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Armeen sind die grössten Klimakiller

Vermutlich wird in Glasgow nicht über die grössten Umweltverschmutzer verhandelt, die Armeen. Das Militär wurde seinerzeit als Klimakiller bewusst aus dem Kyoto-Protokoll und aus andern UN-Klimadokumenten, einschliesslich der Charta von Paris, ausgeklammert, dies auf Druck der USA und der NATO-Staaten. Fast unbeachtet von der Öffentlichkeit führt sich das Militär als einer der schlimmsten Umweltsünder auf. Krieg und Militär gehören zu den grössten Verbrauchern von Energie und anderen Ressourcen und setzen erhebliche Umweltschadstoffe frei.
1981 Milliarden US-Dollar so viel Geld investierten Länder weltweit im vergangenen Jahr in ihre Armeen. Mit einem Bruchteil dieser Militärausgaben könnten Windräder, Sonnenkollektoren und Geothermie Anlagen gebaut werden, Häuser wärmegedämmt werden, in den reichen und armen Ländern.
Während des Golfkriegs von 1991 zeigten die Öl-Brände in Kuwait und die Freisetzung von Öl im Persischen Golf die Folgen einer Politik der verbrannten Erde. Amerikanische Militärangehörige beklagten sich über das Golfkriegssyndrom, als Folge des Einsatzes von mehr als 1000 Tonnen Uranmunition, eine radioaktive, besonders durchschlagsfähige effektive Munition, durch das US-Militär. Auch auf dem Balkan wurde von der Nato Uranmunition eingesetzt, was Soldaten und Zivilisten bis heute an Krebs erkranken lässt. Italienische Soldaten die nach dem Krieg durch die Uran-Munition erkrankten, erhielten Entschädigungen, nicht aber die Zivilbevölkerung in Ex-Jugoslawien, wie die Menschen im Nahen Osten die früher vergiftet wurden auch nicht.
Heute existieren nach wie vor 15‘000 Atomwaffen mit der vielfachen Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe: Ein Atomkrieg könnte die Atmosphäre so stark verdunkeln, dass das Leben auf der Erde nicht nur gefährdet ist - nuklearer Winter - sondern das Leben auf der Erde würde unweigerlich zerstört.
Heute hungern 811 Millionen Menschen auf dieser Erde hungern. 41 Millionen stehen am Rande einer Hungersnot. Auch mit einem Bruchteil der weltweiten Militärausgaben wäre es möglich allen Menschen genügend Nahrung, sauberes Trinkwasser zu verschaffen, sie medizinisch zu betreuen und es allen Kindern ermöglichen eine Schule zu besuchen.

Heinrich Frei
01.11.21 - 19:07 Uhr
Leserbrief
Ort:
Zürich
Zum Artikel:
Konferenz in Glasgow
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Ich gehe mit Herrn Frei einig, dass das Militär weltweit eine gigantische Energieverschwendung betreibt. Die meisten Militäraktionen dienen zudem selten dem Frieden, sondern schaffen nur unendliches Leid.
Abgesehen von diesen unnötigen Emissionen ärgern mich aber auch die Absichten der Regierenden, den CO2-Ausstoss bis 2050 auf Null zu senken. Dies heisst konkret, die Probleme auf die nächste Generation verschieben zu wollen, denn bis 2050 ist keiner der heutigen Machthaber mehr im Amt. Wenn man zudem weiss, dass das Klima mit grosser Verzögerung reagiert, so weiss man auch, dass man schon seit 1990 oder 2000 den C02-Ausstoss hätte verhindern sollen. Langfristig auf Energiequellen zu setzen, die ohnehin bald aufgebraucht sein werden, heisst, die Probleme der Nachwelt zu überlassen.

Alle Politiker die in Glasgow tagen, sollten sich schämen. Sie reisten ja mit dem Flugzeug, was nicht Klimaneutral ist. Bevor man auf den Bürgern herum hackt, sollten die Politiker einmal ein besseres Beispiel sein. Warum reisten die Politiker nicht mit dem Fahrrad an, was Klimaneutral ist? Man spricht über vieles, aber nichts nützliches. Auch Frau Bundesrätin Simonetta Sommaruga, sollte es besser machen und für uns mit einem guten Beispiel voran gehen.
Viktor Martoglio Chur