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Iran: Ermordeter Atomphysiker in Teheran beigesetzt

Der bei einem Anschlag getötete iranische Atomphysiker und Raketenexperte Mohsen Fachrisadeh ist am Montag in der Hauptstadt Teheran beigesetzt worden. Die Zeremonie wurde vom Staatsfernsehen direkt übertragen. Wegen der Corona-Krise durften nur Familienmitglieder des Physikers und hochrangige Generäle an der Beisetzung teilnehmen.

Agentur
sda
30.11.20 - 10:07 Uhr
Politik
ARCHIV - Menschen beten am Sarg des ermordeten iranischen Atomphysikers Mohsen Fachrisadeh. Foto: --/Iranian Defense Ministry/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
ARCHIV - Menschen beten am Sarg des ermordeten iranischen Atomphysikers Mohsen Fachrisadeh. Foto: --/Iranian Defense Ministry/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone/Iranian Defense Ministry/AP/--

Der 63-jährige Fachrisadeh war am Freitag in einem Vorort Teherans erschossen worden. Die Täter wurden noch nicht identifiziert, aber die iranische Führung macht «hiesige Söldner» der USA und Israels für den Anschlag verantwortlich.

«Unsere Feinde wissen, dass kein Verbrechen im Iran unbeantwortet und unbestraft bleiben wird», sagte Verteidigungsminister Amir Hatami in der Trauerrede. Auch sollten die «Terroristen» wissen, dass der Märtyrertod im Iran eine Ehre sei. Der tödliche Anschlag werde den Fortschritt des iranischen Atomprogramms nicht stoppen, da Fachrisadehs Weg «noch konsequenter» von iranischen Wissenschaftler fortgesetzt werde.

Für die Ermordung des Atomphysikers fordern die Hardliner im Land Rache. Ihr Sprachrohr, die Tageszeitung «Kejhan», verlangt gar einen militärischen Angriff auf die israelische Hafenstadt Haifa. Präsident Hassan Ruhani jedoch warnt vor einer drastischen Reaktion, da die Attentäter genau dies bezwecken wollten, um einen neuen Konflikt mit dem Iran zu provozieren.

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Wer einem totalitären Regime, wie dem der Mullahs, bei der Erlangung der Möglichkeiten, umzusetzen was diese der Welt und ihren Nachbarn seit 1979 ankündigen, behilflich ist, wer damit die Menschen im Iran und in der Region auf ewig zu den Geiseln einer atomar bewaffneten Theokratie zu machen bereit ist, muss mit dem Widerstand derer rechnen, denen die Drohungen, die Erpressungen, die Gewalt des Regimes jetzt und in Zukunft gelten.
Wer ein Mullahregime mit Atomwaffen nicht verhindert ist verantwortlich für dessen Opfer. Wer die vom Regime mit Krieg und Vernichtung bedrohten zur Zurückhaltung aufruft, ist Komplize.

Der Getötete war ein wissenschaftlich ausgebildeter Terrorist, sozusagen ein Osama bin Laden mit Professorentitel im Staatsdienst. Leute, die eine Atombombe bauen wollen, um Israel zu zerstören und auch andere Länder bedrohen, müssen jedoch mit ihrem vorzeitigen Ableben rechnen.

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