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Abopreise: Klarere Kommunikation erwünscht

Seit über drei Monaten funktioniert bei uns die Frühzustellung der Südostschweiz nicht. Dies führt dazu, dass ich wohl oder übel mit der digitalen Version vorliebnehmen muss.
Es ist sehr stossend, dass nach der Streichung einer Ausgabe / Zusammenlegung der Samstags- mit der Sonntagszeitung nun ein weiterer schleichender Leistungsabbau bei stetig steigenden Abokosten (2017: 419 CHF, 2022: 524 CHF, im Schnitt 4.5 % pro Jahr) vollzogen wird. Es stellt sich für mich nicht die Frage, ob man für den Frühzustelldienst Personal findet, sondern zu welchen Konditionen.
Dieses Vorgehen übt indirekt Druck aus, auf die digitale Version auszuweichen - was ja auch dem Zeitgeist entspricht. Dann soll das Kind aber auch beim Namen genannt werden! Ich habe Verständnis für die schwierige wirtschaftliche Situation von Verlagshäusern und dass Ausgaben überprüft werden müssen. Auch bin ich gerne bereit, für guten und lokalen Journalismus Geld auszugeben, anstatt mich über aufgewärmte und oberflächliche Artikel in den Gratismedien zu informieren. Ich würde mir aber eine klarere und weniger schönfärberische Kommunikation zu den erbrachten Leistungen wünschen.

Arno Caprez
03.03.23 - 22:25 Uhr
Leserbrief
Ort:
Grüsch
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Für diese überrissenen Abopreise ist die die Qualität, einer sich selbst hochlobenden Redaktion, mangelhaft.
Fast täglich lässt die Rubrik Korrigenda für schludriges Recherchieren grüssen! Der Sportteil glänzt mit Resultaten : nach Redaktionsschluss und ist nicht mal im Stande diese im Sport nach Redaktionsschluss (online) am morgen nachzuführen. Ich erwarte doch, dass die Entscheidungen unserer Ostschweizer Vereine auch bei nach späterem Ende resultatmässig publiziert werden. Der TV-Tip weist lediglich auf SRF Sportstudio hin und keine weiteren Sender. Bei Kauf einer mangelhaften Ware habe ich ein Rückgaberecht oder Preisreduktion. Ja Arno Caprez, ich überlege mir auch das teure Abo nicht mehr zu verlängern und Regional gratis Medien zu lesen.

Es ist ein Wunder, dass die SO den Leserbrief von Herrn Caprez überhaupt freigeschaltet hat. Ich hatte mal einen Leserbrief bezüglich der unzähligen Pop-ups beim Besuch der SO-Seite geschrieben. Dieser wurde jedoch nie freigeschaltet. Mit Kritik hat es die SO nicht so.

Den Gedanken von Herrn Hofer muss ich auch aufgreifen. Als guten Journalismus verstehe ich, wenn die Presse wirklich die vierte Gewalt im Staat ist. Die Presse muss kritisch recherchieren und publizieren, Skandale aufdecken. Ich vermisse das bei der SO. Meistens decken andere Medien einen Bündner-Skandal auf. Die SO springt dann wohl auf, aber man wird den Eindruck nicht los, dass es sich die SO mit der Politik und den Behörden nicht verscherzen will. Darum ist die SO zu wenig forsch beim Recherchieren.

Den Aussagen von Herrn Arno Caprez muss ich (und unzählige andere Abonnentinnen und Abonennten in Grüsch) leider voll und ganz zustimmen. Das erschreckend kundenverachtende Verhalten seitens Somedia wäre ein Parade- Negativbeispiel für Firmen- Schulungen/ Ausbildungen: "Wie darf man in gut geführten Unternehmen mit Kundinnen und Kunden keinesfalls umgehen - wie zerstört man durch Hochnäsigkeit, Abschätzigkeit und fast Absicht langjährige, treue Kundenbeziehungen".
Ein so mieses, jeglichen Respekt vermissen lassendes Informationsverhalten habe ich sonst noch bei keiner Firma erlebt. Seit Mitte Oktober 2022 keine vertraglich vereinbarte, auf der Homepage definierte Frühzustellung mehr! Auslieferung oftmals erst gegen Mittag oder im Laufe des frühen/ späten Nachmittags. Wochenlang fand man es seitens SOMEDIA nicht für nötig, ihre treuen Abonnentinnen und Abonennten endlich mal offen und ehrlich über die Gründe, über den maximalen Zeithorizent usw. zu informieren und sich vielleicht auch mal dafür zu entschuldigen. Dies geschah erst Monate später (aufgrund von vielen Reklamationen aus der Leserschaft) - durch einen sogenannten Flyer mit äusserst oberflächlichem Text.
Da produziert man Fernsehsendungen "Südostschweiz Standpunkte" mit den Herren Andrea Masügger und Patrick Nigg, in welchen man beklagt, dass die Print- Medien immer mehr Mühe mit Neuabonnierenden haben und man dies bedaure. Eigentlich nicht erstaunlich, sieht man den Umgang, das Verhalten in der Praxis. Es ist (wie von Herrn Caprez erwähnt) ein weiterer Leistungsabbau - trotz jährlich recht stark steigenden Abo- Preisen. Damals, als man die eigentlich hervorragende, auf Kundenbedürfnisse eingehende Frühzustellung einführte, ging dies verständlicherweise einher mit einer nicht unerheblichen, parallelen Abo- Erhöhung. Eine entsprechende Preisanpassung in die Gegenrichtung; oder mindestens eine zeitlich anständige, grosszügige Verlängerung der Abofristen aufgrund einseitigem Nichteinhalten eines abgeschlossenen Vertrages, davon hört man nie ein Wort. Will SOMEDIA den totalen Umstieg auf die ausschliesslich digitale Variante, dann kommuniziert es endlich mal offen und steht dazu! Dann weiss man wenigstens, für welche Richtung sich der Verlag entschieden hat.

Herr Caprez erwähnt die "schwierige wirtschaftliche Situation von Verlagshäusern" und sagt, er würde gerne für "guten Journalismus" Geld ausgeben. Was aber ist guter Journalismus? Dürfen Journalisten heute noch eine freie Meinung haben oder wird die Meinung von den Vorgesetzten diktiert? Warum kann man in verschiedenen Zeitungen genau die gleichen Artikel lesen? Und warum wurden während der sogenannten "Pandemie" keine kontroversen Meinungen geduldet? Wo ist da die Medien- und Meinungsfreiheit? Warum muss ich mich im Internet informieren, weil Journalisten ihrem Informationsauftrag nicht mehr nachkommen? Warum?

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