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Hightech-Radar an Bündner Strassenrändern

Ein neues Radargerät der Kantonspolizei Graubünden sorgt für Emotionen. In der ersten Betriebswoche blitzte es pro Tag über 100-mal. Der Kanton nimmt mit Geschwindigkeitsbussen pro Jahr knapp zehn Millionen ein.

Philipp
Wyss
05.12.19 - 04:30 Uhr
Blaulicht

Die Kantonspolizei Graubünden hat eine neue Geschwindigkeitsmessanlage. Der Radar wurde laut Mediensprecher Markus Walser am 26. November in Betrieb genommen und steht aktuell im Gewerbegebiet Tardis in Zizers.

Beim neuen Gerät handelt es sich um einen Ersatz für einen in die Jahre gekommenen Radar. Und nicht um ein zusätzliches Gerät, wie Walser weiter sagte. Das alte Gerät bleibt aber noch in Betrieb, bis die Lebensdauer von rund zehn Jahren erreicht ist. Dies dürfte im Laufe des kommenden Jahres der Fall sein.

Hightech auf Bündner Strassen

Die neue Anlage überwacht beide Fahrtrichtungen. Sie kann Front- und Heckbilder von bis zu 20 Fahrzeugen auf vier Spuren gleichzeitig aufnehmen, bestätigte Walser einen Bericht von «20 Minuten».

Die Batterien des neuen Geräts können falls nötig mit Flüssiggas geladen werden. Dies jedoch nur tagsüber und während vier Stunden, erklärt Walser. Dadurch kann das Gerät während zwölf Tagen autonom «arbeiten». Bei den bisherigen Geräten wurden für die Batterienladung Dieselgeneratoren verwendet. Vor gut einem Jahr sorgte ein mit einem Dieselgenerator betriebener Radar bei Nufenen für Aufruhr. Damals wurde das Argument des fehlenden Umweltschutzes ins Feld geführt.

Wenn aber immer möglich, werden die semistationären Messgeräte direkt ans Stromnetz angeschlossen.

Doch zurück zum neuen Gerät: In der ersten Woche hat der gasbetriebene Radar bei Zizers 779-mal geblitzt, als Fahrzeuge in der 60-km/h-Zone zu schnell an ihm vorbeifuhren. Das entspricht sieben Prozent der Verkehrsteilnehmer, sagte Walser. Das Aufstellen eines Radars an dieser Stelle sei übrigens der Wunsch der Gemeinde Zizers gewesen und von Anstössern begrüsst worden.

Nicht alle scheinen aber am neuen Gerät und Einsatzort Freude zu haben, wie folgendes Bild zeigt:

Das Black-Friday-Angebot ist nicht offiziell. LESERREPORTER
Das Black-Friday-Angebot ist nicht offiziell. LESERREPORTER

2020 weniger Radargeräte

Aktuell verfügt die Kantonspolizei Graubünden über sieben Geschwindigkeitsmessanlagen; je ein fix installiertes Radargerät im San-Bernardino-Tunnel und auf der Prättigauerstrasse bei Grüsch, sowie aktuell fünf semistationäre Messanlagen. Diese werden auf Bündner Strassen tagtäglich eingesetzt. In den Jahren 2017 und 2018 standen sie jeweils während 1200 Stunden im Einsatz, so Walser. Und das dürfte auch im laufenden Jahr so sein. «Eine Anlage ist somit mehr oder weniger 300 Tage im Jahr zugunsten der Verkehrssicherheit im Einsatz.»

Im Jahr 2018 nahm der Kanton 9,6 Millionen Franken Ordnungsbussen im Zusammenhang mit Geschwindigkeitskontrollen ein. Per Ende November 2019 sind es beinahe 9 Millionen Franken, so Walser weiter.

Neue fixe Radarstationen sind laut Walser derzeit keine geplant. Und wenn das zu ersetzende Gerät seine Lebensdauer erreicht hat, verfügt die Kantonspolizei Graubünden wieder über sechs Radargeräte, zwei fix installierte und vier semistationäre.

