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US-Botschafter verlässt inmitten Spannungen vorübergehend Moskau

Inmitten massiver Spannungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten verlässt US-Botschafter John Sullivan Moskau vorübergehend. Er werde in dieser Woche für Konsultationen nach Washington zurückkehren, teilte der Diplomat am Dienstag in Moskau mit.

Agentur
sda
20.04.21 - 14:13 Uhr
Politik
ARCHIV - US-Botschafter John Sullivan spricht in Moskau zu den Medien. (Archivbild) Foto: Alexander Zemlianichenko Jr/AP/dpa
ARCHIV - US-Botschafter John Sullivan spricht in Moskau zu den Medien. (Archivbild) Foto: Alexander Zemlianichenko Jr/AP/dpa
Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko Jr

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hatte Sullivan in der vergangenen Woche die Heimreise nahegelegt, nachdem die USA zehn russische Diplomaten ausgewiesen und Sanktionen gegen Moskau verhängt hatten. Die Strafmassnahmen ergingen unter anderem wegen Vorwürfen, Russlands habe sich in die US-Wahl im vergangenen Jahr eingemischt.

Zuvor hatte bereits Russland seinen Botschafter Anatoli Antonow aus Washington zu Konsultationen in die Heimat zurückgerufen. Dazu kam es, nachdem US-Präsident Joe Biden in einem Interview die Frage bejaht hatte, ob er seinen russischen Kollegen Wladimir Putin für einen «Killer» halte. Auf die jüngsten US-Sanktionen hatte Russland ebenfalls mit Strafmassnahmen reagiert und im Gegenzug auch zehn US-Diplomaten ausgewiesen.

«Ich glaube, es ist wichtig für mich, direkt mit meinen neuen Kollegen in der Biden-Regierung in Washington über den gegenwärtigen Zustand in den bilateralen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zu sprechen», teilte Sullivan mit. Er habe auch seine Familie seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen. «Das ist ein weiterer wichtiger Grund für mich, für einen Besuch nach Hause zurückzukehren.»

Er wolle in einigen Wochen wieder nach Moskau zurückkommen - vor einem möglichen Gipfeltreffen Bidens mit Putin, sagte der Diplomat. Der Kremlchef hat bisher nicht zugesagt, lässt aber die Möglichkeit eines persönlichen Treffens mit seinem US-Kollegen in einem europäischen Land in diesem Sommer prüfen. Mehrere EU-Länder haben sich dafür bereits als Gastgeber angeboten.

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Für eine Lösung dieses Konflikt scheint es keine Lösung zu geben, zumindest nicht militärisch. Was die russische Führung im Moment plant, kann man nur vermuten. Für Russland ist sehr wichtig, dass die Ukraine keine Nato-Mitgliedschaft erlangt und deshalb hilft es den Konfliktzustand leicht am Köcheln zu halten.
Vielleicht fühlt sich Russland einfach von der Osterweiterung der Nato bedroht und vielleicht will man auch gar nicht mit den Russen diese Fragen klären, sonst hätte man den Konflikt längst beilegen können.
Wie immer zahlen den Preis für das Kräftespiel die einfachen Menschen deren Heimat seit sieben Jahren stellvertretender Kriegsschauplatz zwischen West und Ost ist. Aber so etwas interessiert ja niemanden.

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