×

Antwort an Herr Rieder, Maienfeld

Herr Rieder, realisieren Sie eigentlich, wie arrogant Ihr Brief ist ? Nur schon Ihre Bemerkung, dass das Alter eines Menschen, der an Corona verstarb, durchschnittlich bei 84 Jahren liegt und damit alle Einschränkungen nicht rechtfertigt, ist blanker Hohn für uns Alte. Ich bin jetzt 87 Jahre alt, und ich lebe gerne. Und ich kann mir vorstellen, dass ich damit nicht alleine bin. Was berechtigt Sie, zu urteilen, ob ein Menschenleben etLeserbrie3fwas kosten darf ? Sind Sie Gott, der darüber befinden darf? Vielleicht kommt daher der Ausdruck der Götter in Weiss? Ich habe gottlob einen Hausarzt, der mich auch in meinem Alter für voll nimmt. Hoffentlich gelangen Sie einmal, wenn Sie selber so alt sind, an einen Kollegen, welcher dann über Ihr Leben oder Sterben bestimmt.
Was Ihre Kritik an Bundesrat und Daniel Koch betrifft: Ich war froh über die Bestimmungen; insbesondere Herr Koch veranlasste uns, die richtige Einstellung zwischen Vernunft und Panik zu finden. Und nun versuchen die Politiker – oder fast alle – den richtigen Weg zurück zur Normalität zu finden. Wenn Sie Menschen rund herum fragen, ob der Bundesrat auf die Pandemie richtig reagiert hat, ist der Grossteil sehr zufrieden.
Auch ich freue mich, wenn wir bald wieder normal leben können und die Pandemie bald vorbei ist, sofern
nicht Neunmalkluge alles in Frage stellen, sodass eine zweite Welle kommt.

Brigit Boesch, Schiers

Boesch Brigit
07.05.20 - 17:27 Uhr
Leserbrief
Ort:
Schiers
Zum Artikel:
Leserbrief Rico Rieder
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Liebe Frau Boesch, bitte lesen Sie den Leserbrief von Dr. Rieder genauer. Es geht ihm nämlich nicht darum zu sagen, dass ein Menschenleben über 84 Jahren weniger wert ist, sondern er bemüht sich, die Folgen der verlängerten Corona Massnahmen in Betracht zu ziehen. Er hat nämlich die Patienten vor Augen, die mit Herzinfarkten, Schlaganfällen und vielem anderen ernsten Krankheiten infolge Angst oder Einschränkungen zu spät zum Arzt kommen. Und die Krebs Vorsorgeuntersuchungen die nicht statt gefunden haben. Aus Studien weiß man, dass die Suizidrate bei steigender Arbeitslosigkeit zunimmt. Diese Dinge scheinen weniger akut zu sein, sind aber genau so tödlich. Im Übrigen spricht sich Herr Dr. Rieder ja für den Schutz der Risikogruppen aus. Dieser Arzt war sogar einer der ersten im Kanton, der Corona Tests im Freien angeboten hat. Er hat das Wohl aller im Sinn. Mit freundlichen Grüßen und bleiben Sie gesund.

Herr Riederer, ich GRATULIERE Ihnen zu Ihrem Mut, das Tabuthema Sterben zu thematisieren.
Vielleicht hatten Sie meinen Leserbrief vom 28. März, der ca. am 2. April in der SO publiziert wurde, auch gelesen. Darauf bekam ich vier Anrufe, die mir dafür gratulierten und sie würden auch so denken. Zwei Leute waren sicher über 75 Jahre alt. Mein 97 jähriger Vater, der in meiner Nähe im Altersheim eingesperrt ist, hatte von Mitbewohnern dafür auch Komplimente erhalten.
Ich bin mir sicher, dass auch sie dafür Gratulationen erhalten werden. Lassen Sie sich von den durch die Medien eingeschüchterten Leuten nicht verunsichern. Der Bundesrat hat die völlig unverhältnismässigen Massnahmen angeordnet, die viel mehr Schaden anrichten und zu mehr Todesfällen führen werden als Corona, NICHT DAS VIRUS.
Hier mein Leserbrief:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2020-03-28/corona-drama-sofor…