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Myanmar: Tausende nach Flucht in den Dschungel von Hunger bedroht

Nach schweren Gefechten im Westen Myanmars sind Augenzeugen zufolge fast 8000 Menschen in den Dschungel geflohen.

Agentur
sda
18.05.21 - 16:33 Uhr
Politik
Demonstranten zeigen den Drei-Finger-Gruß, zum Zeichen des Widerstands, bei einer Protestaktion gegen den Militärputsch in Myanmar. Foto: Uncredited/AP/dpa
Demonstranten zeigen den Drei-Finger-Gruß, zum Zeichen des Widerstands, bei einer Protestaktion gegen den Militärputsch in Myanmar. Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone/AP/Uncredited

Den verängstigten Bewohnern aus der umkämpften Stadt Mindat im Chin-Staat drohe in den Wäldern bald Hunger, sagten Anwohner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Nur einige alte Leute und Kinder sind in der Stadt geblieben. Viele sind in den Dschungel geflohen, und das Essen wird bald ausgehen», erklärte ein Bürger aus Mindat am Telefon.

Vorausgegangen waren mehrtägige Gefechte zwischen Soldaten der Junta und bewaffneten Widerstandskämpfern. Das Militär soll dabei auch schwere Waffen eingesetzt haben. Mindestens sieben Zivilisten wurden getötet, mehrere weitere verletzt. Am Samstag hatte die Armee, die mit Helikoptern Verstärkung anfliegen liess, die Kontrolle über die Stadt übernommen.

«Es ist fast unmöglich für uns, wieder in die Stadt zu gehen, weil überall Soldaten sind», sagte ein Mann aus Mindat der dpa. «Wir konnten nicht viele Lebensmittel mitnehmen, und jetzt regnet es im Dschungel. Unsere Leute sind in Gefahr und haben Hunger.» Bereits Ende April hatte es im Chin-Staat schwere Kämpfe zwischen der Armee und den Junta-Gegnern gegeben.

In dem südostasiatischen Land hatten Generäle am 1. Februar geputscht und die Regierung von Aung San Suu Kyi entmachtet. Seither versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Immer wieder gibt es Proteste gegen die Junta. Die Armee versucht, jeden Widerstand brutal zu unterdrücken. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind seit dem Umsturz bereits mehr als 800 Menschen getötet worden. Mehr als 5200 wurden festgenommen.

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Die Menschen in Myanmar haben die Unterdrückung so satt, dass sie auch ihr Leben riskieren um die Unterdrücker abzuschütteln. So hat es auch in Syrien begonnen, und nicht mit irgendwelchen dunklen Mächten aus dem Ausland. Auch mit Molotow-Cocktails und mit geschmuggelten Kleinwaffen lässt sich viel Schaden anrichten. Beispiele dafür gibt es zur Genüge.

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