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Tiefere Benzinpreise

Dummheit ist lernbar

Obwohl wir zu den Allerreichsten dieser Welt gehören, wälzen wir im privaten Strassenverkehr jedes Jahr 10 Milliarden Franken an externen Kosten auf die Allgemeinheit ab, somit auch auf die mehr als 20% Haushalte ohne Auto. Verursacherprinzip hin oder her.
Auch kaufen wir immer grössere und schwerere Autos, die meistens fast leer herumfahren. So sitzen im Arbeitsverkehr im Mittel gerade einmal 1.1 Personen in den 2 Tonnen Blech. Und dies obwohl die allermeisten von uns jede Stunde eine oder mehrere ÖV-Verbindungen ins nächste Zentrum und nahtlos weiter in fast die ganze Schweiz zur Verfügung haben.
Und was am meisten zu denken gibt. Jede achte Autofahrt in der Schweiz ist kürzer als 1 km, also beste Fussdistanz. Und fast die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als 5 km, also beste Velodistanz.
Trotz diesen Fakten und trotz unseren nicht ganz unbedeutenden Umweltproblemen fällt Frau Martullo und ihrer SVP nichts Besseres ein, als billigeren Sprit (wohl vor allem für sich selbst …) zu verlangen. Nach dem überaus klaren Nein von Stände- und Nationalrat zu dieser Schnapsidee bleibt nur die Erkenntnis: Dummheit ist lernbar.

Peter Hartmann, Trimmis

Peter Hartmann
16.06.22 - 20:17 Uhr
Leserbrief
Ort:
Trimmis
Zum Artikel:
Frau Martullos Kolumne von dieser Woche zu u.a. tieferen Spritpreisen
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Es ist immer die gleiche infame Taktik. Die SVP kreiert eine Angst, wo vorher keine bestanden hat (z.B. Minarettinitiative) oder schürt die Wut der Bürger, wenn neue Ereignisse oder Erkenntnisse einem zum Umdenken oder zur Einschränkung zwingen (z.B. Klimawandel, Corona, Preis von Treibstoffen), mit dem einzigen Ziel bei den nächsten Wahlen zuzulegen. Teile und herrsche! Diese Partei ist chronisch im Wahlkampfmodus. Darum ist sie auch unfähig konstruktiv zur nachhaltigen Lösung von Problemen beizutragen. Dies erinnert mich stark an die Strategie der Republikaner in den USA, wo ich mich mal beinahe niedergelassen hätte. Da wollen wir nicht hin!

Ich bin mit Peter Hartmann vollumfänglich einverstanden. Tatsache ist, dass die Mehrheit der Menschen in Wirklichkeit trotz schöner Worte gar nichts ändern will. Die Folgen tragen in erster Linie unsere Nachkommen. Und Politiker(-innen), welche Klimaneutralität bis 2050 fordern, sind Heuchler. Sie sind bis dann ohnehin nicht mehr tätig und es gibt in vierzig Jahren auch kein Erdöl mehr. Probleme zu verschieben, anstatt zu lösen, ist für die politische "Elite" völlig normal.

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