×

Neulich im Kiosk

Einige Tage nach der erbärmlichen Niederlage und verpassten Chance für eine intakte Umwelt und gesunde Biodiversität, war ich in einem Kiosk. Die abendliche Schliessung stand kurz bevor. Ich hörte die Verkäuferin schimpfen und fragte sie, was los sei. Sie zeigte auf einen riesigen Berg von belegten und einzeln verpackten Brötchen (Wert: circa 200.00 Fr.). Jeden Tag müsse sie die nicht verkauften Bötchen in den Müll werfen. Auch Schokolade, für hunderte von Franken, musste sie schon wegen kaputter Klimaanlage wegwerfen. Ihr wurde von der Firmenleitung strengstens verboten, diese Lebensmittel weiterzugeben, auch nicht durch eigenes privates Engagement.
Letztes Wochenende hat die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung beschlossen, dass weiterhin Pestizide, Kunstdünger, Antibiotika, billiger Futterzukauf aus dem Ausland etc. möglich sein solle.
Es wurde uns vorgegaukelt, dass für eine intakte Lebensmittelversorgung die Vergiftung unserer Tiere, Böden und Gewässer absolut nötig sei.
Mich dünkt, dies begünstigt die grosse Lebensmittelverschwendung und macht sie auch erst möglich.
Die Steuerzahler bezahlen unsere Bauern, die unsere Umwelt mit zu viel Gülle überbelasten und mit Chemikalien vergiften, damit sie grosse Mengen an billigen Lebensmittel produzieren können. Viele dieser billigen und anscheinend wertlosen Lebensmittel werden dann ohne Folgen sorglos wieder weggeworfen.
Auf der Webseite des Bundesamt für Umwelt, BAFU, kann man nachlesen, wie viele Lebensmittelabfälle in der Schweiz anfallen, und zu wieviel CO2-Emissionen, Biodiversitätsverlusten, sowie Land- und Wasserverschleiss dies führt.
Immer wieder wird gesagt, die Konsumentinnen und Konsumenten wollen das so. Ich kann dies einfach nicht glauben!

Elisabeth Schubiger
20.06.21 - 11:34 Uhr
Leserbrief
Ort:
Cumbel
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Liebe Frau Schubiger,

noch nie hatten wir in der Schweiz eine so intakte Umwelt, so saubere Luft, jedes Maiensäss ist an der Kanalisation angeschlossen, der Kehricht wird regelmässig abgeführt, jede Raviolibüchse recyceltet und Sie erfrechen sich, Abstimmende die nicht Ihrer Religion nicht folgen, als erbärmlich hinzustellen.

Ihr Kommentar ist erbärmlich!

Sicher wollen die Konsumenten "billige" Lebensmittel, sonst würden die viel öfter Bioprodukte kaufen! Und vor allem würden sie nicht ins Ausland fahren, um billiger einzukaufen und zwar Produkte, die nicht umweltschonend und tiergerecht produziert wurden. Dort fragt niemand, aber in der Schweiz strenge Vorschriften machen.
Die verkaufte Lebensmittel am Abend, die nicht haltbar sind, können auch für Biogasanlagen verwendet werden - also nicht verbrannt.