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Plötzlich ist da ein Auto auf der neuen Fussgängerbrücke

Der Churer Stadtrat Tom Leibundgut traute seinen Augen nicht recht: Vor etwas weniger als einem Monat eröffnete er die «Italienische Brücke», die vom Obertor über die Plessur ins Welschdörfli führt. Dass es sich dabei ausschliesslich um eine Fussgänger- und Velobrücke handelt, haben offenbar nicht alle verstanden.

Südostschweiz
27.11.20 - 07:24 Uhr
Leben & Freizeit

Das neue Bauwerk in Chur, das Nord und Süd miteinander verbindet, sollte in der Tat zur Verkehrsentlastung des Welschdörflis beitragen – zumindest für den Langsamverkehr. Dass aber Autos auf der «Italienschen Brücke» verkehren, war so nicht vorgesehen. Ausgerechnet der Churer Stadtrat Tom Leibundgut (Freie Liste Verda) postete am Donnerstag auf Instagram ein Foto, das die skurrile Szenerie belegt.

«Unglaublich!! Noch nicht ein Monat eröffnet und schon das erste Auto auf der italienischen Brücke 😂», kommentiert Leibundgut das Bild.

Da werden Erinnerungen wach

Leibundgut hat das Foto nicht selbst aufgenommen und war bei der Irrfahrt nicht vor Ort. «Als ich das Foto zugesendet bekam, staunte ich nicht schlecht und postete es auf Instagram», sagt er gegenüber «suedostschweiz.ch».

«Letztes Jahr hatten wir ja ein Auto in der Churer Bahnhofsunterführung, von daher überrascht mich grundsätzlich gar nichts mehr», ergänzt Leibundgut. Mit einem solchen Vorfall bereits im ersten Monat nach der Eröffnung hätte aber auch Leibundgut nicht gerechnet.

Wir erinnern uns:

Im Schilderwald

Ob die Beschilderung bei der Brücke gegebenenfalls nicht optimal ausgearbeitet sei? «Könnte sein», sagt Leibundgut. Neben Hinweisen, dass lediglich Fussgänger und Radfahrer die Brücke passieren dürfen, hat es auch Signalisationen zum maximal erlaubten Gewicht auf der Brücke. «Wenn das Maximalgewicht bei einer Tonne begrenzt ist und die anderen Schilder übersehen werden, kommt vielleicht jemand zum Schluss, dass lediglich Lastwagen die Brücke nicht befahren dürfen», spekuliert Leibundgut. 

Mit offenen Augen und einem Hauch gesundem Menschenverstand sollte die korrekte Einschätzung aber allemal zu bewältigen sein. «Ich vermute, das ist einfach dumm gelaufen. Auch ich habe mich schon auf peinliche Art und Weise verfahren – ich denke, viele von uns machen mal eine solche Erfahrung. Wir müssen das mit Humor sehen», sagt Leibundgut abschliessend. 

Dass sich neben Kinderwagen vermehrt auch andere Vierräder auf der Brücke bewegen, dürfte also auch künftig die Ausnahme bleiben.  (bae)

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Motown Chur, Autos ubiquitär, zumindest deren Abgase samt Reifenabrieb, angefahrerene Velofahrende, Krankenwesenmalaise, Klima, Artensterben, Wohnenlärm around-the-clock, wir sollten das mit Humor sehen, steht auf dem Grabstein? Selig? Mir fällt bei Tom sonst nur Beer Box ein.
Siehe meinen Kommentar:
http://www.abo.suedostschweiz.ch/polizeimeldungen/2020-11-24/auto-kolli…
PS: Dass der grösste Kanton stur immer noch null autofreie Orte hat gemäss Schweiz Tourismus, die Schweiz aber immerhin deren elf, sehe ich ebenfalls humorlos angesichts Essential Gesundheit samt Klima.

Zum Tema Auto auf der Italienischen Brücke! Anscheinend bin ich, (als Neu Zuzüger in Chur) nicht der einzige der sich Wundert, dass Anstatt die Fussgänger und die Velofahrer, besser die Auto Fahrspur Richtung Stadt Auswärts auf diese Brücke Verlegt worden wäre. - Exgüsi meine Kritik, eventuell kann mich jemand Aufklären, man hat ja schliesslich nie Ausgelehrt. Im voraus Besten Dank!

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