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Meilenstein für das Projekt Alp Sprella 

Das kantonale Verwaltungsgericht hat die Beschwerde von Umweltorganisationen gegen den Ausbau der Alp Sprella in der Val Müstair abgewiesen.

02.11.22 - 04:30 Uhr
Tourismus
Von der Alp zur SAC-Hütte: Die baufällige Alp Sprella soll künftig als touristische Unterkunft genutzt werden.
Von der Alp zur SAC-Hütte: Die baufällige Alp Sprella soll künftig als touristische Unterkunft genutzt werden.
Pressebild

Die SAC Sektion Engiadina Bassa Val Müstair möchte in der Val Mora die nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Alp Sprella in eine SAC-Hütte umbauen. Gegen den Bauentscheid zugunsten dieses Projekts haben die Umweltverbände WWF Graubünden, Pro Natura Graubünden und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz im Sommer 2021 Beschwerde eingereicht. Vor wenigen Tagen ist der Entscheid beim kantonalen Verwaltungsgericht bekannt geworden. Die Beschwerde wird in allen Punkten abgewiesen.

Umweltverträglich und sorgfältig

In den vergangenen Jahren wurde das Projekt mehrfach überarbeitet, redimensioniert und optimiert. «Der Umbau der Gebäude erfolgt schonend, sodass der ursprüngliche Charakter erhalten bleibt», heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung von Gemeinde Val Müstair und Schweizer Alpen-Club (SAC). Gästekapazitäten und Betriebszeiten seien so ausgelegt worden, dass der Lebensraum der zahlreichen Wildtiere im Tal erhalten bleibt. «Natur- und Landschaftsschutz stehen mit der touristischen Nutzung optimal im Einklang», heisst es weiter. Das Projekt erfülle auch die  Ziele der Gemeinde sowie der Biosfera Val Müstair. Der Naturpark strebt eine nachhaltige regionale Entwicklung an und engagiert sich in Bereichen wie natur- und kulturnaher Tourismus, zertifizierte Regionalprodukte, Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Aufwertung von Natur und Landschaft. 

Das Verwaltungsgericht Graubünden hat in seinem Urteil die Verträglichkeit und die sorgfältige Planung in der sensiblen Umgebung bestätigt. Über die abgewiesene Beschwerde der Umweltverbände sind die Gemeinde Val Müstair und der SAC gemäss Mitteilung sehr erleichtert. Sie freuen sich nach einem langjährigen Stillstand, die Realisierung des Projekts an die Hand nehmen zu können.

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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Von der Alp zur SAC-Hütte: Die baufällige Alp Sprella soll künftig als touristische Unterkunft genutzt werden. Nur wegen des schnöden Money's eine unberührte Naturlandschaft wie die Val Mora – übrigens eines der intaktesten Täler in der Schweiz und von besonderer Schönheit – verkehrstechnisch zu erschliessen und das nur um den Tourismus, sprich Mountainbikers anzukurbeln! Dass man eine Naturlandschaft deswegen «verscherbelt» und das noch in Übereinstimmung mit der Gemeinde, finde ich schlicht einfach unzumutbar! Dank der Beschwerde der Umweltschutzorganisationen macht man sich jetzt darüber auch mal Gedanken! Die Wanderer sind alle über die Biker genervt, weil die Biker-Touristen die Wanderwege für sich beanspruchen und somit das Leben übernehmen. Zu viel des Guten! Wie ein Segen zum Fluch wird. Man ist enttäuscht. Nicht vom Tourismus, aber von diesem Tourismus-Modell Biker. Das hätte der Val Mora nur Erschöpfung und eine Übersättigung gebracht. Auch muss man sich für unser Tal mal überlegen: wollen wir die Wandertouristen verdrängen und dem Biker-Tourismus den Vorrang geben?

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