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An Bündner Schulen muss wieder Maske getragen werden

Das Coronavirus breitet sich im Kanton Graubünden immer weiter aus. Deshalb ergreift der Kanton nun zusätzliche Massnahmen, um die Ausbreitung der Pandemie in den Schulen zu bekämpfen.

Südostschweiz
22.11.21 - 09:12 Uhr
Ereignisse
Die fünfte Coronawelle schlägt zu: Besonders betroffen sind in Graubünden die Schulen.
Die fünfte Coronawelle schlägt zu: Besonders betroffen sind in Graubünden die Schulen.
Bild Pixabay

Seit Beginn der Pandemie verzeichnet Graubünden derzeit die höchste Anzahl an Coronafällen. Betroffen sind insbesondere auch die jüngeren Menschen. Im Zeitraum vom 8. bis 14. November betreffen 33 Prozent (325 von 973) aller Fälle Personen, die 20 Jahre alt oder jünger sind. Entsprechend stark trifft die fünfte Welle die Schulen, wie das Gesundheitsamt des Kantons Graubünden mitteilt.

Um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und das Einschleppen von Covid-Fällen aus Schulen in Haushalte zu reduzieren, führt die Regierung in den aktuell besonders von der Pandemie betroffenen Regionen ab Dienstag, 23. November, die Maskenpflicht ab der dritten Primarklasse bis und mit der Oberstufe ein.

Diese Massnahmen gelten vorerst bis zu den Weihnachtsferien in den Regionen Imboden, Moesa, Landquart, Plessur, Prättigau, Surselva und Viamala in allen öffentlichen und privaten Schulen, jeweils auf dem gesamten Schulareal und für alle Personen.

Die Ausbreitung der fünften Welle zeigt sich regional stark unterschiedlich, wie es heisst. Während die Regionen Landquart, Plessur und Imboden aktuell stark betroffen sind, sind die Fallzahlen in den Regionen Ober- und Unterengadin, Bergell und Bernina bisher noch sehr niedrig und es traten in den letzten Wochen kaum positiv getestete Klassenpools auf.

Ausnahmen von der Maskenpflicht

  • Im Freien darf die Maske abgenommen werden, sofern der Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann.
  • Lektionen im Bereich Sport, Musik, Gesang und Theater in Innenräumen müssen angepasst durchgeführt werden (1,5 Meter Abstand oder Maskentragpflicht).
  • Sportliche Aktivitäten des Vereinssports in Sportanlagen der Schulen.
  • Bei Personen, die nachweisen können, dass sie aus besonderen Gründen, insbesondere medizinischen, keine Gesichtsmasken tragen können, sind andere, geeignete Massnahmen zum Schutz vor Ansteckung zu treffen.
  • Institutionen der Sonderschulung können über die Institutionsärzte und -ärztinnen begründete Ausnahmen von der Maskentragpflicht in Rücksprache mit der Kantonsärztin beziehungsweise dem Kantonsarzt festlegen.

Auch mehr Tests

Um das Screening in den Schulen zu verfeinern, wird in stark betroffenen Regionen (Imboden, Landquart und Plessur) zudem vermehrt getestet: statt bisher einmal pro Woche, testen die Schulen bis auf Weiteres zweimal wöchentlich. Ende Dezember 2021 wird die Lage neu beurteilt und über das weitere Vorgehen entschieden, wie das Gesundheitsamt weiter schreibt.

«Die Maskenpflicht und das häufigere Screening sollen dazu beitragen, dass der Präsenzunterricht an den Schulen sicher weitergeführt und so die Bildung für alle Schülerinnen und Schüler im Kanton Graubünden sichergestellt werden kann.»

Pooltestungen in Schulen zeigen deutlichen Anstieg seit den Herbstferien

Während in der letzten Oktoberwoche bei 33 positiv getesteten Klassenpools noch 25 Einzelpersonen positiv getestet wurden, stiegen die Zahlen innerhalb von zwei Wochen auf 93 positiv getestete Klassenpools und 122 positiv getestete Einzelpersonen in der zweiten Novemberwoche. Betroffen seien insbesondere die Primarschulen, heisst es in der Mitteilung.

Im langfristigen Durchschnitt musste bisher im Schnitt nur für eine Klasse pro Woche Quarantäne oder Fernunterricht angeordnet werden. In der abgelaufenen Woche wurde der Fernunterricht aber innerhalb von nur zwei Tagen in zehn Klassen erforderlich.

Die aktuellen Zahlen

Auch über die Schulen hinaus zeige sich im Kanton Graubünden seit den Herbstferien insgesamt ein starker und steiler Anstieg der Fallzahlen, teilt das Gesundheitsamt weiter mit. Der 7-Tage-Schnitt stieg innert Monatsfrist von 11 Fällen pro Tag am 12. Oktober auf 73 Fälle pro Tag am 12. November. Aktuell werden über 200 Fälle pro Tag gemeldet. 1599 Personen sind zurzeit (Stand 20. November) in Isolation. Die Zahl der Spitaleinweisungen von Covid-Patienten hat sich seit dem 18. Oktober innerhalb eines Monats von 17 auf 37 verdoppelt. Auf den Intensivpflegestationen sind 5 von 16 Betten mit COVID-19-Patienten belegt. Dabei handelt es sich grösstenteils um ungeimpfte Personen.

Die hohen Fallzahlen und der im Vergleich zu früheren Wellen starke Anstieg sei mit Präsenz der Deltavariante und der kälteren Jahreszeit erklärbar, heisst es weiter. Die Deltavariante ist mehr als doppelt so ansteckend wie die ursprüngliche Virusvariante und die Gefahr einer Hospitalisation oder Intensivbedürftigkeit ist ebenfalls um circa 50 Prozent höher.

(so)

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Richtige Massnahme mit Maskenpflicht und 2 mal wöchentlicher Testung. Zusätzliche Impfpflicht für Lehrpersonal ist auch notwendig.

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