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RhB macht für 250 Millionen der Nationalstrasse Platz

Zwischen Jenaz und Dalvazza soll der Strassenverkehr mehr Platz bekommen. Der heutige Streckenabschnitt genügt den Ansprüchen an eine Nationalstrasse nicht mehr. Dazu muss aber das RhB-Bahntrassee weichen. Und zwar defintiv in einen Tunnel. Die Planung läuft, auch wenn es noch einige Hürden gibt.

17.10.17 - 16:47 Uhr
Politik
Dass die RhB bei Fideris durch das enge Tal verkehrt, ist ein Bild, das bald der Vergangenheit angehören soll.
Dass die RhB bei Fideris durch das enge Tal verkehrt, ist ein Bild, das bald der Vergangenheit angehören soll.
OLIVIA ITEM

Es soll bei Fideris definitv einen neuen Eisenbahntunnel geben – zumindest, wenn es nach dem Bund geht. Dieser hat dem Tiefbauamt des Kantons Graubünden grünes Licht gegeben, diese Variante vertieft zu planen, wie der stellvertretende Kantonsingenieur, Roger Stäubli, auf Anfrage bestätigte.

Beim mittlerweile durch den Bund abgesegneten Projekt würde die RhB-Linie bis zum Arieschbach durch einen neuen Tunnel verlaufen. Durch das Verlegen des Bahntrassees in einen neuen Tunnel entstünde Raum, um die Nationalstrasse A28 auf dem kurvigen Teilstück zwischen Jenaz und Dalvazza auszubauen. Das rund drei Kilometer lange Strassenstück genügt der heutigen Norm für Nationalstrassen nicht mehr.

Um diesen Streckenabschnitt geht es. QUELLE: GOOGLE MAPS
Um diesen Streckenabschnitt geht es. QUELLE: GOOGLE MAPS

Das nun zu vertiefende Projekt soll laut Stäubli rund 250 Millionen Franken kosten. Davon würden rund 150 Millionen Franken auf die Verlegung der Bahnstrecke entfallen, den Rest würde der Strassenausbau verschlingen. Imminent ist laut Stäubli indes nichts. «Die detaillierte Planung rollt – hat aber eben erst begonnen.» Das werde mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen, könne aber auch 18 Monate dauern.

Im Anschluss an die Planung muss das Projekt erneut dem Bund vorgelegt werden. Dieser entscheidet dann, ob das ausgearbeitete Projekt tatsächlich weiterverfolgt werden soll und ob es somit zur öffentlichen Auflage kommt.

Der politische Weg ist noch weit

Der für das Projekt vorgesehene Bahntunnel hat im strategischen Entwicklungsprogramm 2030/35 des Bundes Unterschlupf gefunden. Der Bund will das Schweizer Bahnnetz mit dem Programm für maximal bis zu 12 Milliarden Franken ausbauen.

Nach dem Bundesbeschluss, im mittleren Prättigau die Variante mit Bahntunnel zu vertiefen, läuft nun die politische Vernehmlassung. Diese solle noch bis im kommenden Frühling dauern. Anschliessend befinden laut RhB-Mediensprecherin Yvonne Dünser die eidgenössischen Räte über das Projekt.

Sollte auf der politischen Ebene das Referendum gegen das Projekt ergriffen werden, hat schliesslich das Volk über die Vorlage zu befinden. Das wird laut Dünser kaum vor dem Jahr 2020 der Fall sein.

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Ich frage mich immer wider:" Warum muss immer die Bahn im Tunnel verschwinden?".
Schickt doch die Autos auf besagter Strecke vor der Station Fideris rechtsseitig , mit einer Querung der Lanquart, in einen Tunnel. Man könnte dann den Raum der heutigen Strasse für den Ausbau der Bahn nutzen. Denn wenn die beiden vorstehenden Felsköpfe zwischen Fideris un Küblis abgetragen würden, könnte die Bahnlinie gestreckt werden.

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