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Will Arosa die St. Luzi-Brücke?

In der Ausgabe vom 23.4.2021 wurde über die vom Kanton ins Strassenbauprogramm aufgenommene St. Luzi-Brücke als Verbindung zwischen der Julier- und der Schanfiggerstrasse berichtet. Anlass war eine Petition, mit welcher der sofortige Projektabbruch verlangt wird. Der Churer Stadtrat begrüsst dieses Bauwerk, aus welchen Gründen auch immer. Betroffen von dieser neuen Verbindung wären aber nicht nur die Churer, sondern vor allem die Grossgemeinde Arosa. Gemäss Aussagen von Arosa Tourismus sollen die wichtigsten Gremien in Arosa (Tourismus, Gemeinde, Bergbahnen) die St. Luzi-Brücke begrüssen. Aber trifft das auch für die Aroser der Ortschaften im Schanfigg zu?
Es ist eine Binsenwahrheit: «Wer Strassen sät, erntet Verkehr». Sobald eine Strasse ausgebaut wird, nimmt der motorisierte Verkehr zu. Das gilt auch im Schanfigg, besonders für den Schwerverkehr: Fallen mit der Öffnung der Brücke die bisherigen Beschränkungen, kommen die überbreiten drei- und vierachsigen Lastwagen und Reisecars, ob man sie will oder nicht. FlixBus und andere Busbetreiber machen es vor, dass der Strassentransport für Reisende billiger ist als derjenige auf der Schiene.
Diesen von der St. Luzi-Brücke verursachten Mehr- und neuen Schwerverkehr hätten vor allem die Ortschaften im Schanfigg zu ertragen. Die Mehrzahl der Fahrten durch ihre Dörfer haben weder Start noch Ziel im Ort, sondern sind Durchgangsverkehr. Die Nachhaltigkeit des Brückenbaus für die Bewohner im Tal liegt daher nicht auf der Hand, vielmehr würde ihr tägliches Leben durch weiter reduzierte Verkehrssicherheit, mehr Lärm und Luftverschmutzung noch stärker beeinträchtigt.
Nicht zuletzt aufgrund dieser belastenden Verkehrssituation in den Talortschaften hat das Aroser Gemeindeparlament den Gemeindevorstand beauftragt, bei allen Interessengruppen (Bevölkerung, Zweitheimische, Gäste und Leistungsträger) abzuklären, wie sie sich zur Einführung von Tempo 30 in allen Ortschaften des Schanfigg stellen. Bei entsprechender Unterstützung durch die Parlamentarier aus dem Tal kann dieser Auftrag mit der Abklärung zur Wünschbarkeit der St. Luzi-Brücke ergänzt werden. Dann wird sich weisen, ob die Bevölkerung der Gemeinde Arosa als Ganzes hinter dem Projekt steht. Bis das bekannt ist, sollte der Kanton einen Marschhalt einschalten. Steht die Bevölkerung von ganz Arosa nicht hinter diesem Projekt, ist der definitive Abbruch der Übung das einzig Vernünftige.

Reto Thomas Ruoss
29.04.21 - 21:18 Uhr
Leserbrief
Ort:
Arosa
Zum Artikel:
«Ein geringes Problem, mit teurer Lösung», Ausgabe vom 23. April
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Natürlich will Arosa die St. Luzibrücke. Aber auch die Schanfigger Dörfer, die Stadt Chur und der Kanton Graubünden wollen sie. Nach mehr als 50 Jahren wird es Zeit, endlich mal wieder in die Zukunft zu investieren.

Viele Bündner Politiker, egal welcher politischen Färbung, scheinen der unsinnigen Meinung zu sein, dass für uns als kleines Land oder Kanton es sich nicht lohnt, sich für den Klimaschutz einzusetzen, weil unser Beitrag so insignifikant sei. Ebenso gut könnte man behaupten, dass man als Kleinverdiener keine Steuern zu zahlen braucht, weil der Beitrag an der Gesamtsteuermasse so minim ist, nur dass es beim Klimaschutz keine Progression gibt.
Da der Pool an Touristen limitiert ist, würde diese Brücke keinen messbaren Effekt auf die Anzahl Touristen in der Region haben. Was ich in Arosa mehr habe, habe ich anderswo einfach weniger. Ausserdem, wenn ich in Arosa Skifahren will, fahre ich nach Churwalden oder der Talstation der Rothornbahn und mache die Rundreise per Ski. Da ich ÖV, der im Abo inbegriffen ist, benutze, kann ich sowohl von Arosa als auch der Lenzerheide zurückfahren. Den vielen Stadt-, Gemeinde- und Grossräten, die sich für die St. Luzi-Brücke und ähnlichen unsinnigen Projekte einsetzen, kann ich nur sagen, dass es kein Schande ist ÖV zu benutzen. Aber da wird viel Wasser gepredigt und Wein getrunken.

Tempo 30 in den Ortschaften des Schanfigg wäre dringend angebracht. In Castiel
konnte ich beobachten, dass die Unterländer mit bis zu 85km/h durchs Dorf "fahren".

Die ganze Welt schreit " Klimaschutz, Kampf der Klimaerwärmung, ect. ect." gleichzeitig unternimmt man alles um mit millionenteuren Projekten, die Umwelt noch mehr zu belasten und zu verbauen. Ganz abgesehen von der Verschandlung des Landschaftsbildes von Chur.
Die wichtigen Arosa-Touristen kommen sowieso, wie eh und je, nach Arosa und zwar mit dem super sympathischen und bequemen Arosabähnli.

Die ganze Welt schreit " Klimaschutz, Kampf der Klimaerwärmung, ect. ect." gleichzeitig unternimmt man alles um mit millionenteuren Projekten, die Umwelt noch mehr zu belasten und zu verbauen. Ganz abgesehen von der Verschandlung des Landschaftsbildes von Chur.
Die wichtigen Arosa-Touristen kommen sowieso, wie eh und je, nach Arosa und zwar mit dem super sympathischen und bequemen Arosabähnli.

WILL AROSA DIE ST. LUZI BRÜCKE: Wenn im Schanfigg keine weiteren Ppl. Gebaut werden, bringt die Brücke nicht mehr Verkehr. Wenn ein Fehler Gemacht wurde, ist es in der Stadt Chur. Die neue Italienische Fussgänger Brücke hätte nämlich als eine Autofahrspur und nicht als Fussgänger Brücke Gebaut werden sollen. Dann hätte man die St.Luzistr. und die Arosastr. vom Plessurquai bis zum Känzeli um 1m Verbreitern können und die Sache wäre Erledigt gewesen.

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