Rekordhalter wurde deinstalliert

Bis vor einigen Jahren stand auch in San Vittore ein fixes Radargerät. Dieses brachte dem Kanton bis zur Demontage 18'600 Franken an Bussgeldern ein – pro Tag. Von 2006 bis 2015 stieg der Ertrag von drei auf sieben Millionen Franken pro Jahr. Dafür blitzte er zuletzt täglich im Schnitt über 140 Mal. Damit war das Gerät der einträglichste Blechpolizist der Schweiz, doppelt so ertragreich wie alle fix installierten Radarkästen der Stadt Zürich zusammen. Vor vier Jahren wurde er nach 20 Jahren abgebaut, weil die Strecke verbreitert und dadurch sicherer wurde.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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Warum regen sich gewisse Leute - inkl. der Medien - immer wieder so auf wegen den Radaranlagen? Die Zahlen zeigen ja eindrücklich, dass die Überwachung der Geschwindigkeit nötig ist, da sie von sehr vielen unfairen Leuten nicht eingehalten wird. Vergesst endlich das Pseudoargument, dass Radaranlagen nur wegen der Erhöhung der Sicherheit aufgestellt werden dürften.
Leider wird man auf der Autobahn sehr oft beim Einhalten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit überholt. Manchmal sogar verbotenerweise Rechts, obwohl mit ca 124 Kmh fahrend...
Und den Dränglern fehlt offenbar auch die Intelligenz, dass sie bei einem Anstand von 3 - 5 Metern nur schon während der Reaktionszeit zum Bremsen längst auf das vordere Auto aufgefahren sind...

Ueber unseren Kapo-Chef lasse ich mich nicht mehr aus. Der ist bei mir unten durch. Dass unsere schwache Regierung ihn trotz der gravierenden Vorfälle stützt, ist ein Armutszeugnis sondergleichen bzw. zeigt den leider immer noch funktionierenden Bündner Filz. Den einzigen Trost, den ich habe ist, dass Schlegel nicht in die Regierung gewählt wurde. Ein Aussageverweigerer und Demokratieverächter (spricht der PUK die Kompetenz für den verfassten Bericht ab) gehört nicht in die Bündner Exekutive.

Radar ist auch so ein Thema. Die Politik macht auf dem Buckel der Bürger Geld mit Radarkontrollen. Man argumentiert immer mit der Sicherheit. In den allermeisten Fällen werden die Radare jedoch dort aufgestellt, wo sie Einnahmen generieren. Und unsere Politiker im Grossen Rat schauen zu, anstatt hier klare Vorschriften für den Einsatz zu erlassen. Hat es im Tardis bei Zizers je einen Unfall gegeben? Nein. Es spricht auch dagegen, dort Radarkontrollen zu machen, da der Velo- und Fussweg von der Fahrbahn getrennt sind. Für Velofahrer und Fussgänger besteht dort Null Sicherheitsproblem bezüglich Autofahrer. Und auch die Tatsache, dass das Warnen vor Radarkontrollen in der Schweiz einen Straftatbestand darstellt zeigt eindeutig, es geht nur ums Geld, es sollen soviel Autofahrer wie nur möglich erwischt werden. Mit einer Warnung wird die Geschwindigkeit auch reduziert, d.h. man erreicht genau das gleiche Ziel, jedoch ohne den Bürger zum Straftäter zu machen.

Der noch Polizei Chef in Grabünden. Wie lange bleibt Schlegel noch im Amt? Habe gestern den Film von
der Quadroni Wildwest Verhaftung angeschaut, die Polizei ist da recht eckelhaft in Erscheinung getreten.
Die Hausärztin von Quadroni, eine edle Frau mit Format. Herr Schlegel fast Vormatlos, ein Dünen Jäger der Sonderklasse, er gehört weggewählt zu werden. Pult SPwas ist das für ein Regierungs Rat?

Herr pedro schmid, Kein angestellter ist besser als der Chef! Also müssen wir die untergebenen besser ausbilden, dann wird sich der Chef automatisch auch verbessern. ( Kenne Herr Schlegel nicht Persönlich)!

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