×

Martin Bühler: «Ich lasse mich impfen, wenn ich an der Reihe bin»

Martin Bühler, Leiter des kantonalen Führungsstabs, beantwortete auf Radio Südostschweiz live alle Fragen zum Thema impfen.

Südostschweiz
23.12.20 - 10:44 Uhr
Leben & Freizeit
Martin Bühler Leiter des Amts für Militär und Zivilschutz
Der Krisen-Chef des Kantons, Martin Bühler, beantwortet die Fragen rund ums Impfen.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Herr Bühler, werden Sie sich impfen lassen?

Martin Bühler: Ja.

Wann werden sie sich impfen lassen?

Wenn ich an der Reihe bin. Zuerst sind andere Bevölkerungsgruppen gefragt. Der Bund hat die Reihenfolge festgelegt. Zunächst werden die Personen der Risikogruppen geimpft. Ausserdem sind die Impfdosen am Anfang begrenzt.

9000 im Kanton Graubünden.

Genau. Vorerst.

Der 4. Januar ist aktuell als Impfstart-Datum festgelegt. Andere Kantone beginnen früher. Warum spielt Graubünden hier «Alte Fasnacht»?

Ich glaube nicht, dass wir wie die «alte Fasnacht» hinterher hinken. Wir können mit dem Impfen loslegen, sobald die Umstände passen und wir uns sicher sein können, dass wir es den Vorgaben entsprechend durchführen können.

Können wir den 4. Januar einhalten?

Ja, das können wir. Falls aber irgendetwas nicht den Vorgaben entsprechen würde, würde man lieber ein paar Tage zuwarten.

Sie sagen auch, dass man verhindern wolle, dass es zu einer Art «Wettrennen» unter den Kantonen komme. Wie nehmen Sie das wahr? Ist aktuell wirklich ein Konkurrenzkampf unter den Kantonen im Gange, was den Impfstart betrifft?

In meiner Wahrnehmung war das zu Beginn tatsächlich so, ja. Alle Kantone wollten sich in Position bringen. Je näher der Impfstart kommt, desto mehr merken die Kantone, dass sie auch nur mit Wasser kochen und dass es viel wichtiger ist, dass die Abläufe gut funktionieren. Es spielt keine Rolle, ob man einen Tag früher oder später mit dem Impfen beginnt.

 

Können Sie uns erläutern, welche Personengruppen zuerst geimpft werden? Es hiess, zunächst kämen Menschen über 65 Jahren an die Reihe, sowie Personen mit Vorerkrankungen. Warum nicht das Gesundheitspersonal? Das ist schliesslich systemrelevant.

Das kann durchaus Hand in Hand gehen. Diese Details werden aktuell noch ausgearbeitet. Die Idee ist, dass man grundsätzlich nach den Vorgaben des Bundes vorgeht. Ich finde es wichtig, dass möglichst einheitlich vorgegangen wird. Wenn möglich über die ganze Schweiz. Hier wird man nun Erfahrungen sammeln und das dann anpassen.

 Wie geht es nun weiter?

Wir haben die grundsätzlichen logistischen Fragen geklärt. Zum Beispiel: Wo nehmen wir den Impfstoff, den der Bund ausliefert, in Empfang? Der Impfstoff wird dann im Kanton zwischengelagert. Anschliessend braucht es eine Planung, wo man mit dem Impfen beginnt. Diese Planung ist noch nicht fertig.

Diese Lagerorte müssen gewisse Vorgaben erfüllen. Unter anderem muss der Impfstoff bei Minustemperaturen um die -70 Grad gelagert werden. Haben wir im Kanton Graubünden dazu überhaupt die Möglichkeit?

Wir haben die Möglichkeit, den Impfstoff ausserhalb des Kantons zu lagern. Von dort werden die Impfdosen an Standorte im Kanton gebracht, wo sie zwischengelagert werden können. Von diesen Zwischenlagern aus werden sie dann verteilt.

Wie geht es dann weiter?

In einer ersten Phase wird mit einer mobilen Equipe eine Tour zu den Alters- und Pflegeheimen unternommen, damit die Bewohner dort geimpft werden können.

Werden auch Hausärtze im Kanton diese Impfdosen erhalten?

Sobald man in die Phase übergeht, in der die breite Bevölkerung geimpft wird, ja. Dann werden wir möglichst viele Menschen miteinbeziehen müssen, um den Bedarf zu decken.

Steht schon fest, wo im Kanton schlussendlich die Impfcenter stehen werden?

Möglicherweise dort, wo auch die Testcenter sein werden. Das ist alles noch in Abklärung. Anfangen müssen wir, wie bereits erläutert, mit relativ wenig Impfdosen, die durch entsprechende Equipen verteilt werden. In dieser ersten Phase werden wir entsprechende Erfahrungen sammeln.

Und anschliessend werden die Testcenter in Impfcenter umfunktioniert?

Ja. Und wenn das Impfen nicht mehr so aktuell ist, können diese wieder als Testcenter genutzt werden. Aber das ist nur ein erstes grobes Konzept.

Mit Martin Bühler sprach Fabio Theus.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR