×

Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen…

Julius Candinas aus Chur will das Heizen mit Holz verbieten – und irrt dabei gleich mehrfach (Leserbrief vom 15. September 2021). Zwischen 1990 und heute hat die jährliche Energieholznutzung von 3.3 auf 5.6 Millionen Kubikmeter zugenommen. Trotzdem ist im gleichen Zeitraum der Holzvorrat von 382 auf 430 Millionen Kubikmeter angewachsen, und damit hat im selben Mass auch die CO2-Speicherung im Schweizer Wald zugenommen. Die energetische Nutzung eines hundertjährigen Waldbaums setzt CO2 frei, welches während 100 Jahren gespeichert wurde. Das ist zweifellos richtig – solange nur der einzelne Baum betrachtet wird! Betrachtet man hingegen den Wald als Gesamtsystem, ist die Überlegung falsch. Denn spätestens nach einem Jahr ist das entnommene Holz wieder nachgewachsen beziehungsweise das freigesetzte CO2 wieder gespeichert. So verlangt es unser strenges Waldgesetz. Bäume leben nicht ewig, sondern sterben eines Tages ab und setzen CO2 frei. Mit dem geforderten Verbot der Energieholznutzung schaffen wir im Wald für unsere Kinder und Enkelkinder eine zukünftige CO2-Quelle und vergeben uns gleichzeitig die Chance, jetzt sofort fossile Energien zu ersetzen, welche CO2 ausstossen, das vor Millionen vor Jahren gebildet wurde. Das ist doof!

Andreas Keel
18.09.21 - 17:21 Uhr
Leserbrief
Ort:
Uetikon am See
Zum Artikel:
Zum Leserbrief «Verbot von Holzheizungen», Ausgabe vom 15. September
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Auch Sie haben nicht begriffen was Julius Candinas meint. Es ist doof ein 100 jähriger Baum der während 100 Jahren CO2 gespeichert hat innerhalb eines Tages zu verbrennen und so das CO2 innerhalb eines Tages freizusetzten.
Was meinen Sie was passiert wenn alle mit Holz heizen? es müsste kontingentiert werden!

Sehr geehrter Herr Zweifel,

Sie leben wahrscheinlich glücklich mit Strom. Daher haben Sie eine Elektrische Heizung Zuhause. Sie sollten besser einmal für 2 Wochen in eine Berghütte gehen, wo es keinen Strom gibt, nur eine Solaranlage. Jetzt müssen Sie mir sagen, wie Sie eine warme Mahlzeit herstellen und den Raum erwärmen ohne Holz? Oder anders gesagt: Mit was reisen Sie in die Ferien? Vielleicht mit dem Auto oder Flugzeug? Ich wünsche schöne Ferien. Es gibt andere Möglichkeiten um das CO2 zu verhindern. Zb. mit dem ÖV reisen.  

Viktor Martoglio 

Mein Herzallerliebster Herr Viktor Martoglio aus Chur,

woher nehmen Sie die Frechheit mir vorzuschreiben was ich tun soll und wie ich CO2 Ausstoss verhindern soll????
Ich wohne zur Miete mit Strom, geheizt wird Gott sei Dank mit Öl.
Aufgewachsen bin ich auf einem Bergbauernhof, gekocht und geheizt wurde mit Holz, einigermassen warm wurde es nur in Küche und Stube.
Bei längeren Kälteperioden gab es Eisblumen auf dem Schlafzimmerfenster.
Im Winter waren wir öfters abgeschnitten Zeitweise ohne Strom und Telefonverbindung.
Mit einem Flugzeug bin ich noch nie geflogen und Ferien habe ich noch nie gemacht, die Wünsche für schöne Ferien können Sie sich somit ersparen.

Wahrscheinlich bleibt Ihnen und Ihrer Klientel nichts anders übrig als zu solchen Aussagen zu greifen, wenn Ihnen die Wahrheit nicht passt.
Ich bin nicht gegen Holzheizungen, aber es ist eine Tatsache dass es Dreckschleudern sind und es ist ein Trugschluss zu glauben das das CO2 alleiniger Verursacher der sog. Klimaerwärmung ist.
W. Zweifel

Sehr geehrter Herr Candinas,
Sie habe wirklich das Gefühl, dass Sie mit Ihrer Meinung auf dem richtigen Weg sind? Sie müssen mir ehrlich sagen: Wie sollen das alle Bergbauern und Maiensässbesitzer machen, ohne Holz zu kochen und zu erwärmen im Raum? Es wäre besser, wenn Sie einmal für zwei Wochen in eine Berghütte gehen, dann würden Sie sehen, was das heisst ohne Holz zu leben. Wie wollen Sie kochen und den Raum erwärmen, wenn Sie strikt dagegen sind? Anscheinend leben Sie glücklich mit Strom.
Viktor Martoglio Chur

Ich bin überhaupt nicht für Verbote, im Gegenteil. Ein gemütliches Feuerchen schadet niemandem. Kochen mit Holz; eine Berghütte, ein kleines Haus usw. mit Holz heizen ist problemlos und sinnvoll. Insbesondere auch weil die Ressourcen vor Ort verfügbar sind.

Es geht um grössere Heizungen wie in Maienfeld, Ilanz, Ems usw. Diese Anlagen sind Dreckschleudern und belasten unsere Atemluft massiv mit Feinstaub und CO2 und dürfen nicht subventioniert werden. Das Ziel Netto Null CO2 2050 haben unsere Politiker beschlossen. Null heisst Null, also auch kein CO2 von Holz. Dem Klima ist es ja egal woher das CO2 kommt.

Andreas Keel, Sie schreiben "Das ist doof!"; nun, man sich fragen, was oder wer doof ist. Dass die Verbrennung von Teilen des Waldes global eine Null-Bilanz-CO2 ergeben soll, daran dürfen Sie glauben wie an den Osterhasen. Als es keine Menschen gab, war die Erde praktisch einzig Wald und Planktonwasser only, sprich: Grüne Lunge. Es geht aber auch um die Luftverschmutzung, ebenso wie es bei LED-Licht auch nicht nur um Energie sondern primär um Gesundheit (hier: HEV-/Blaulicht) geht, was in politisch einäugiger Optik offenbar übersehen wird. Ausserdem und vor allem finde ich die Frage nach der Herkunft der Energie eher tertiär oder besser gesagt dezimär, weil der entscheidende Punkt ist, dass wir tatsächlich nur einen kleinen Bruchteil der Energie benötigen würden für ein gesundes (nachhaltiges) Leben bzw. dass die riesige Energieproduktion wie bisher eh pathogen ist, nicht aufrecht erhalten werden kann und soll gesunderweise bzw. dass drittens die Hauptenergiefresser wie etwa Autoindustrie und Chemieindustrie ohnehin abgeschafft gehören, ebenfalls gesunderweise.
Sie sehen, wer weiter denkt, fängt überhaupt erst mal an zu denken. Systemwechsel.

Mehr Kommentare anzeigen