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Umweltbelastung ausgelagert?

Immer wieder wird in der Abstimmungskontroverse behauptet, mit der Trinkwasserinitiative würden die Umweltbelastungen der Lebensmittelproduktion einfach ins Ausland verlagert. Die verlangte Reduktion des Tierbestands hätte mehr Fleischimporte zur Folge. Tatsächlich müsste bei gleichbleibendem Konsum mehr Fleisch importiert werden. Doch erstens müsste dieses keineswegs umweltbelastender produziert werden als Schweizer Fleisch. Es könnten für den Import Vorschriften für die Nachhaltigkeit der Produktion erlassen werden. Und zweitens ist es kein Naturgesetz, dass Schweizerinnen und Schweizer pro Kopf und Woche ein Kilo Fleisch verzehren. Immer mehr Menschen entscheiden sich, weniger Fleisch zu essen. Ohne die enormen Werbeoffensiven von Proviande und der Grossverteiler jeweils zur Grillsaison wären es vielleicht noch mehr. Viel klimafreundlicher und gesünder ist sowieso der Verzehr von Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchten. Und wenn die Bauern weniger Tiere halten und auf eine rein graslandbasierte Tierhaltung umsteigen würden, könnten grosse Ackerflächen, auf denen heute Futtermais und -getreide angebaut werden, für den Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln genutzt werden. Das wäre ein dreifacher Gewinn: weniger Überdüngung, weniger Importe, höherer Selbstversorgungsgrad. Darum stimme ich zweimal Ja am 13. Juni.

Katharina Belser
04.05.21 - 11:48 Uhr
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ILanz
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Sie sind doch blauäugig, wenn sie glauben, wir könnten den Amerikanern sagen, wie sie umwelt-und tiergerecht produzieren sollten! Haben sie gesehen, wie die Amis Stiere kastrieren und enthornen ohne Schmerzmittel und das im Alter von 12 -18 Mt. ??? fragen sie die Schweizer Landfrauen!!
Ich würde jedenfalls keinen Bissen mehr hinunter bringen.
Zudem ist es jedem Bürger selber überlassen, ob er Fleisch und wieviel er essen will - ohne Vorschriften.
Was die Werbung betrifft, wird mehr gemacht für Süssigkeiten, Süssgetränke und Schokolade. Und diese Produkte sind eher verantwortlich für die vielen Übergewichtigen. Auch grosse Flächen werden bepflanzt für den Anbau von Zuckerlieferanten im In-und Ausland.
Es muss jede Person selber die Verantwortung übernehmen und dafür brauchen wir keine unsinnigen Vorschriften - der Markt regelt die Nachfrage!

Danke, Katharina Belser.
Bei Volksabstimmungen zugunsten Naturgesetzen (Wasser, Luft, Boden, Klima etc.) sehe ich stets dasselbe Muster der Gegner: WIR sollen keine Gesundung durchführen, weil es andere auch nicht tun.
Das (und andere Fehler) führten zum heutigen Planetzustand. Im Gegenteil, wir benötigen Menschen, die mit dem Rettenden vorausgehen, SIE sollen unser Vorbild sein.
Ich empfehle das Buch von JFK: Zivilcourage.

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