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Zu Recht verärgert.

Herr Leuthold, die Gemeinde und der Arzt regen sich nicht grundlos über Ihre Kommunikation auf. Nach Monaten mit COVID19 haben Sie immer noch nicht verstanden, dass das Virus bereits zwei Tage, bevor man krank wird, ausgeschieden werden kann. Insofern regt sich ganz und gar niemand in Churwalden und Umgebung ohne Grund auf. Dass die Kommunikation eine Baustelle zu sein scheint zeigt auch die Aussage; «Wir haben die Situation so weit möglich im Griff». Hat nicht jeder abstürzende Pilot die Situation auch soweit möglich im Griff? Ist halt immer die Frage was beim nächsten Bodenkontakt für ein Resultat herauskommt. Nicht selten ein Totalschaden.

Gion Stiffler
28.07.20 - 11:10 Uhr
Leserbrief
Ort:
Trimmis
Zum Artikel:
Kanton hat bewusst nicht informiert
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Mal etwas von Arztgeheimnis gehört? Grundsätzlich dürfen ohne Einwilligung keine Informationen an Dritte weitergeben, ausser die Gesundheitsfachperson ist gesetzlich verpflichtet, eine übertragbare Krankheiten der Gesundheitsbehörde zu melden. Dazu gehören nicht die Gemeinden oder Ärzte in der Gegend, wo sich der Patient einmal aufhielt, auch nicht die des Wohnorts. Dies gilt auch für andere meldepflichtige, übertragbare Krankheiten. Stellen Sie sich vor, eine kleine Gemeinde würde informiert, dass jemand an Hepatitis A, Masern oder Tollwut erkrankt ist. Alle Datenschützer würden ausrufen.
Ursula Leuthold

Zum einen verfolgt das Gesundheitsamt bzw. das Tracingteam bereits seit über zwei Monaten alle Kontaktpersonen von Infizierten ab 48 h vor Symptombeginn. Zum anderen ist es lächerlich zu fordern, dass eine Gemeinde über solch einen Ausbruch informiert wird, nur weil ein Lager auf Gemeindsboden stattfand. Die Lagerteilnehmer hatten keinen Kontakt (länger als 15 Minuten und weniger als 1.5 Meter Abstand) zur Bevölkerung aus Parpan, somit bestand kein Grund hier die Gemeinde über Fälle zu informieren, die nichts mehr mit ihr zu tun hatten. Alle waren schon längst zu Hause und nicht mehr in Parpan, wieso die Gemeinde unnötig in Panik versetzen? Ausserdem wäre es Aufgabe der Gemeinde gewesen, das Schutzkonzept des Lagers zu prüfen - das hier nicht der Kanton versagt hat, ist offensichtlich.
Auch der Kommentar, dass man die Gemeinden im cc von Mails informieren sollte ist aus datenschutztechnischen Gründen sehr gewagt. Vor allem bei kleinen Gemeinden könnte die betroffene Person schnell ausfindig gemacht werden, solch einen Eingriff in unseren Datenschutz möchte niemand.

Nicht nur in Churwalden und Umgebung, im ganzen Kanton regen sich Gemeindevorstände auf. Das Kommunikationsverhalten ist eine Arroganz sondergleichen. Der Kanton und die Gemeinden leben von den Bürgern, nicht umgekehrt. Daher ist der Gemeindevorstand, als Vertreter der Bürger, zu Informieren. Die Gemeindeverwaltung oder Gemeindepräsident/in cc in ein Mail zu nehmen scheint mir ein vertretbarer Aufwand. Ich denke nicht dass noch mit Steintafeln kommuniziert wird.

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