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Winterzeit ist Einbrecherzeit

Wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt die Zahl der Dämmerungseinbrüche. Auch im Glarnerland. Doch mit teils einfachen Tipps und Tricks der Polizei lassen sich solche böse Überraschungen verhindern.

Marco
Lüthi
24.11.19 - 12:33 Uhr
Leben & Freizeit
Einbrecher Einbruch Kriminalität
+++Symbolbild+++ Ein Einbrecher hebelt mit einem Brecheisen eine Tür in einem Keller auf. Fotografiert am 15. Februar 2018 Bild Yanik Bürkli
Yanik Buerkli / SYMBOLBILD ARCHIV

Einbrecher haben zurzeit Hochsaison. Sie nutzen die kurzen Tage, um im Schutz der Dämmerung in Wohnhäuser einzusteigen und diese nach Bargeld, Schmuck und anderen Wertsachen zu durchsuchen. Auch im Glarnerland werden in den Wintermonaten wieder vermehrt ungebetene Gäste unterwegs sein.

Sie konzentrieren sich dabei mehrheitlich auf den nördlichen Kantonsteil. «In der Vergangenheit wurde die Gemeinde Glarus Nord am häufigsten von Einbrechern heimgesucht», sagt Polizeisprecher Kurt Baumgartner. Vorwiegend wegen der Nähe zur Autobahn, wodurch eine schnelle Flucht möglich ist. «Oft sind abwechslungsweise die Industriegebiete oder dann Quartiere mit Einfamilienhäusern Ziele der Einbrecher.» Aber auch Wohnungen in Mehrfamilienhäusern seien nicht ausgeschlossen, so Baumgartner.

Industriegebiete sind für Einbrecher in dem Sinn attraktiv, dass es dort in der Nacht dunkel und ruhig ist. In Wohnquartieren sind die Einfamilienhäuser oft durch Hecken und Sträucher abgegrenzt, was Einbrechern gute Verstecke bietet. Wiederum eine andere Situation in Mehrfamilienhäusern: «Dort ist man anonymer, eine fremde Person fällt nicht sofort auf, womit ein Auskundschaften gut möglich ist.»

Die Nachbarskatze füttern kann helfen

Gegen Einbrecher kann man sich aber auf verschiedene Weise schützen: Etwa mit einer elektronischen Sicherung, sprich einer Alarmanlage oder baulich-technischen Massnahmen, wie speziellen Verriegelungen an den Fenstern oder Bewegungsmeldern. «Bei einem Neubau raten wir der Bauherrschaft, sich frühzeitig über Schutzmassnahmen beraten zu lassen», sagt Polizeisprecher Baumgartner. Nachrüstungen an bestehenden Häusern sind ebenfalls möglich. Die Glarner Polizei ist dabei auch behilflich – zumindest was die Beratung betrifft. Diese findet vor Ort statt und ist kostenlos. «Der zuständige Mitarbeiter beurteilt mit Unterstützung eines Computer-Programmes das jeweilige Objekt, erkennt die Schwachstellen und zeigt Lösungsvorschläge auf.»

Am wirksamsten gegen Einbrecher ist aber laut Baumgartner nach wie vor eine gute Nachbarschaft. Grundlage dafür ist ein vertrauensvolles Verhältnis. Also mal die Katze des Nachbarn füttern, den Briefkasten leeren oder Blumen giessen, wenn er in den Ferien ist.

Meistens sind Einbrecher ungefährlich

Denn: Je weniger sich Nachbarn gegenseitig abschotten und je mehr sie einander vertrauen, desto grösser wird die Bereitschaft sein, auch auf das Eigentum nebenan ein wachsames Auge zu haben.

Doch was tun, wenn man einen Einbrecher zufällig auf frischer Tat ertappt? «Zurückziehen und unverzüglich die Polizei benachrichtigen», sagt Baumgartner. Auf keinen Fall sollte man versuchen, ihn zurückzuhalten oder zu überwältigen. «Solange sie flüchten können, geht grundsätzlich keine Gefahr von ihnen aus», so Baumgartner weiter. Und wichtig: In solchen Situationen hilft der Polizei jeder Hinweis zur Täterschaft, zu Fahrzeugen und Fluchtrichtung.

Marco Lüthi ist Redaktor und Produzent bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Mehr Infos

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