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Bistum Chur findet Format für das Thema unpassend

«Selbstbefriedigung ist Selbstzerstörung» - das Video eines Zürcher Vikars schlägt aktuell hohe Wellen. Das Bistum Chur findet, das Thema sei wichtig, gehöre aber nicht auf Social Media.

Südostschweiz
08.02.21 - 13:37 Uhr
Leben & Freizeit
Selbstbefriedigung ist Selbstzerstörung - so heisst das umstrittene Video des Vikars
Selbstbefriedigung ist Selbstzerstörung - so heisst das umstrittene Video des Vikars
SCREENSHOT YOUTUBE / DON PHILIPP ISENEGGER

Philipp Isenegger ist Vikar der Pfarrei St. Katharina in Zürich-Affoltern. Der gebürtige Luzerner war als Diakon in Savognin tätig und wurde 2017 zum Priester geweiht. Vor wenigen Tagen tauchte ein Video im Internet auf, in welchem Isenegger, der sich selber «Don Philipp» nennt, erklärt, weshalb Selbstbefriedigung Selbstzerstörung bedeute.

In dem elfminütigen Video erklärt der Vikar, weshalb Sex ausserhalb der Ehe, wozu Selbstbefriedigung seiner Meinung nach gehöre, eine Sünde sei. Dabei referiert der Vikar auch über den Konsum der Pornografie, welcher in die gleiche Kategorie – Sünde – gehöre. Isenegger liefert dann auch prompt Lösungsvorschläge für das unzüchtige Verhalten der Gesellschaft: oft zur Beichte gehen. Oder aber – wie der Heilige Franziskus es gehandhabt haben soll: sich nackt in den Schnee zu setzen. Alternativ helfe auch eine eiskalte Dusche.

Bistum Chur stört sich am Format

Während sich die Zürcher Synodalratspräsidentin Fanziska Driessen-Reding gegenüber «kath.ch» entsetzt über das Video äussert, stört sich das Bistum Chur vor allem daran, dass das Thema in der Form eines Youtube-Videos aufgegriffen wurde. So heisst es in der Stellungnahme: «Das Bistum Chur begrüsst es, wenn die Kirche auch in den sozialen Medien präsent ist und versucht, etwa durch Internet-Videos, junge Menschen zu erreichen. Der Apostolische Administrator des Bistums, Bischof Peter Bürcher, wünscht sich allerdings, dass digitale Kanäle primär für die Verkündigung des Glaubens genutzt werden. Das Thema des in Frage stehenden Videos eignet sich demgegenüber mehr für ein seelsorgliches Gespräch.»

Weiter schreibt das Bistum Chur, dass im Fall einer Suchterscheinung die Sakramente der Kirche, auch das Sakrament der Beichte, keinen Ersatz für Therapie und für psychologische und seelsorgerliche Begleitung darstellen würden.

Die Präventionsbeauftragte des Bistums Chur, Karin Iten, stört sich nicht nur am Format, sondern auch am Inhalt des Videos. So sagt sie gegenüber «kath.ch», das Video sei nicht vereinbar «mit einer differenzierten Fachperspektive aus der Biologie, der Sexologie und der Psychologie». Das Video zementiere «jene Kultur der Vertuschung rund um Sexualität und sexuellem Missbrauch, von der die katholische Kirche sich befreien will und muss». (mas)

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Herr diplomierter Carlo Bösch, Sie mokieren sich über den Don und fordern sogar Generalvikar Dr. Martin Grichting dazu auf, gegen ihn vorzugehen.
Nun, so wie ich das Bistum Chur verstand, stört sich Herr Bischof Bürcher am Ort der "Predigt" und nicht am Inhalt, der «sich mehr für ein seelsorgliches Gespräch» eigne.
Mein Fazit:
Lieber ein transparenter Don als kirchliche Kulissenschieberei unöffentlich.
Dialog Wolfgang Reuss, dipl. Mirabellenpflücker / dipl. Faktotum - Ethiker in Entenhausen

Leider hat sich das Bistum Chur jäh länger jäh mehr in die Richtung entwickelt das die Mehrheit der neu geweihten oder dazu stoßende Priester in den übrigen Bistümer der Schweiz keinen Platz gefunden haben. Sicher muss die Kirche einige schritte zurück zum kern ihrer Bedeutung machen, diese Bedeutung muss aber ins heute und jetzt versetzt werden. Also keine Teufel Austreibungen oder andere mittel des Mittelalters. Auch die ganze Sache mit der Frau als Priester muss so bedeutet werden als warum wurden Frauen oft nur am Rande erwähnt in der Bibel? war es weil damals die zeit für die frau noch nicht reif war? oder waren es einfach die gründe weil einige Herren einfach der Frau keine besondere Stellung geben wollten? Al dies Fragen sollte man sich die Kirche stellen und viele weitere unter diesem Gesichtspunkt anschauen. Die Kirche als Institution ist Heilig, doch was in Ihrem Namen gemacht wird oft nicht.

Die falschen Erben Jesu:

Unter falscher Flagge:

Die gefälschte Bibel:

https://www.youtube.com/watch?v=P4etD3H0re0

Die dunkle Seite Martin Luthers:

https://www.youtube.com/watch?v=VDpzzz-ECc8

Verfolgung urchristlicher Gemeinschaften:

https://www.youtube.com/watch?v=0WoFJwr_vnA

Genozid an den Inka, Maya, Azteken:

https://www.youtube.com/watch?v=rQTcfyz0KNQ

Ich finde es unverantwortlich , dass ein Priester im Namen der Kirche eine solch unqualifizierte Meinung zum Thema Selbstbefriedigung in einem Video uns zumutet.
Ich vermute, dass er selber mit seiner eigenen, Sexualität nicht zurecht kommt.
Vom Generalvikar Dr. Martin Grichting erwarte ich, dass er seinen Mitarbeiter zur Rede stellt und ihm verbietet, solche abstrusen Ideen im Namen der kath.Kirche zu publizieren und ihn in eine Psychotherapie mit Schwerpunkt Sexualität zu schicken.
Diakon Carlo Bösch, dipl.theol/dipl.psych - Ethiker

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