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Ob Klimaleugner oder nicht, die Klimageschichte gibt Antwort!

Wir leben heute in einer Welt, als sei nur die Gegenwart von Interesse, frei nach dem kindlichen Gemüt. Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft - sie geniessen die Gegenwart. Gerade heute, wenn über das Klima aufgrund des CO2 so viel geredet und beschlossen wird, ist es doch wichtig über die klimatischen «Störungen» der vergangen 450 Jahre mehr zu wissen. Aber darüber herrscht versiegeltes Schweigen, als dürfte ja nichts nach aussen dringen, als hätte man panische Angst davor. Das ist falsch.

Wissenschaftliche Quellen weisen darauf hin, das von Menschen produzierte CO2 trägt etwa 3 Prozent an die CO2-Quellen bei. Dann müssten aus den natürlichen Quellen jährlich etwas mehr als 1000 Milliarden Tonnen CO2 ausströmen. Ergiebige CO2-Quellen nach Lehrbuch sind: Atmungs- und Gärungsprozesse, Bodenatmung, Gärungsprozesstätigkeit der Mikroorganismen im Boden, Erdspalten, Vulkanismus, Weltmeere, Atmung der Tiere, Atmung der Menschheit, die jährlich etwa 2 Milliarden Tonnen betragen. Zu diesem natürlichen CO2-Ausstoss kommen durch die technische Verbrennung von uns Menschen jährlich etwa 35 Milliarden Tonnen dazu.

Der grünen Natur ist es egal, woher CO2 für die Pflanzennahrung kommt, Hauptsache es ist genügend davon da. Von Experimenten ist bekannt, mehr CO2 (als heute in der Luft ist) fördert das Wachstum der Pflanzen wesentlich. Also rein theoretisch führt die Natur jährlich weit über eine Billion Tonnen CO2 zurück in den natürlichen Kreislauf. Wäre dies nicht so, würde sich die Atmosphäre ja rasch mit CO2 anreichern. Die vergangenen 100 Jahre betrug die Zunahme etwa 0,007 Volumen Prozent. Ob diese Zunahme von menschlicher Tätigkeit kommt und das Klima verändert, weiss niemand sicher. Warum sollen ausgerechnet die etwa 35 Milliarden Tonnen CO2, die jährlich technisch produziert werden, dem Klima schaden, wenn sie doch die Natur in den Kreislauf zurückführt? Wieso soll der Kreislauf nicht funktionieren, nur weil das nach der CO2-Theorie eben nicht möglich ist? So muss man sich nicht fragen, warum viele Leute der CO2-Theorie nicht trauen. Sind sie deshalb Klimaleugner? Nur allein die lange Klimageschichte kann die richtige Antwort geben!

Quellen:
Fischer Lexikon Biologie I 1962
Jean de la Bruyère, franz. Schriftsteller 1645-1696

Max Matt
19.01.20 - 10:35 Uhr
Leserbrief
Ort:
Altstätten
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Nun zu den Fakten!

Der CO2-Düngeeffekt wurde wissenschaftlich recht intensiv erforscht. Die wichtigsten Ergebnisse sind: Im Freiland ist er schon sehr viel schwächer als im Labor. Und es kommt sehr auf die Pflanze an. Bestimmte Pflanzen wie Mais oder Hirse können das zusätzliche CO2 gar nicht verarbeiten. Sie wachsen kein bisschen schneller. Andere Pflanzen wie Soja oder Weizen sehr wohl. Aber – auch das wurde gezeigt – das geht dann zulasten der Qualität, der schneller wachsenden Weizen enthält weniger Eiweiss. Ernährungsphysiologisch ist das schlecht. Insofern hat CO2 nicht unbedingt eine „positive Wirkung auf die Welternährung“. Aber es geht noch weiter: In tropischen Wäldern hat man festgestellt, dass bei einer erhöhten CO2-Konzentration Lianen schneller wachsen und dann andere Pflanzen verdrängen – Bäume zum Beispiel. Bäume sind aber wichtige Kohlenstoffspeicher. Und das zeigt schon, wie schwierig es ist, einfach zu sagen „Die grünen Flächen nehmen zu“. Wenn im Regenwald die Bilanz ist: Mehr Lianen, weniger Bäume, dann ist das kontraproduktiv, denn – obwohl ein lianenreicher Wald mehr grüne Blätter haben mag, speichert er dann trotzdem weniger Kohlenstoff. Bei Bäumen hat man aber noch etwas ganz anderes beobachtet. Es gab Experimente, etwa in der Schweiz, da hat man natürliche Wälder einer erhöhten CO2 -Konzentration ausgesetzt, indem man durch die Kronen perforierte Schläuche gelegt hat, durch die CO2 austritt. Und das über Jahre. Das Ergebnis war: Der Stoffwechsel der Bäume hat sich zwar beschleunigt, sie sind aber trotzdem nicht schneller gewachsen. Die Erklärung war: Die Bäume haben zwar mehr Photosynthese betrieben, konnten also aus dem zusätzlichen CO2 mehr Zucker und Stärke bauen. Aber daraus wurde keine Pflanzenmasse, sondern die Stärke landete im Boden und wurde dort wieder von Mikroorganismen abgebaut. Anders gesagt: Wäre der Wald ein Unternehmen, könnte man sagen: Der Umsatz hat sich durch das zusätzliche CO2 zwar erhöht, der Gewinn dagegen stagnierte. Und man darf eins nicht vergessen: Keine Pflanze lebt nur von CO2 alleine. Sie kann es nur dann verarbeiten, wenn auch andere Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff ausreichend vorhanden sind. Das ist aber oft nicht der Fall. Der Klimawandel führt in vielen Regionen auch zu verstärkter Trockenheit, und ohne Wasser nützt das zusätzliche CO2 den Pflanzen gar nichts. Im Gegenteil, sie geraten durch den Wassermangel noch eher in Stress. Fazit: Ja, es gibt einen Düngeeffekt durch CO2. Der ist aber kleiner als gedacht, und führt insgesamt eher zu einer veränderten Vegetationszusammensetzung. Und was die Welternährung betrifft: Hier werden die möglichen Wachstums-“Gewinne“ durch das zusätzliche CO2 durch die anderen Folgen des Klimawandels – unberechenbarere Wetterlagen, mehr Stürme, in vielen Regionen mehr Trockenheit usw. – mehr als zunichte gemacht.

Quelle: https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wissenschaft-und-forschung/