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Brignone ausser sich: «Für mich war es das unfairste Rennen meines Lebens»

Federica Brignone geht an ihrer Heim-WM in Cortina d'Ampezzo hart ins Gericht mit der FIS. Grund sind die unfairen Regeln beim Parallelriesenslalom.

16.02.21 - 16:40 Uhr
Ski alpin
Federica Brignone ärgert sich im SRF-Interview massiv über die unfaire Regelauslegung.
Federica Brignone ärgert sich im SRF-Interview massiv über die unfaire Regelauslegung.
SCREENSHOT SRF

Federica Brignone ist ausser sich. An der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo schied die italienische Mitfavoritin in den Viertelfinals aus. Grund für ihren Ärger: Die beiden Kurse im Parallelriesenslalom waren so unterschiedlich, dass ein fairer Vergleich unmöglich war. Zwar fuhren die Athleten auf beiden Pisten gegen ihre direkten Konkurrenten, jedoch wurde der Zeitvorsprung bei 50 Hundertstel gedeckelt. Sprich, auch wenn man auf dem schnelleren Kurs über 50 Hundertstel schneller gefahren ist – und das taten eben die meisten - startete man beim zweiten Lauf mit «nur» 50 Hundertstel Vorsprung. Die Fahrerin, die zuerst auf dem langsameren Kurs startete, konnte im zweiten Lauf auf der schnelleren Strecke zumeist die 50 Hundertstel locker aufholen und hatte damit einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil.

Brignone lässt Ärger freien Lauf

Das brachte Brignone nach dem Rennen im Interview mit dem Schweizer Fernsehen (SRF) so richtig auf die Palme. «Für mich war es das unfairste Rennen meines Lebens. Und wir sind an den Weltmeisterschaften!»  

Auch die beiden Schweizer Topfavoriten Loic Meillard und Wendy Holdener seien benachteiligt gewesen. Meillard holte zwar die zweite Bronzemedaille, Wendy Holdener schied jedoch  wie Brignone  bereits im Viertelfinal aus. Dies obwohl die beiden Läufe der Schweizerin zusammen schneller waren, als jene ihrer Konkurrentin Paula Moltzan aus den USA.

Brignone dazu: «Loic Meillard und Wendy Holdener waren heute die Besten. Ich bin wirklich verärgert, es tut mir leid, das darf nicht passieren an einer Weltmeisterschaft.»

Brisant ist ihre nächste Aussage. Brignone, die als Athletensprecherin mit der FIS direkten Kontakt hat und in dieser Funktion die Anliegen der Athleten vorbringen kann, findet bei der FIS offenbar kein Gehör. «Ich versuchte schon in Levi dieses Thema auf den Tisch zu bringen. Aber sie sagten, ich solle die Schnauze halten. Vielleicht hören sie jetzt zu», daraufhin fragte der SRF-Reporter nach, ob sie tatsächlich kein Gehör finde. Brignone: «Nie.»

Die laut Brignone beste Fahrerin des Tages Wendy Holdener war nach dem Rennen weit weniger aufgebracht als Brignone. Sie betonte, dass sie sich auf das Skifahren konzentriert habe, das sei das Einzige, was sie habe machen können. Aber: «Es wird sicher Diskussionen geben. Man muss das anpassen und künftig die ganze Zeit zählen, damit es fairer wird.»

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Die Italienerin hat so recht und das Ganze ist eine Schande für die FIS.
Dort hat es absolute Laien die von Skirennen keine Ahnung haben geschweige denn richtige Entscheidungen zu fällen.

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