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Israels Luftwaffe greift Haus von Hamas-Chef Al-Sinwar an

Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat Israels Luftwaffe dort das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar beschossen.

Agentur
sda
16.05.21 - 10:28 Uhr
Politik
HANDOUT - Ein Sicherheitskomplex liegt nach einem israelischen Luftangriff in Trümmern. Foto: -/Maxar Technologies/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung…
HANDOUT - Ein Sicherheitskomplex liegt nach einem israelischen Luftangriff in Trümmern. Foto: -/Maxar Technologies/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung…
Keystone/Maxar Technologies/AP/-

Das Gebäude in Chan Junis im Süden des Küstengebiets habe als «militärische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas» gedient, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Auch das Haus von Al-Sinwars Bruder Mohammed, ebenfalls ein ranghohes Mitglied der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, sei angegriffen worden.

Nach Angaben der Armee wurden weitere Büros und Häuser wichtiger Hamas-Mitglieder attackiert. Als Teil der fortwährenden Angriffe auf das unterirdische Tunnelnetzwerk der Hamas, der sogenannten Metro, seien 30 weitere Ziele bombardiert worden. Ausserdem habe die Luftwaffe Dutzende Waffenlager und Raketenabschussrampen beschossen. Binnen 24 Stunden habe die Luftwaffe 90 Ziele militanter Palästinenser angegriffen. Nach palästinensischen Angaben waren es die bisher schwersten Luftangriffe im Gazastreifen.

In der Stadt Gaza wurden nach Augenzeugenberichten fünf Häuser zerstört. Man befürchte viele Tote und Verschüttete unter den Trümmern. Das Gesundheitsministerium in Gaza teilte am Sonntag mit, in der Stadt seien über Nacht acht Menschen getötet und 45 verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein Arzt vom Schiffa-Krankenhaus, der grössten Klinik in Gaza.

Israels Militär hatte der Führungsriege der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas zuvor mit gezielter Tötung gedroht. Militante Palästinenser hatten in der Nacht den Grossraum Tel Aviv sowie weitere israelische Ortschaften erneut massiv mit Raketen beschossen. Seit Beginn der Eskalation am Montag sind nach Armeeangaben rund 2900 Raketen auf Israel abgefeuert worden.

Israels Luftwaffe hatte am Samstag bereits das Haus eines anderen ranghohen Führers der Hamas bombardiert. Das Haus von Chalil al-Haja, Vize-Chef des Hamas-Politbüros, habe als «Terror-Infrastruktur» gedient. Die Armee veröffentlichte ein Video des Angriffs. Nach palästinensischen Angaben hielt Al-Haja sich aber zur Zeit des Angriffs nicht in dem Haus auf.

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Sind die Hamas-Führer ja auch nicht auf den Kopf gefallen, wohlwissend, das sie im Visier des Mossad, sowie der israelischen Armee stehen, welche sie im Falle eines militärischen Konflikts, ausschalten sollen.

Auge um Auge, Zahn um Zahn. Anders kann man diesen militärischen Konflikt nicht bezeichnen, welcher sich langsam zu einem "neuen" Nahostkrieg entwickelt. Mit all den dann, dramatischen Folgeerscheinungen, welche aus vergangenen Nahostkriegen, hinlänglich bekannt sind. Kann man diesbezüglich nur hoffen, das die Vernunft wieder die Oberhand gewinnt, sich zusammen setzt, und zu einem, wie auch immer, friedlichen Dialog findet. Momentan sieht es aber nicht danach aus, Trotz aller Bemühungen Russlands, der USA sowie der EU, Ägypten inbegriffen, mäßigend auf die Konfliktparteien einzuwirken.

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