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Bau der Brücke ist eine Zwängerei

Der Bau einer neuen Brücke für die «moderne Erschliessung vom Schanfigg» ist reine Zwängerei. Offenbar spielen Kosten-Nutzen-Überlegungen und der massive Eingriff in das Churer Stadtbild keine Rolle (mehr). Mittels Wettbewerb und medienwirksamer Siegerehrung wird versucht, Fakten zu schaffen und den Bau der St.-Luzi-Brücke trotz breiter Kritik aus der Bevölkerung durchzuboxen. Wo bleibt die Legitimation des Souveräns für dieses Vorhaben?

Florin Jäger
15.09.21 - 20:58 Uhr
Leserbrief
Ort:
Felsberg
Zum Artikel:
Es wird «un solo arco», Ausgabe GR vom 11. Sept 2021
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Sehr geehrter Herr Florian Jäger
Danke für ihren Leserbrief. Die geplante St. Luzibrücke wird das Verkehrsproblem leider nicht lösen, sondern nur auf die andere Talseite verlagern. Zuerst muss durch den Kanton/Stadt das Problem der Südumfahrung ab der Lichtsignalanage Sommerau-Rosenhügel-Araschgerrank gelöst werden. Solange das nicht gelöst ist, werden unsere Steuergelder für die Brücke überhaupt nichts bringen! An Spitzenzeiten insbesondere an den Schönwetterwochenende staut sich der Verkehr bis weit über den Araschgerrank hinauf. Stellen sie sich vor, jetzt kommt noch der ganze Schanfiggerverkehr von Arosa dazu. Das Problem kann aus meiner Sicht nur mit einem Umfahrungstunnel gelöst werden. Danach kann man über eine Brücke diskutieren die zu Spitzenzeiten den Durchgangsverkehr vom Hof her bis zum Obertor staut und aus meiner Sicht das kleinere übel ist..
Freundliche Grüsse aus Chur-Araschgen
Reto Mani

Es gibt schon jetzt auf der Strecke von Churwalden oft Stossverkehr bis Staus. Wie wird das erst sein, wenn zusätzlich Autos von Arosa her kommend beim Araschgarang in den Verkehr einfliessen? Das Problem der heiligen Kuh Altstadt wird einfach verlagert und nicht gelöst. Diese Brücke ist aus vielen Gründen ein phänomenaler Schwachsinn und Verschandelung der Landschaft. Das Geld wäre viel besser in die Arosabahn und v.a. in das Rad-Schienen-System investiert; das Kreischen der Schienen ist v.a. bei offenem Fenster extrem unangenehm und dies auch für die Anwohner. Aber unsere Verkehrsplaner sind im 20. Jahrhundert steckengeblieben. Graubünden und ihre Hauptstadt, sind was nachhaltiges und umweltschonendes Wirtschaften betrifft, einfach extrem rückständig. Da herrscht die Klientelpolitik!

Dem Kommentar von Herrn Fritz Schulthess kann ich voll zustimmen. Eine durchaus überlegenswerte Alternative wäre der Ausbau der Arosabahn. Denn da wird weniger Platz verbraucht und es ist ausserdem ein umweltfreundlicheres Verkehrsmittel. Wenn schon manche "zukunftsträchtige" Gedanken "spinnen" sollte man vielleicht überlegen, einen Autotransport mit der Arosabahn anzubieten. So manche Unterländer haben ohnehin Probleme mit der Strasse nach Arosa. Wenn man da bei so manchem Unterländer "hinterherfahren" muss, stellt sich oftmals die Frage, wie sind die überhaupt bis Chur gekommen!

► Danke, Florin Jäger.
"Zwängerei" finde ich noch gelinde ausgedrückt. Die hartnäckigen Strippenzieher sind uns seit sage und schreibe 51 Jahren (bereits im Jahr 1970 erstellte das kantonale Tiefbauamt Graubünden ein erstes Vorprojekt) mit dieser Brückenidee auf den Fersen. Wer steckt dahinter, etwa die Bau-, die Tourismus-, die Autolobby?
Aber jetzt haben wir doch Greta und "Gesundheitstourismus", oder? Wers glaubt.
Siehe meine Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2021-08-01/auto-ueberschwemmu…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2017-07-26/bahn-statt-autobah…
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2021-09-10/klimastreikende-wollen…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2020-06-17/umfahrung-sta-maria
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2021-08-12/die-motoren-heul…
► Zum Leserbrief "Ein zurückhaltender Blickfang?" von Walter Schmid, Chur, hier mein Kommentar:
Bravo, Walter Schmid; ach, hätte unser Planet doch mehr scharfsinnige Menschen wie Sie.
Die Aussagen von Hans Schneider – der als Vertreter der kantonalen Natur- und Heimatschutzkommission (NHK) im Preisgericht sass – scheinen skurriler als das Bauwerk, ja, ich möchte geradezu ausrufen "Bananenrepublik in Churs Pfirsichplantagen":
Zitate Hans Schneider: «Ich denke, sie wird ein Blickfang für die Stadt.» Dass sich die Jury letztlich doch für ein etwas zurückhaltenderes Projekt entschieden hat, begründete Schneider mit einem möglichen «Akzeptanzproblem bei der Bevölkerung in Chur».
Ja was denn nun, Schneider? Allerdings mit dem Akzeptanzproblem könnten Sie ausnahmsweise Recht haben, ich würde diese Skyline in Richtung Schanfigg blickend verabscheuen; die Twintowers (der West End Girls) reichen mir mehr als genug. Hättet ihr lieber mal die Arosabahn auf Stadtgebiet eine Etage tiefergelegt oder ihr zumindest das PFEIFEN verboten oder noch besser eine Seilbahn "projektgewettbewerbt" (was laut Cavigelli im Kanton eine «sehr lange, sehr grosse Tradition hat») wie in La Paz (Mi Teleférico) statt den Stadtbus im Motown-Overkillverkehr.
Mit dieser Krater-Brücke schei...nen Stadt und Kanton auch auf die Klimaschüler, die sind nämlich gegen die Brücke:
https://www.klimastreik-graubuenden.ch/projekt-st-luzi
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2021-09-13/eine-praezisierung…

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