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Droht eine Covid-Zertifikats-Entsolidarisierung?

Als komplementärmedizinisch tätiger und integrativ-medizinisch ausgerichteter Zahnarzt gehe ich mit der Haltung des Dachverbandes Komplementärmedizin (www.dakomed.ch) - der Vereinigung komplementärmedizinisch engagierter Ärzte, Therapeuten, Drogisten und Medikamentenhersteller -, dem ich durch meine Mitgliedschaft bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin angeschlossen bin, einig - dass es aus verschiedenen Gründen kein Impfobligatorium geben darf. Es geht auch in der 4. Welle immer noch um «die Freiheit und Vielfalt im Denken, im Handeln, in der Lebensgestaltung und im Umgang mit Gesundheit und Krankheit; sie sind zentral zur Stärkung der Widerstandskraft». Die Covid-Impfung ist und bleibt darum ein Individualentscheid, der der Patient im Gespräch mit Fachleuten frei fällen kann.
Die Verschärfung der Zertifikatspflicht ohne flankierende Massnahmen führt zur Entsolidarisierung unserer Gesellschaft. Der Professor für klinische Psychologie Mattias Desmet an der Universität Gent erkennt in dem Phänomen der Corona-Pandemie unter anderem gar totalitäre Tendenzen, die jeder demokratischen aber besonders unserer basisdemokratischen Gesellschaft in der Schweiz unwürdig sind. Ein Teil der Menschen - die Nicht-Geimpften - werden von der Gesellschaft abgetrennt, gezwungen in regelrechten Spiesrutenläufen und auf eigene Kosten alle paar Tage sich testen zu lassen oder von einem Teil des Soziallebens ausgeschlossen - ganz speziell betrifft es die Jungen und andere Menschen mit kleinem Budget. Droht gar bald die Überwachung oder gar Bespitzelung von Impfunwilligen?
Um die verschärften Massnahmen beim Zertifikat halbwegs demokratisch zu legitimieren, ist das Minimum für den Teil der Bevölkerung, die weiterhin nicht impfen wollen, dass im Bereich der dringend notwendigen, flankierenden Massnahmen genügend Angebote zur Testung zu einem vernünftigen Preis geschaffen werden können - zur Erlangung des Zertifikats.
Ausblick: Vielleicht arbeitet ja die Natur schon in ihren «geheimen Labors» an einer upgegradeten, nachhaltigeren und intelligenteren Nachfolgerspezies für den Menschen, der in seiner Rolle als «Krone der Schöpfung» schon seit langem daran ist, die Grundlagen seiner eigenen Existenz zu zerstören…
Thomas Rüedi, Zahnarzt, aus Chur

Thomas Rüedi
09.09.21 - 19:15 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Sehr geehrter Herr Ruedi,
es drängt mich Ihnen zurückzumelden, dass ich Ihre Einschätzung teile, dass eine Stigmatisierung Ungeimpfter kritisch zu bewerten ist.
Ihrer unterschwelligen Bewertung jedoch, dass eine Entsolidarisierung von Geimpften ausgeht, muss ich
aufs Schärfste widersprechen. Bitte erkennen Sie an, dass die Einschränkungen, denen ich mich nach anderthalb Jahren Verzicht und Rücksichtnahme ausgesetzt sehe, durch flächendeckende Impfungen leicht zu beenden wären.
Es mag meine Entscheidung sein zu rauchen, ohne Helm Motorrad zu fahren oder starkes Übergewicht zu pflegen. Meine Entscheidung, da es primär Auswirkungen auf mich hat (die Auswirkungen auf das Gesundheitssystem lasse ich mal beiseite). Es ist aber eben nicht meine Entscheidung, mich nicht impfen zu lassen, weil ich damit auch andere gefährden kann. Entsolidarisierung ist daher ein Phänomen, das nicht von der Gruppe der Geimpften ausgeht, sondern vielmehr von der Gruppe der Impfunwilligen selbst.

Das hört sich wie Schleichwerbung an und erinnert mich an die Pestilenz im Mittelalter, wo man glaubte, dass man mit starkem Glauben und Gebeten verschont werden würde. Und wenn die Widerstandskraft nicht reichte und man trotzdem krank wurde, war der Glaube einfach nicht stark genug oder die Wege des Herrn waren einfach unergründlich. Heute hat man, wenn`s schief geht, dann immer noch die evidenzbasierte Medizin als Auffangnetz und dann stöhnt man, dass man sich nicht impfen lassen hat, nur dass man dann der Gesellschaft unnötig viel Geld kostet. Wie frustrierend muss das für das Pflegepersonal und Ärzte, die Operationen verschieben mussten, damit solchen Deppen ein Bett zur Verfügung steht!
Sie schmeissen auch gerne mit Titeln um sich, aber das Diktatur- oder Totalitärargument brauchen auch solche, die noch nie eine Uni von innen gesehen haben. Ich habe einige Jahre unter den schlimmsten Diktaturen, die Afrika in den 80 und 90gern zu bieten hatte, gelebt und kann nur sagen, dass, auch wenn es von einem Professor kommt, es schwachsinnige Polemik ist.

