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Guyan: «Kündigungen sind denkbar»

Nach dem Brand in einer Landifiliale in Thusis sind die genauen Folgen noch immer nicht abzuschätzen. Für die Mitarbeiter ist aber vorerst gesorgt.

Südostschweiz
18.12.17 - 18:15 Uhr
Ereignisse
Nach dem Brand in einer Landifiliale in Thusis sind die Folgen noch immer nicht abzuschätzen.
Nach dem Brand in einer Landifiliale in Thusis sind die Folgen noch immer nicht abzuschätzen.
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Nach dem verheerenden Brand einer Landifiliale in Thusis vergangene Woche können die Mitarbeiter zurzeit keiner Arbeit vor Ort nachgehen. Jörg Guyan, stellvertretender Amtsvorsteher des kantonalen Amtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit Graubünden, erklärt, dass dadurch das Arbeitsverhältnis zwischen der Landi und den Angestellten aber nicht einfach aufgelöst sei. Das Schwierige an der derzeitigen Situation sei aber, dass der Arbeitnehmer keine Arbeit verrichten könne und damit für den Arbeitgeber nicht produktiv sei. Damit stelle sich gleich die Frage, wer die Kosten für diese Ausfälle zahle.

Nun könnte die Arbeitslosenversicherung ins Spiel kommen, sofern kein Versicherer die Kosten übernimmt. In den meisten Fällen seien Elementarschäden wie beispielsweise Feuer aber durch einen Versicherer gedeckt. Das selbe Vorgehen werde auch angewandt, wenn beispielsweise witterungsbedingt eine Arbeit nicht verrichtet werden können. Betriebe, die deshalb keine Arbeit verrichten konnten, hatten in der Vergangenheit die Möglichkeit, Unterstützung durch die Arbeitslosenversicherung einzufordern. Der Brand in Thusis falle daher ebenfalls darunter, so Guyan.

Unterstützungen könnten aber erst dann ausgezahlt werden, wenn der Arbeitgeber zum einen das Geschehen gemeldet hat und zum anderen Abklärungen durchgeführt wurden, ob die Kosten nicht von einem privaten Versicherer übernommen werden können. Diese Abklärungen werden derzeit durchgeführt. Der Arbeitslosenversicherung sei es nämlich nur gestattet, eine Auszahlung vorzunehmen, wenn kein privater Versicherer einspringe, so Guyan weiter.

Kündigungen sind denkbar

Für die Mitarbeiter ist damit vorerst gesorgt. Wenn allerdings abzusehen sei, dass eine baldige Rückkehr an den Arbeitplatz ausgeschlossen ist, erwartet die Arbeitslosenversicherung, dass sich die Arbeitnehmer in der Zwischenzeit eine Ersatzarbeit suchen. Kündigungen seien laut Guyan allerdings auch denkbar, sofern es grossflächig und längerfristig nicht mehr möglich ist, eine Arbeit vor Ort zu verrichten. Die Arbeitslosenversicherung diene letztlich nur einer kurzfristigen Überbrückung, so Guyan.

Glück im Unglück

Nach dem Brand sind aber auch andere Institutionen mit Hochdruck daran, den Fall abzuarbeiten. Reinhold Ziegler, Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Thusis, erklärt im Interview, wie die die Löscharbeiten vonstatten gingen und spricht von Glück im Unglück. So gab es zum Brandzeitpunkt kaum Wind, was die Flammen gerade nach oben schiessen liess. Zwar sei die Bevölkerung durch die Kantonspolizei gewarnt worden, die Gefahr für die Bevölkerung sei aber nur gering gewesen.

Umwelttechnisch habe der Brand keine grossen Folgen gehabt. Die Schadstoffe hätten sich in der Luft verteilt und seien damit keine grosse Gefahr gewesen. Durch die Löscharbeiten seien aber grosse Mengen Löschwasser zum Einsatz gekommen. Dieses wurde direkt zur ARA geleitet, da das ganze Landi-Gelände durch die ARA entwässert werde. Die Feuerwehr hat den Löschvorgang jedoch umgehend der ARA gemeldet, damit es dort durch die Schadstoffe zu keinen Problemen kommt, so Ziegler.

Sicherheitshalber werde man in der Gemeinde Thusis in den nächsten drei bis vier Wochen auch Grundwasserproben durchführen, um sicher zu gehen, dass keine Schadstoffe ins Trinkwasser gelangt sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert ist, sei aber sehr gering, so Ziegler weiter.

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Die vielen Rechtschreibefehler in diesem Text sind ziemlich peinlich. Übrigens gibt es Korrekturprogramme, die einem helfen, wenn man selber keine Ahnung von Rechtschreibung hat.

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