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Als Elm unter dem Berg verschwand

Am 11. September 1881 stürzten 10 Millionen Kubikmeter Fels ins Dorf Elm. 114 Menschen starben dabei. Es ist der grösste Bergsturz in der Südostschweiz in der jüngeren Vergangenheit.

Südostschweiz
11.09.17 - 14:49 Uhr
Ereignisse

Die Bilder vom Piz Cengalo und aus dem Bergeller Dorfer Bondo, wo sich vor wenigen Wochen ein gewaltiger Bergsturz und darauf folgend mehrere schwere Murgänge ereigneten, sind noch allzu präsent. Die Video-Aufnahmen gingen rund um die Welt. Acht Wanderer, die an jenem verhängnisvollen Morgen in der Val Bondasca unterwegs waren, wurden aller Wahrscheinlichkeit nach von den Fels- und Schlammmassen verschüttet.

Heute, am 11. September 2017, jährt sich für das Glarnerland und insbesondere das Dorf Elm zum 136. Mal jener verheerende Bergsturz aus dem Jahr 1881, bei dem 114 Menschen ihr Leben verloren. Jener Bergsturz fand seinen Weg nicht nur ins Gedächtnis des Kantons Glarus sondern auch in die Schweizer Kultur. So befasste sich der Schweizer Schriftsteller Franz Hohler in seiner Novelle «Die Steinflut» mit dem Ereignis. Anlässlich des 130. Jahrestages der Tragödie wurde das Werk 2011 auch als Theater aufgeführt.

Ausgerechnet an jenen Jubiläumstagen im Jahr 2011 drohte sich der Grauen von 1881 zu wiederholen. Kurzfristig mussten damals die Gedenk-Feierlichkeiten umgeplant werden, weil sich just in jenem Sommer Felsen von Landesplattenberg abbrachen, worauf das Gebiet mehrere Monate lang gesperrt werden musste.

Ebenfalls zum 130. Jubliäum erschien der Schweizer Wanderführer «Berge entstehen – Berge vergehen», der sich mit verschiedenen Bersturzregionen auseinandersetzte, unter anderem auch mit dem Elmer Bergsturz. Besonders tragisch an jenem Ereignis: Die Menschen des Dorfes hatten durch unfachmännischen Schieferabbau mutmasslich erheblichen Anteil am Bergsturz.

Der grösste Bergsturz in den Alpen der heutigen Südostschweiz war aber ein anderer: Am Flimserstein ereignete sich vor zirka 9500 Jahren der bisher grösste bekannte Felssturz der Schweiz. Zwischen neun und zwölf Milliarden Kubikmeter Gestein hatten sich gelöst, was die Landschaft der ganzen Region veränderte. Der historische Flimser Bergsturz gilt auch als einer der grössten weltweit.

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