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Das Engagement von Seniorinnen und Senioren als wichtige Ressource für Gemeinden

Die Fachhochschule Graubünden hat sich intensiv mit der Rolle von älteren Menschen in den Gemeinden auseinandergesetzt. Entstanden ist eine Anleitung, um die Alterspolitik kreativer zu gestalten.

Südostschweiz
06.02.23 - 15:13 Uhr
Leben & Freizeit
Politik als wichtiger Bestandteil einer Gemeinde: Ältere Menschen engagieren sich gerne in Gemeinden, ein politisches Amt zu besetzen, ist aber weniger beliebt.
Politik als wichtiger Bestandteil einer Gemeinde: Ältere Menschen engagieren sich gerne in Gemeinden, ein politisches Amt zu besetzen, ist aber weniger beliebt.
Archivbild 

Das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern innerhalb einer Gemeinde ist ein wichtiger Bestandteil für Regionen. «Studien zeigen, dass Seniorinnen und Senioren eine wichtige Stütze im zivilgesellschaftlichen Engagement darstellen», sagt Dario Wellinger, Projektleiter am Zentrum für Verwaltungsmanagement der Fachhochschule Graubünden (FHGR) gegenüber Radio Südostschweiz. Es fehle jedoch an Untersuchungen zur Rolle der Gemeinden. Im Projekt «Plus 65» wurden zusammen mit der Beisheim Stiftung und Pro Senectute schweizweit Seniorinnen und Senioren zu ihrem Engagement innerhalb von Gemeinden und ihren Einschätzungen zu den kommunalen Massnahmen befragt. Die Erkenntnisse können einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Alterspolitik in den Gemeinden leisten. 

Gute Integration, aber wenig politisches Engagement

Die Auswertung der Umfrage zeigt ein erfreuliches Bild: Die befragten 55- bis 85-Jährigen fühlen sich sowohl gesellschaftlich als auch politisch gut in ihrer Wohngemeinde integriert. Überraschend sei die hohe Anzahl der Engagierten: Mit 48 Prozent aller Teilnehmenden geht dieser Anteil mit fortschreitendem Alter nur unwesentlich zurück. Dario Wellinger sagt ebenfalls: «Es hat uns überrascht, dass die befragte Altersgruppe den Jüngeren näher steht, als wir denken. Sie sind auch auf der Suche nach einem flexiblen und projektorientierten Engagement.»

Als denkbares Engagement stellen sich die Teilnehmenden vor allem folgende Tätigkeiten vor: Mitwirkung bei Nachbarschaftshilfen, die administrative Unterstützung von anderen Personen und die Mitarbeit in generationsverbindenden Projekten. Als unbeliebt stellen sich politische Ämter in der Gemeinde heraus. Dies widerspricht laut der FHGR dem verbreiteten Narrativ einer überalterten Politik.

Ergebnis: Toolbox für Gemeinden

Ebenfalls zeigt die Auswertung, wie die Alterspolitik durch die Gemeinden kreativer gestaltet werden kann. Beispielsweise sollen hybride Arbeitsgruppen eingesetzt werden. Im Rahmen des Projekts wurde eine Toolbox mit Workshop- und Methodik-Material entwickelt, um die Gemeinden zu unterstützen. Die Workshops dienen dazu, ein Grundverständnis für die Thematik aufzubauen, Kernpunkte festzuhalten und neue Ideen zu finden. Die Toolbox ist für die Bevölkerung kostenlos zugänglich. (red)

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