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Eine Lösung für die Schoggi liegt in der Luft

Heute öffnet Läderach seine Churer Chocolaterie wieder. Möglich machen es Sofortmassnahmen.

Olivier
Berger
18.01.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
«Konstruktiv»: Martin Lehmann ist zuversichtlich.
«Konstruktiv»: Martin Lehmann ist zuversichtlich.
THEO GSTÖHL

Die Vitrine, wo sonst die berühmte Frischschokolade zum Verkauf angeboten wird, ist mehr oder minder leer. Und ja, im Ladengeschäft des Glarner Unternehmens Läderach Chocolatier riecht es tatsächlich nach Seife und Parfüm. Seit Mittwoch ist die Chocolaterie im neuen Churer Steinbock-Zentrum geschlossen – wegen Geruchsimmissionen.

Erst nur aus der Folie

Heute allerdings soll das Geschäft seine Türen wieder öffnen, wie Martin Lehmann, Chief Retail and Sales Officer der Läderach Schweiz AG, gestern Abend erklärte. «Wir wollen unsere Produkte wieder für die Kundinnen und Kunden verfügbar machen.» Vorläufig allerdings wird Läderach darauf verzichten, seine Frischprodukte offen feilzubieten. «Wir verkaufen bis auf Weiteres aus der Folie heraus», erklärte Lehmann.

Die Sofortmassnahme soll verhindern, dass die Läderach-Schokolade den Geruch der Produkte des benachbarten Ladens der Firma Lush annimmt. Festgestellt wurden die Schokolade-Geruchsprobleme laut Lehmann nicht von den Kundinnen und Kunden. «Wir sind bei unseren eigenen Qualitätskontrollen darauf gestossen.» Dass die Probleme nicht schon früher bemerkt worden seien, habe seinen Grund, so Lehmann. «Während der Festtage haben wir so viel frische Schokolade verkauft, dass sie gar nie lange genug im Laden war, um den Geruch anzunehmen.»

Lösungsideen gefunden

Mit dem Verkauf der Produkte aus der Folie heraus ist es für Läderach aber nicht getan. «Wir sind zuversichtlich, dass wir schon bald eine definitive Lösung gefunden haben», betonte Lehmann gestern. Am Nachmittag habe eine Sitzung mit allen Beteiligten stattgefunden, darunter auch Vertretern von Lush. «Alle Seiten waren sehr konstruktiv, auch die Axa-Versicherung als Eigentümerin, die Planer und unser Nachbarladen.» Es sei nicht um Schuldzuweisungen gegangen, sondern «darum, das Problem möglichst bald zu lösen».

Es lägen jetzt verschiedene Lösungsansätze auf dem Tisch, so Lehmann. Diese würden bereits ab Montag weiterverfolgt. Einen Zeitplan für die definitive Behebung des Problems gebe es aber noch nicht.

Lehmann widersprach auch Gerüchten, wonach Läderach mit dem Standort im Steinbock-Zentrum nicht zufrieden sei. «Wir sind nach wie vor begeistert von Chur und vom Steinbock», betonte er.

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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