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Es droht eine Anzeige: Arosa-Bänkli in Zürich müssen wieder weg

Der wohl kürzeste PR-Gag aller Zeiten: Die am Donnerstag aufgestellten Arosa-Bänkli in Zürich müssen wieder weg.

Südostschweiz
07.05.21 - 07:07 Uhr
Leben & Freizeit
Das hat sich das Führungsduo von Arosa Tourismus, Roland Schuler (Tourismusdirektor) und Marion Schmitz (Vizedirektorin), bestimmt anders vorgestellt. Die Bänkli müssen wieder weg.
Das hat sich das Führungsduo von Arosa Tourismus, Roland Schuler (Tourismusdirektor) und Marion Schmitz (Vizedirektorin), bestimmt anders vorgestellt. Die Bänkli müssen wieder weg.
PRESSEBILD

Einfach ein Bänkli mit nach Hause nehmen? Das ist eigentlich verboten. Arosa Tourismus bittet die Stadtzürcher nun aber darum. Nicht ganz ohne Grund, wie «20min.ch» berichtet. Denn Arosa Tourismus droht eine Anzeige für ihren PR-Gag, für den die Organisation am Donnerstag 20 Arosa-Bänkli in der ganzen Stadt Zürich aufstellten (wir berichteten).

Nun habe die Stadtpolizei interveniert, heisst es im Bericht von «20min.ch». Es würde mit den Verantwortlichen Kontakt aufgenommen und diese würden gebeten, die Bänkli wieder zu entfernen.

Nochmals nach Arosa? Nein, das macht nicht mal die Truppe von Arosa Tourismus mit. Stattdessen lässt sie die Zürcher die Bänkli einfach mitnehmen. So schreibt Arosa Tourismus auf seiner Webseite: 

Die Holzruhebänkli sind in der Feriendestination Arosa ein fester Bestandteil, jetzt auch in Zürich und bald in Ihrem Garten? Wir haben in der Nacht von Mittwoch 5. Mai an 20 verschiedenen Standorten die legendären Holzruhebänke verteilt. Mit diesem Corona-Geschenk möchte sich Arosa Tourismus bei den Stadtzürchern und Stadtzürcherinnen bedanken. 

Das Bänkli könne man sich online aussuchen, hoffen, dass es noch dort sei, und es dann einfach abholen. Dabei sollen sich aber alle an die Verkehrsregeln halten. Ob dies reicht, um einer Anzeige zu entgehen, ist allerdings noch unklar, denn eine Bewilligung für die PR-Aktion lag nicht vor. 

Wie Arosa Tourismus meldet, sind alle Bänkli bereits abgeholt worden und hätten ein neues Daheim gefunden. Die Städter hätten nicht lange gezögert, es habe einen regelrechten Ansturm auf die Holzruhebänkli von nah und fern gefolgt. «Dass die Bänke innert Kürze in Privatbesitz übergegangen und abtransportiert worden sind, freut uns natürlich. Wir möchten interessierte Städter aber jederzeit in Arosa auf einem Bänkli mit Berg-Aussicht begrüssen», meint Arosa Tourismus Direktor Roland Schuler in einer Medienmitteilung.

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Wie erfrischend ist es doch endlich wieder einmal was spontanes und lustiges zu machen . Nun diese ganze Aktion ist doch ein volles Erfolg geworden. Diese Geschichte wird bestimmt noch sehr lange gemütlich auf einem Aroserbänkli hockend von Eltern ,Grosseltern etc. erzählt

