute ragt der schlanke Kirchturm keck zum Himmel und kündet allen, dass Oberurnen eine eigenständige, katholische Kirchgemeinde ist. Und er zeigt, wie Bischof Vitus Huonder in seiner Predigt festhielt, dass der Verkündigungsauftrag des Evangeliums hier ernst genommen wird.

Südostschweiz
06.02.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Seit 150 Jahren eine eigene Kirchgemeinde: Der Oberurner Kirchenratspräsident Roger Fischli kann mit Bischof Vitus Huonder aufs Jubiläum anstossen.
Seit 150 Jahren eine eigene Kirchgemeinde: Der Oberurner Kirchenratspräsident Roger Fischli kann mit Bischof Vitus Huonder aufs Jubiläum anstossen.
PRESSEBILD

Von Margrit Neeracher

Es floss allerdings viel Wasser die Linth herunter, bevor dieser Wunsch der Oberurner Katholiken umgesetzt wurde. Bereits im Jahr 1778, als die Oberurner mehr oder weniger freiwillig Holz für den Bau der Pfarrkirche in Näfels spenden mussten, ging ein erstes Gesuch für eine eigene Pfarrei zum Bischof nach Konstanz.

Bis die Oberurner ihre eigene Kirchgemeinde gründen durften, dauerte es allerdings noch eine ganze Weile: Erst 1862 gab die Kirchgemeinde Näfels dem Gesuch von Oberurnen statt. Daran waren diverse Bedingungen geknüpft; so durften die Oberurner keine Ansprüche aufs Kirchenvermögen geltend machen, und auch der Kirchenschatz blieb in der St.-Hilarius-Pfarrei. Einzig ein verflixter roter Mantel, den der Sigrist nach Oberurnen mitgenommen hatte, bot Anlass für einen regen Briefwechsel zwischen den beiden Pfarreien mit dem Schluss, dass es sich nicht lohne, einem alten, in die Jahre gekommenen Mantel nachzutrauern, man kaufte sich einen neuen.

In humorvoller, lustiger Art erzählte Daniela Gallati, Kirchenratspräsidentin von Näfels und Vertreterin des kantonalen katholischen Kirchenrates, in ihrem Grusswort von den Ereignissen dieser Zeit.

Die Oberurner durften 1862 keine Ansprüche aufs Kirchenvermögen von Näfels geltend machen.

Gemeindepräsident Martin Laupper bewunderte in seinem Grusswort die Entschlossenheit der früheren Generation.

Am Lichtmesstag 1868 wurde die nach den Plänen von Karl Reichlin erbaute Pfarrkirche durch die kirchliche Einsegnung ihrer Bestimmung übergeben. Die Bauschuld von 136 818 Franken konnte übrigens bereits 1871 getilgt werden.

Gemeindepräsident Martin Laupper bewunderte in seinem Grusswort die Entschlossenheit der früheren Generation, die diese wunderschöne Kirche baute. Pfarrer Matthias Peters, für die Seelen der reformierten Oberurner zuständig, bedankte sich für die gute, ökumenische Zusammenarbeit.

Ein feierlicher Gottesdienst

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde das 150-Jahr-Jubiläum der Kirchenweihe gestartet. Gekonnt sang der Cäcilienchor Oberurnen unter Leitung von Martin Kälin die «Messe mit dem Schweizerpsalm» und das «Diligam te Domine» von Alberik Zwyssig. Musikalisch unterstützt wurden sie von Niklaus Stengele an der Orgel und Christian Menzi und Daniel Jenny auf der Trompete. Zelebriert wurde der feierliche Gottesdienst von Bischof Vitus Huonder, Pfarrer Theo Füglistaller und Pater Ljubo Leko.

Anschliessend verschob man sich in den Gemeindehaussaal, wo Kirchenratspräsident Roger Fischli vor dem Zmittag die zahlreichen Anwesenden begrüsste.

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