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Krisensitzung der Eishockeypräsidenten

Die Präsidenten der National League Clubs richten sich mit einer gemeinsamen Mitteilung an die Medien. Grund sind die zu hohen Anforderungen des Bundes an die A-fonds-perdu-Beiträge.

19.02.21 - 10:07 Uhr
Eishockey
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Die fehlenden Einnahmen reissen ein Loch in die Kassen der Eishockeyklubs.
OLIVIA AEBLI-ITEM

An einer gemeinsamen Sitzung haben sich die Präsidenten der Klubs der höchsten Liga mit der Covid-19-Krise auseinandergesetzt, wie sie in einer Medienmitteilung schreiben. Die Ertragsausfälle aufgrund der fehlenden Zuschauereinahmen würden alle zwölf Klubs existenziell treffen. Konkurse hätten bisher nur durch Lohnreduktionen, Verzicht auf Teilrückerstattung der Tickets und grosse Solidarität der Sponsoren sowie die Aussicht auf A-fonds-perdu-Entschädigungen des Bundes verhindert werden können.

Doch genau an diesen Beiträgen des Bundes, für viele Klubs der Rettungsanker, stören sich nun die Klubs. «Allerdings hat der Bund die Auszahlung der dringend nötigen A-fonds-perdu-Beiträge an so hohe Anforderungen geknüpft, dass wohl kein einziger Klub diese vollumfänglich erfüllen kann», heisst es im Schreiben der Klubpräsidenten. Vergleichbare Hürden gebe es in keiner anderen Branche und die Hürden müssten im Sinne der Fairness und Gleichbehandlung reduziert werden, so die Vorderung der Eishockeypräsidenten. Sie hoffen darauf, dass der Bundesrat und die Räte rasch auf die von der Liga unterbreiteten Lösungsansätze eintreten. Wie diese Lösungsansätze genau aussehen, wird in der Mitteilung nicht genauer erläutert.

Der Blick in die Gesetzesbücher zeigt, woran sich die Klubs stören. Im verabschiedeten Covid-19-Gesetz vom 25. September 2020 (Artikel 12b, Absatz 6, Buchstabe b) und der Covid-19-Verordnung Mannschaftssport vom 18. Dezember 2020 sind die Bedingungen festgehalten.

Hier die wichtigsten kurz umschrieben:

  • Löhne ab 148‘200 Franken müssen gesenkt werden. Entweder auf diesen Betrag oder um mindestens 20 Prozent. Ein Jahreslohn von 600‘000 Franken würde also auf 480‘000 gesenkt.
  • Das Durchschnittseinkommen darf während fünf Jahren nach Erhalt der Beiträge höchstens im Umfang der Erhöhung des Landesindexes der Konsumentenpreise steigen.
  • Während einer Dauer von fünf Jahren nach Erhalt der Beiträge darf der Klub keine Dividenden und Tantiemen ausschütten.

Mit nötiger Ruhe zur Liga-Reform

Ein weiteres Thema an der Sitzung war die Liga-Reform, die in den Medien und bei den Fans schon heiss diskutiert wurde. Besonders an der neuen Ausländer-Regelung (sieben Ausländer sind künftig pro Team erlaubt) stören sich Fans und Experten teilweise massiv. Aus der Medienmitteilung lässt sich herauslesen, wie stark sich die Präsidenten daran stören, dass diese Diskussionen an die Öffentlichkeit gelangt sind, noch bevor überhaupt ein definitiver Entscheid gefallen ist. Bei einem anderen Thema, dem sogenannten Financial Fair Play, will man das verhindern. «Die Detailregelungen sind zurzeit in Arbeit und werden so rasch als möglich, jedoch ohne äusseren Zeitdruck und in der nötigen Tiefe diskutiert.» Das Financial Fair Play soll zu tieferen Salären führen.

Das Schweizer Eishockey ist also nicht nur auf Grund von Covid-19 grossen Veränderungen ausgesetzt, sondern auch wegen der Liga-Reform.

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Diese Vereinspräsidenten haben wohl völlig den Verstand verloren!!! Die denken immer noch sie könnten allen ihren Willen aufzwingen?? Na dann wartet mal ab,wenn ihr euer Programm durchzieht,werden eure Stadien leer sein!!!! Und dann???? Wieder jammern????????????????? Einfach nur dumm und Geldgierig!!

Die rege Transfertätigkeit mit Ersatzausländern der Ligakrössuse beweist, dass deren Manager nur mit strengen Vorgaben zur Vernunft kommen.

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