Unsere Gesundheitsversorgung
Sicher sind auch Sie froh, dass Sie sich darauf verlassen zu können, bei einer Geburt, bei Krankheit oder nach einem Unfall kompetente Hilfe zu erhalten.
Die gute Gesundheitsversorgung in der Schweiz hat allerdings ihren Preis. Diesen bezahlen wir im Gegensatz zu anderen Ländern vor allem aus unserem eigenen Sack. Und anders als andere Sozialversicherungen nicht als Lohnbestandteil, sondern über Kopfprämien, die für alle gleich sind.
Diese Prämien sind in den letzten zwanzig Jahren deutlich stärker gestiegen als die Löhne oder die Renten. Hier setzt die Prämienentlastungsinitiative an. Dank dieser werden wir alle nur noch maximal zehn Prozent unseres Einkommens für die Krankenkassenprämien bezahlen müssen.
Natürlich löst die Initiative nicht alle Probleme, die es im Gesundheitswesen gibt. Sie hilft aber rasch den Menschen, die oft nicht mehr wissen, woher sie das Geld für die Prämien nehmen sollen. Es bewirkt ausserdem, dass die Politik mehr hinschauen muss, wo das Geld am wirkungsvollsten eingesetzt werden soll, und welche Anreize geschaffen werden müssen, damit der grösstmögliche Nutzen für die Menschen erreicht werden kann.
Deshalb empfehle ich Ihnen unbedingt, die Initiative zu unterstützen.
Anders sieht es mit der Kostenbremse- Initiative aus. Mit dieser werden wir nicht entlastet, sondern die Leistungen in der Grundversicherung würden eingeschränkt. Wer es sich leisten kann, kauft sich diese durch teure Zusatzversicherungen, wodurch wir eine Zweiklassenmedizin hätten. Um Leistungen zu sparen, würde Druck aufs schon belastete Gesundheitspersonal ausgeübt, was zum Beispiel die Umsetzung der von Ihnen angenommenen Pflegeinitiative verhindern würde.
Damit es nicht so weit kommt, lege ich Ihnen nahe, die Kostenbremse-Initiative abzulehnen, damit der vernünftigen Gegenvorschlag von Bundesrat und Parlament umgesetzt werden kann.
Renate Rutishauser
Präsidentin Pflegeberufsverband SBK Graubünden
Grossrätin SP, Tomils
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Vielleicht nimmt mit der…
Vielleicht nimmt mit der Annahme dieser Initiative auch endlich mal der Druck auf die Politik in Bern zu, ausser die Pharmapreise auch die für den Medizinalbedarf (Medtech, MiGeL, Verbrauchsmaterialien) zu bändigen...
Auch hier sei die Frage…
Auch hier sei die Frage erlaubt, schreibt das Herr Jäger privat, oder als Zahnarzt? Wäre interessant zu wissen.