Danke, Thomas Rüedi, auch für den "ausblickenden" Hinweis eines möglichen tieferen Sinns des Virus – der das indirekt tendenziell erzwingen könnte, wozu wir freiwillig nicht bereit sind: unsere Mutter (Erde) nicht zu zerstören.
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2021-09-10/klimastreikende-wollen…
Ich halte dessen Auftreten aus anderem Grunde und Quelle überlegenswert, denn ich sehe Referenzen, dass das eben doch aus Labors kommen könnte (allerdings nicht aus solchen in Wuhan; man könnte sich auch fragen, wozu die USA in Georgien und der Ukraine dutzende B-Waffen-Labore betreiben und was das insbesondere uns Europäern – die wir hier leben im Gegensatz zu den Amis – nützen soll).
Zeitpunkt 133 (Sept/Okt 2014):
https://www.imgbox.de/users/public/images/LBVfZgAYm4.jpg
Beispiel Lebensmittelgeschäfte, Frage an unseren Gesundheitsdirektor, RR Peter Peyer: Gibt es ein Gesetz bzw. sollte es nicht ein Gesetz geben, das verbietet, dass Personen, die andauernd husten, Lebensmittelgeschäfte betreten, zumindest wenn es sich um Kinder bis 12 Jahre handelt, die ja bekanntlich ohne Maske in Läden unterwegs sind (und nicht verhungern würden, wenn sie den Laden nicht betreten)? Eigentlich gehört jede Person mit Dauerhusten zum Arzt bzw. ins Bett statt ins Shopping. Aber auch falls man der Meinung wäre, dass Erwachsene "vielleicht" nur Raucherhusten haben und ergo einkaufen gehen dürfen sollten (Ausweis), weil sie vielleicht sonst verhungern könnten, so gilt dieses Argument für Kinder bis 12 Jahre nicht (zudem tragen sie keine Maske).
Fallbeispiel: 11.9.2021 um 16:15 Uhr im Migros Gäuggeli Chur: Ich am Tomatenregal. Hinter mir, auf einem Einkaufswägeli steht ein grosser dauerhustender (nicht kurz und hell, sondern röchelnd tief aus der Lunge) Junge ohne Maske, geschoben von einem grossen Mann (dass beide dunkler Hautfarbe sind, soll hier mal ausgeklammert werden, auch wenn die Sprachkenntnis punkto Staatsinfos grundsätzlich sicher eine Rolle spielt, vergleiche Aktion der Stadtbibliothek/Bürgergemeinde: "Leichte Sprache"). Der Junge befindet sich somit quasi auf Nasenhöhe der Einkaufenden.
Das finde ich echt vermeidbar und mutwillig.
Staatlicherseits kommen nicht immer die richtigen Anweisungen, umso mehr sollte die Obrigkeit nun Acht geben. Beispiel: früher legte man den Fokus auf die Hände, inzwischen erkennt man den entscheidenden Aerosol-Weg. Der Hauptansteckungs-Ort scheint der Haushalt zu sein. Als "erweiterter Haushalt" könnte das Treppenhaus gelten: warum sollen sich dort eigentlich stets und ellenlang und lautstark Personen aufhalten? Ist das Treppenhaus ein Event-Versammlungsort im Innenraum aber OHNE Maskenpflicht? Medizinisch- bzw. massnahmen-betrachtet finde ich das unlogisch.
Es braucht so oder so Schutzmassnahmen, also auch wenn die Impfquote gesteigert wird, denn los werden wir die Viren eher kaum mehr:
https://www.br.de/wissen/ende-pandemie-corona-epidemie-seuchen-grippe-1…

Lieber Thomas
Die Freiheit des Handelns bleibt immer noch erhalten. Jeder und jede kann selbst entscheiden: Entweder lasse ich mich impfen oder ich stecke mich an. Also Freiheit pur.
Als Geimpfter möchte ich meine vollständige Freiheit zurück und deshalb nehme ich zwei kleine Pieks in Kauf und zeige gerne Ausweis und Covid-Zertifikat um ungefährdet ins Restaurant zu sitzen.
Übrigens: Impfen kann man gratis ....

Auch droht eine Diktatur wie es die Menschheit noch nicht erlebt hat.
Dies sagt der Historiker Yuval Noah Harari:

"Wir sind heute in der Lage, die perfekte Diktatur zu errichten. Es wäre ein autoritäres Regime, wie es dieser Planet noch nicht gesehen hat. Eine Diktatur, die schlimmer wäre als Nazideutschland oder die Sowjetunion unter Josef Stalin, ist heute denkbar. Im 20. Jahrhundert war jedes totalitäre Regime noch durch eine grundlegende technologische Grenze eingeschränkt. Pro Kopf gerechnet verfügte wahrscheinlich kein Geheimdienst über mehr Mitarbeiter zur Überwachung der Bevölkerung als die ostdeutsche Staatssicherheit. Aber selbst die Stasi hatte nicht genug Personal, um jeden DDR-Bürger rund um die Uhr überwachen zu können."

https://www.t-online.de/nachrichten/wissen/geschichte/id_88582030/harar…

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