Arosa-Tourismus karrte 20 Arosa-Bänkli in die Stadt Zürich und deponierte sie in der Nacht (Mittwoch 5. Mai 2021) auf öffentlichem Grund. Ergebnis: Die Stadtpolizei interveniert, heisst es im Bericht von «20min.ch». SO titelt: «Es droht eine Anzeige: Arosa-Bänkli in Zürich müssen wieder weg».
Arosatourismus will sie aber nicht abholen (wie verstossene Kinder?) und verschleudert die Bänke "gratis" an Abholer.
Google schreibt: "Möbel zum Mitnehmen an die Strasse stellen: Eine oft gesehene Entsorgungsart ist, die Möbel mit dem entsprechenden Hinweis «Gratis zum Mitnehmen» an die Strasse zu stellen. Wichtig: Die Ware darf nicht auf öffentlichem Grund stehen, sondern nur auf Ihrem Privatgrund. Entsorgen Sie die Gegenstände nach drei Tagen. 16.11.2020"
Wie entwürdigend finde ich das denn!
Ich finde das Arosahumorfestival eine Lachnummer zum Weinen – und was anderes stellt Graubünden Ferien (GRF) dar? Ich fordere statt PR-"Gags" (engl. gag: würg) Inhalte (zumal bei den Schweizer Hochpreisinselpreisen im Höchstpreiseimmobilienmarkt; und dann entspricht er noch nicht mal den physiologischen Bedürfnissen vieler). Darüber berichte ich seit rund sechs Jahren.
https://gr-wilder-westen.webnode.com/
Siehe auch meine Kommentare:
1)
Beispiel: Partnunsee:
https://www.suedostschweiz.ch/influencer
https://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/2017-08-11/das-ist-mal-ein-was…
2)
Beispiel: Fotoverbot Bergün:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2017-05-30/berguen-fotografie…
Der Fall kam vor Gericht.
Die Luzerner Zeitung berichtete über die BESCHWERDEN GEGEN BERGÜN:
Fehleinschätzung der Werber und Initianten
Der Einzelrichter, der sich der Sache angenommen hatte, fand in seiner Begründung für das Nicht-Eintreten allerdings sehr deutliche Worte der Kritik an die Verantwortlichen hinter der Aktion: «Durch die Fehleinschätzung der Werber und Initianten, welche zu dieser seltsamen Marketingaktion aufriefen, konnte das Tourismus-Image sicherlich nicht nachhaltig verbessert beziehungsweise gesteigert werden. Vielmehr vermochte diese Aktion ein Befremden – wenn nicht gar Empörung und Kopfschütteln bei breiten Bevölkerungskreisen, Naturfreunden und Naturliebhabern – auszulösen, was kaum als gelungene Werbung mit Nachahmungseffekt bezeichnet werden kann.»
https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2018-02-28/das-kapitel-fotograf…
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/stars-sternli/2017-10-17/berguener-fotove…
https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2017-09-20/fotografier-verbot-h…
3)
Beispiel: Die GRF-Aktion 2015 "Vrin wirbt im Hauptbahnhof Zürich um gestresste Städter" (finde ich in Google unter Südostschweiz nicht mehr). Ich hatte diese GRF-Aktion komplett kritisiert als Fata Morgana, falsch. Zudem wurde in den Medien später peinlicherweise bekannt, dass die angeblich begeisterten Passanten in Zürich zumindest teils Statisten waren.
Zitat aus meinem Leserbrief "Marcel Friberg on Air (bnb)" vom 6.1.2016:
Friberg: "Wer die Tore schiesst, ist unwesentlich, wichtig ist nur, dass wir Tore schiessen." Meines Wissens schoss er auch noch keines, abgesehen von haufenweisen Eigentoren.
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2021-04-23/ein-geringes-problem-m…
Was ich seit Jahren predige und aus meiner Sicht der einzige Hebel für Systemwechsel innert nützlicher Frist wäre: An einem Ort die Vollversion des Gegenmodells zur heutigen "Alternativlosen Gesellschaft" erlebbar (bewerbbar) zu machen (Prototypprinzip), eine andere Welt zum Anfassen, Staunen (Aha-Erlebnis), so wie das – zwar für ganz andere Inhalte – der Europapark Rust darstellt, der die Magnetwirkung wohl bestätigt.

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