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Der grosse Glarner Rückblick – März und April

In Niederurnen fallen Schüsse und zwischen Matt und Elm kracht ein bis zu acht Kubikmeter grosser Felsbrocken auf den Suworowweg. Diese und andere Geschichten bewegten den Kanton Glarus im März und April des auslaufenden Jahres.

Südostschweiz
23.12.17 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Horgenglarus, Netstal-Maschinen: Aus der Glarner Wirtschaft kommen auch wieder gute Nachrichten.
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4. März: Anfang März präsentiert Architekt Peter Zumthor seine Ideen für das «Musikhotel» in Braunwald. In Schwanden zeigt er rund 200 Interessierten seinen ersten Entwurf. Die futuristisch wirkende, geschwungene Fassade ist mit Holzschindeln versehen. Nachdem aber die Süd-Gemeindeversammlung den Gesamtnutzungsplan zurückweist, liegt das Bauprojekt voraussichtlich bis Herbst 2018 auf Eis.

6. März: Buntes Treiben, überall im Kanton sind seit Februar die Guggen unterwegs. Von der «Alöschetä» in Näfels mit Nachtumzug über den «Schmudo» in Oberurnen bis zum finalen Umzug in Glarus. Neben dem diesjährigen Motto «Geisterstadt» gibt es dort auch Rock ´n´ Roll und politische Anspielungen auf Präsident Trump und dessen Mauerpläne an der Grenze zu Mexiko.

9./10. März: Die Sernftalstrasse zwischen Matt und Elm wird aus Sicherheitsgründen über Nacht gesperrt. Ein rund sechs bis acht Kubikmeter grosser Felsbrocken (Bild) kracht auf den Suworowweg beim Skilift Engi. In der Nacht gibt es bis zu einem halben Meter Schnee und im Tal regnet es unaufhörlich in Strömen. Die Lawinengefahr im ganzen Glarnerland ist über mehrere Tage kritisch und gebietsweise gross.

15. März: Die Tage des alten Kinos in Glarus sind gezählt. Im März 2018 soll mit dem Abbruch begonnen werden. An einer Infoveranstaltung der Gemeinde werden die Pläne für die drei neuen Gebäude mit neuen Wohnungen und Gewerberaum präsentiert. Zu reden gibt aber vor allem, dass die vorhandenen rund 40 Parkplätze beim Coop wegfallen. Die Gemeinde verspricht, Ersatz zu schaffen.

17. März: Schüsse in Niederurnen. Bei einer Auseinandersetzung zwischen vier Männern wird ein 35-jähriger Kosovare beim Fachmarkt Brugghof angeschossen. Im Mai verkündet die Polizei, dass sie alle Beteiligten verhaften konnte. Nur kurze Zeit vor der Schiesserei, am 10. März, raubt ein Bewaffneter die Raiffeisenbank in Näfels aus. Die Polizei kann den Bankräuber aber gleich vor der Filiale verhaften.

25. März: Kein Verbandstoff aus Glarus mehr. Die Firma IVF Hartmann in Netstal schliesst ihre Türen. Damit geht ein weiteres Kapitel der Glarner Textilindustriegeschichte zu Ende. Von der Schliessung der früheren Internationalen Verbandstofffabrik sind 15 Mitarbeiter betroffen. Einige davon können nach Gommiswald wechseln, wo bei der Kistler AG die gesamte Watteproduktion der IVF Hartmann konzentriert werden soll.

31. März: Ende März gibt es eine gute Nachricht aus der Wirtschaft. Nach langer Standortsuche fällt die Möbelfabrik Horgenglarus den Entscheid, im Möbeli-Areal Glarus zu bleiben. Die rund 50 Mitarbeiter können aufatmen. Dies, nachdem sich Anfang März auch die Netstal Maschinen AG kämpferisch gezeigt und erklärt hat, wie sie aus der Verlustzone kommen will. «Eine schlankere Produktion, einen Zacken zulegen», so die Botschaft an die Belegschaft.

6. April: Streit um den Fahrtsweg. Ein privater Grundeigentümer blockiert den Fahrtsweg mit Bagger und Erdhaufen. Er will verhindern, dass die Prozession über seine Parzelle läuft. Obwohl sich der Kanton gegen den Mann durchsetzen will, bleibt ein Teil der Hindernisse bis zum Festtag bestehen. Doch davon lassen sich nicht alle beeindrucken. Die Geistlichkeit lässt sich nicht narren und nimmt sich ihr Recht frei nach dem Motto: Der Glaube versetzt hier nicht gerade Berge, aber er lässt über Hügel steigen.

20. April: Die geplanten Windräder in Bilten stehen vor einer weiteren Hürde. Der Gemeinderat Glarus Nord will, dass die Bürger über das Projekt «Linthwind» befragt werden und entscheiden. Das Projekt soll möglichst ab 2020 realisiert werden. Aktuell stehen zwei Masten von je 99 Metern Höhe auf der Wiese und erheben Daten zu Fledermäusen, Vögeln und Windstärke.

24. April: Der Funken, der dem Zürcher Böögg nach 9 Minuten und 56 Sekunden zünftig den Kopf wegjagt, stammt aus dem Glarnerland. Vertreter der Gemeinde Glarus haben die Flammen für das Sechseläuten bereits am Fridolinstag nach Zürich gebracht. Denn der Kanton ist Gastkanton und präsentiert sich unter anderem mit zahlreichen Glarner Gastronomen auf dem Lindenplatz. Wirtschaft und Tourismus ziehen eine positive Bilanz.

Alle bisherigen Teile des Grossen Glarner Jahresrückblicks findet Ihr hier:

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