×

Windpark in Bilten - Tierschutz?

Als Biologin hat mich die Stellungnahme der Experten einigermassen befremdet. Obwohl der Fledermausexperte eine erstaunliche Fledermausaktivität und eine hohe Artenvielfalt konstatiert (die ihn selbst erstaunt hat), empfiehlt er, die Abschaltzeiten so einzustellen, dass "lediglich" 15 (im Artikel 10) Fledermäuse pro Anlage und Jahr umkommen. Für die 5 geplanten Ablagen bedeutet das allein 75 erschlagene Fledermäuse pro Jahr. Bei den in der Linthebene vertretenen Fledermäusen handelt es sich um streng geschützte Arten, die vom Aussterben bedroht sind – wie viele Tiere müssen denn sterben, bis der Experte eine Bedrohung für gegeben hält?
Bei den Vögeln ergibt die Untersuchung ein hohes Konfliktpotential bei Rotmilan, Weisstorch und Grosser Brachvogel. Diese beträchtliche Anzahl von Schlagopfern ist gemäss der Expertin aber "noch kein Ausschlusskritrium". Um eine Prognose, wie viele dieser - ebenfalls streng geschützten - Vögel den Windrädern zum Opfer fallen werden, hat sie sich freilich gedrückt. Aufgrund von Erfahrungen aus anderen Windkraftanlagen kann man jedoch mühelos schätzen, dass es bei den fünf Anlagen bis zu 50 Schlagopfer pro Jahr geben könnte.
Ich bin empört darüber, dass diese schönen und seltenen Tiere bedenkenlos geopfert werden sollen für ein Projekt, das nur einen äusserst bescheidenen Stromertrag hat, nur dank exorbitanter Subventionen überhaupt betrieben werden kann, die Landschaft gravierend verschandelt und die Lebensqualität und Gesundheit der Anwohner bedroht. Das ist jedenfalls das Gegenteil von Tierschutz. Wenn die Tierschutzorganisationen dieses Projekt nicht bekämpfen sollten, dann haben sie ihren Namen nicht länger verdient.

Dr. Ulrike Arlt

Ulrike Arlt
07.05.18 - 10:26 Uhr
Leserbrief
Ort:
Adlikon
Zum Artikel:
Zum Artikel: «Biologen halten Windpark in Bilten für machbar», S0 04.05.2018
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Die Gegner der Windkraftanlagen sollten sich selber an der Nase nehmen!
Viele haben sicher der Energiestrategie 2050 zugestimmt!
Ausserdem, so viel Wind wie in Bilten, gibt es in der Schweiz im Flachland wohl nirgens.
Bei diesem stetigen Wind, der dort herscht, fliegen keine Fledermäuse.

Armi Argument alli wend subere Strom aber Alage zur Produktion vu dem Strom ja nöd di Lüt wüssed nöd was wänd o je die arm Menschheit