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Blochers rückwirkende Forderung nach 2,7 Mio. Fr.

Herr Dr. Blocher, im Gefolge der Coronakrise wurden tausende Arbeitnehmer und Selbständige arbeitslos und Zehntausende durch Kurzarbeit finanziell geschädigt. Nun kommen Sie als Milliardär und wollen in dieser schwierigen Zeit rückwirkend für die 12 Jahre als Ex-Bundesrat Fr. 2,7 Mio. (und vermutlich in Zukunft für jedes Jahr bis zu Ihrem Lebensende). Haben Sie eigentlich für die Coronaopfer etwas gespendet wie andere Prominente? Haben Sie bzw. Ihr Familienclan für erlittene Verluste bei Ihren Familienunternehmen schon einige Millionen Franken an öffentlichen Zuschüssen kassiert? Wollen Sie die Fr. 2,7 Mio. einfach noch schnell abkassieren bevor vermutlich die Bundesrats-Ruhegehälter künftig gestrichen werden? Ihre Haltung in dieser Situation ist einfach abstossend und menschenverachtend! Dass der aktuelle Bundesrat der Auszahlung zugestimmt hat, ist wohl zu deren Selbstschutz erfolgt.
Bezüglich juristischer Betrachtung der Rechtmässigkeit scheint es für Sie kein Schweizerisches Obligationenrecht zu geben, das eine Verjährungsfrist von 5 Jahren beinhaltet!
Herr Dr. Blocher, Sie sind dem Donald Trump sehr ähnlich: Grössenwahn, Selbstüberschätzung, Rücksichtslosigkeit, Macht-/Herrschsucht und Rachsucht! Die SVP wird Ihr Vorgehen im Fall künftig nicht schätzen!
Dr. oec. Walter Lichtenberger, Landquart

Walter Lichtenberger Dr.oec.
07.07.20 - 17:49 Uhr
Leserbrief
Ort:
Landquart
Zum Artikel:
Samstag-Ausgabe der SOS 4.7.20
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Ach was! Die SVP spielt da voll mit. Ich denke nicht, dass er das Geld behalten wird. Der Aufwand, den diese Partei für Propaganda betreibt, ist nicht billig, und im Herbst wird ja über die Begrenzungsinitiative abgestimmt.
Es gibt in der Schweiz viele erfolgreiche Unternehmer, aber keiner hat nur annähernd so einen Kult um seine Person zugelassen wie C. Blocher. Normalerweise übt man sich in Zurückhaltung und hält sich bedeckt, was ja auch typisch Schweizerisch ist. Solche «Patrons» passen auch nicht in dieses Jahrhundert. Das gibt es in keiner anderen Partei. Aber die glauben ja auch, dass W. Tell und H. Gessler reale Figuren waren. Das hat beinahe messianische Züge. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Partei mal ohne C. Blocher entwickeln wird.
Was Frau Martullo betrifft, so stelle man sich mal vor, jemand nicht verwandt mit der Familie Blocher würde die Ems-Chemie leiten. Würde man dieser Person die gleiche Huldigung zukommen lassen? Hätte diese Person eine Chance in den Nationalrat gewählt zu werden? Wohl kaum! Politische Dynastien sind unschweizerisch und mit Meritokratie haben die schon gar nichts zu. Zum Glück sind sie die Ausnahme.

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