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Dutzende Zivilisten bei Granatenhagel in Kabul getötet und verletzt

Beim Einschlag zahlreicher Mörsergranaten in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens acht Menschen getötet worden. Weitere 31 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Samstag mit. Demnach schlugen 23 Granaten überwiegend in Wohngebieten ein. Zunächst bekannte sich niemand zu der Mörserattacke.

Agentur
sda
21.11.20 - 14:28 Uhr
Politik
Beim Einschlag zahlreicher Mörsergranaten in Kabul sind mindestens acht Menschen getötet worden. Foto: Rahmat Gul/AP/dpa
Beim Einschlag zahlreicher Mörsergranaten in Kabul sind mindestens acht Menschen getötet worden. Foto: Rahmat Gul/AP/dpa
Keystone/AP/Rahmat Gul

In der schwer gesicherten Grünen Zone im Herzen Kabuls lösten Augenzeugen zufolge mehrere Botschaften Alarm aus. Der Staatssender RTA veröffentlichte Fotos eines ausgebrannten Kleinlasters, von dem die Granaten abgefeuert worden sein sollen. Die militant-islamistischen Taliban dementierten, für die Attacke verantwortlich zu sein.

Bereits im August hatte es einen ähnlichen Angriff gegeben. Beim Einschlag von mehr als einem Dutzend Raketen wurden dabei in Kabul mehrere Menschen verletzt und getötet. Damals reklamierte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Angriff für sich.

Trotz der Aufnahme innerafghanischer Friedensgespräche in Katar zwischen den Taliban und der Regierung geht der Konflikt im Land weiter. Auch der IS verübt regelmässig Anschläge. Vizepräsident Amrullah Saleh hatte vor wenigen Wochen angekündigt, für mehr Sicherheit in der Hauptstadt zu sorgen. In einer Mitteilung gestand Saleh am Samstag ein, diese Ziele noch nicht erreicht zu haben.

US-Aussenminister Mike Pompeo reiste unterdessen in die Region und will in Katar Verhandlungsdelegationen der Konfliktparteien treffen. Die USA hatten mit den Taliban Ende Februar ein Abkommen unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan vorsieht. Im Gegenzug verpflichteten sich die Taliban unter anderem zu den Friedensgesprächen mit Kabul.

Der amtierende US-Präsident Donald Trump hatte jüngst angekündigt, den Truppenabzug zu beschleunigen. Mitte Januar sollen dann nur noch 2500 US-Soldaten in dem Land sein. Es war ein Wahlversprechen Trumps, die «endlosen Kriege» der USA zu beenden. Experten warnen vor einem überstürzten Abzug aus dem Land, der den Taliban in die Hände spielen könnte.

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Die Afghanen haben den Islam gewählt Die Afghanen haben Zeit genug gehabt sich gegen die Taliban zu erheben. Aber die meisten hassen den "Westen" mehr als die Taliban.
Das Problem ist doch allein die eingesetzte Regierung. Mehr Frauenrechte, westliche Werte usw. Alles gegen Islam und wofür dieser steht.
Wann endlich schickt Europa die ganzen afghanischen und anderen Islamfanatiker wieder nach Hause?
Die gut integrieren Afghanen, die Arbeiten gehen statt fünf mal in der Woche in die Moschee, können weiterhin in Europa bleiben.
Der Rest interessiert nicht. Afghanistan soll seinen eigenen Weg finden.

Und die Spirale der Gewalt, dreht sich unaufhörlich weiter. Wird dieser geplante Abzug der US - Amerikaner aus diesem Kriegsgebiet, bitter Nachwirkungen mit sich bringen, welche zum jetzigen Zeitpunkt, kaum einschätzbar sind. Aber dies ist ja dem noch amtierenden Präsidenten der USA, völlig egal.

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