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Jagd

Zuerst die Hirsche, dann das Reh und nun auch noch die Gämse sollen für den schlechten Zustand des Waldes verantwortlich sein.
Niemand spricht das Thema Missmanagement des Forstes der letzten Jahrzehnte an
und die Jägerschaft Graubünden ist damit auch noch einverstanden.

Was kommt da noch als Nächstes?
Ich werde aber keine Gämsjährlinge während der Sonderjagd schiessen.

Arist Haefelin
28.07.22 - 12:17 Uhr
Leserbrief
Ort:
Untervaz
Zum Artikel:
Sonderjagd auf Gämswild
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Dem Kommentar von Max Oberli ist nichts hinzuzufügen. Die Gämse, einst stolz der Jäger ist zum Schädling verkommen. Von Forst- bis Jagdamt: diese genügen den Anforderungen der heutigen Zeit schon längst nicht mehr. Und die neue Generation von Jäger:Innen sowie die Bündner Politik folgt diesen auf Verderb und Gedeih, ohne zu hinterfragen oder selbständig zu denken.

Bankrott der Bündner Jagdplanung
Der seit Jahren erwartete Bankrott der Bündner Jagdplanung ist Tatsache.
Zwei erstaunliche Zeitungsmeldungen aus dem Sumpf der sachlich Inkompetenten, der Lügner, der Protagonisten mit überheblicher Selbstwertschätzung in Fachverbänden, Ämtern und Politik:
• «Weitverbreiteter Wille zur Reform. Aufgrund der vielen Rückmeldungen von der Jägerbasis wurde eines klar erkennbar: So kann es nicht mehr weitergehen. Das System scheint aus dem Lot geraten zu sein. Es kann nicht sein, dass man mittlerweile im Spätherbst an ein paar wenigen Wochenenden unter grösstem Erfolgsdruck rund 2500 Hirsche erlegen muss, nachdem im September immer mehr Jägerinnen und Jäger ihre Aufgabe nicht erfüllen können, will heissen: leer ausgehen. Darum wird eine zeitliche Ausdehnung der Hochjagd, von August bis Dezember, grundsätzlich begrüsst.» (Quelle: Blitzlicht, Bündner Jäger Zeitung Januar 2022 von Tarzisius Caviezel Präsident Bündner Kantonaler Patent Jäger Verband)
«… das System scheint aus dem Lot geraten zu sein», hoffentlich wird bei der Aufarbeitung zur zwingend notwendigen Reform nicht wie zu erwarten amtlich (zwangs)versäumt, die Bündnerjagd der vergangenen 50 Jahre tiefgründig zu hinterfragen. Nur so kann ein seriöser Rückblick gewährt werden um nicht schon wieder einen Rohrkrepierer der weltmeisterlichen Bündner Jagdplaner nachzuladen.
«… Jäger ihre Aufgaben nicht erfüllen können, will heissen: leer ausgehen». Einmal mehr geht es also um die Beglückung der Jäger und weniger um Wild und Natur.
Die Reform muss fundamental, will heissen ganzheitlich und zwar für alle Wildarten auf Basis vertrauenswürdiger Bestandsdaten – über welche das AJF n i c h t verfügt (!) – erfolgen. Die ökologisch - biologisch (biotisch) kritische Wilddichte ist noch längst nicht erreicht. Ferner kann die angeblich wirtschaftlich überschrittene Schalenwilddichte nicht diskutiert werden, weil die Berechnungen der Abschusspläne aus fiktiven Annahmen und arg manipulierten Abschussstatistiken konstruiert werden. Zudem ist die standardisierte Försterlüge «Waldschaden im Schutzwald» längst enttarnt.
• „Wo stehen wir mit der Bündner Jagd? Nur weil sie auch immer hinterfragt und diskutiert wurde konnte sie laufend weiterentwickelt werden und so den heutigen, hohen und anerkannten wildbiologischen, ökologischen, tierschützerischen, ethischen und soziokulturellen Standard erreichen,» (Quelle: Blitzlicht, Bündner Jägerzeitung März 2022 von Adrian Arquint, Amtsleiter des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden)
„…anerkannte wildbiologische, ökologische, tierschützerische, ethisch und soziokulturelle Standards“, alles zusammengeklaubte Schlagworte eines verzweifelten Jagdinspektors. Sie sind im Zusammenhang mit der Bündner Jagd nicht anwendbar, weil unwahr.
Die Vertrauenswürdigkeit in die Planer (Amt für Jagd und Fischerei samt seinen «Gutachtern»), vor allem aber in Regierung und Parlament ist ultimativ geschrottet. Eines der bedeutendsten Bündner Kulturgüter wurde im Auftrag der Förster und Waldbesitzer über Jahre hinweg Schritt für Schritt zerstört.