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Drohnenrennen begeistern Zuschauer aus aller Welt

Die finalen Rennen der Drone Champions League auf dem Rapperswiler Schlosshügel boten Spannung pur bis zur letzten Minute und lieferten spektakuläre Bilder. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

15.10.18 - 07:32 Uhr
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Bei schönstem Wetter massen sich dieses Wochenende die besten Drohnenpiloten der Welt auf dem Rapperswiler Schlosshügel. Mit bis zu 140 Kilometern pro Stunde steuerten die Teams aus aller Welt ihre Quadrocopter per Fernbedienung und First-Person-View-Brille. 

Mit dabei war auch das Schweizer Team rund um den Aargauer Raphael Gion Strähl. Er ist kurz nach dem Finalanlass mit der Team-Performance sehr zufrieden: «Unser Ziel war der fünfte Rang auf der Weltliste und ein Podestplatz am Rennen in Rapperswil-Jona, das für uns ja sozusagen ein Heimrennen war.» Beides schafften die vier Piloten – vor allem dank des dritten Platzes am Freitag. 

«Im Halbfinal war es sehr knapp»

Auch am Samstag zeigen die Schweizer Piloten gute Leistungen, sichern sich spektakulär den Einzug in den Halbfinal. Dieser geht dann verloren. «Das ist schade, vor allem, weil es sehr knapp war», sagt Strähl. Dennoch lasse das Team sich davon nicht die Stimmung verderben. «Es war ein toller Anlass und wir haben unser Minimalziel erreicht. Damit sind wir glücklich.»

Nun gelte es, die abgelaufene Saison gut zu analysieren und gewisse Schwachpunkte weiter zu verbessern. «Sobald wir uns zusammengesetzt und die Saison noch einmal Revue passieren lassen haben, wollen wir uns neue Ziele setzen und in der nächsten Saison wieder angreifen», sagt Strähl. 

Mit den Rennen und der gesamten Saison zufrieden ist auch Herbert Weirather, der Gründer der Drone Champions League: «Wir durften dieses Wochenende noch einmal spektakuläre Rennen erleben. Dass das Final und weil die zwei besten Teams gegeneinander antraten auch die Weltmeisterschaft im letzten, alles entscheidenden Big-Heat-Rennen entschieden werden, war natürlich der Hammer!»

Gamer können sich freuen

Für die nächste Saison kündigt Weirather denn auch schon diverse Neuerungen und Weiterentwicklungen an – und die dürften speziell für Hobby-Piloten und Gamer interessant sein: «Am 15. Dezember lancieren wir ein Computerspiel, sozusagen ein Drohnen-Simulator, in dem die Rennflüge 1:1 nachgespielt werden können», verrät Weirather. Mitte Februar gebe es dann die sogenannte Draft Selection, wo die Teams ihre Spieler auswählen können – angefangen mit dem schlechtesten Team. «Zu diesem Event werden wir auch die 500 besten Gamer einladen. Und wer weiss, vielleicht fliegt ja schon in der nächsten Saison jemand um die Weltmeisterschaft, der das Drohnenfliegen am Computer erlernt hat.»

Für Gamer ebenfalls interessant: «Die Profis trainieren mit genau derselben Software, die wir Mitte Dezember veröffentlichen. Es ist also gut möglich, dass man bei Spielen am eigenen Computer auf einen der 24 Spieler trifft, die an diesem Wochenende die Weltmeisterschaft unter sich ausgemacht haben.» Die Weltmeisterschaft wird dann ebenfalls wieder in der Schweiz eröffnet – mit dem ersten Saisonrennen in Laax, wo im Snowpark ein Drohnen-Track aus Schnee gebaut wird. 

«Kulisse fast schon kitschig»

Auch für die Kulisse von Rapperswil-Jona findet Weirather nur lobende Worte: «Der Ausblick vom Schlosshügel ist spektakulär und die Finalrennen mit der Sonne, die hinter dem See untergeht – das war ja schon fast kitschig», sagt Weirather und lacht. 

Das Wetter und die Bilder, die in alle Welt ausgestrahlt wurden – das Finale wurde auf über 100 Sendern ausgestrahlt, der Moderator sprach zwischenzeitlich von 180'000 Zuschauern – freuen auch Fabian Villiger von Rapperswil Zürichsee Tourismus: «Man kann gar nicht in Zahlen fassen, welchen Wert solche Bilder für eine Tourismusregion und die Stadt Rapperswil-Jona haben», sagt er. 

Doch auch der Anlass an sich sei spektakulär gewesen: «Ich habe mir das zuvor natürlich auf Videos angesehen, doch live ist es noch einmal ganz etwas anderes», sagt Villiger. Er sei fasziniert von der Technologie und dem Können der Piloten und überzeugt, dass das Thema Drohnen in Zukunft noch an Interesse und Wichtigkeit zulegen wird. 

«Tourismusregion und Technologiestandort präsentiert»

Auch die Drohnen-Tage der HSR hat Villiger besucht. Dort wurde ein Rahmenprogramm angeboten. «Gegen 2000 Interessierte haben sich selber im Drohnenfliegen versucht oder aber von den Zuständigen der HSR spannende Einblicke erhalten, die zeigen, in welchen Bereichen Drohen künftig eine noch wichtigere Rolle spielen könnten.» Alles in allem hätten die HSR und die Stadt Rapperswil sich als Tourismusdestination und Technologiestandort hervorragend präsentieren können. 

Dass nicht ganz alle Freude am Rennen hatten, verschweigt Villiger nicht. Im Vorfeld war es zu vereinzelten Reklamationen gekommen, weil die Beleuchtung des Tracks relativ grell und der Rummel rund um den Schlosshügel an diesem Wochenende etwas grösser gewesen sei, als normalerweise. «Wir haben uns aber strikt an die Zeiten gehalten, der Event war jeden Abend um 21 Uhr fertig und in der Altstadt ist wieder Ruhe eingekehrt. Ich denke, das sollte drinliegen», sagt Villiger. Ausserdem habe man bewusst auf ein Gastronomiekonzept verzichtet. Wir hoffen, dass sich die vielen Besucher, die Teams und der ganze Staff am Abend in der Stadt verköstigen und so die hiesige Gastronomie ankurbeln.»

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