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So denken wir

Guten Tag
Ich habe mir einige Passagen der Sendung «Unser Hirn - so denken wir» in der Gesprächsrunde «Südostschweiz Standpunkte» angeschaut und staune immer
wieder über die Denkweise der Neurobiologie. Da werden wie üblich aus dem Konglomerat der Beobachtungspalette die Schlüsse und Urteile gezogen, welche
dann in kausaler Abfolge aneinandergereiht werden und so sich innnerhalb der Kausalitat immer wieder neue sog. neue Erkenntnisse ergeben!

Würde sich der Mensch zuerst über sein eigenes Denken, d.h über die Art, wie er überhaupt zu einer Begriffsbildung kommt, Rechenschaft abgeben, so
würde er erkennen, dass jedem Gedankeninhalt seine eigene Denkbewegung vorausgeht, welche schlussendlich erst zum Denkinhalt führt. Er würde in
evidenter Weise erkennen, dass nicht das Beobachtete das Primäre ist, sondern die Tätigkeit des Hervorbringens selbst. Er würde zudem erkennen, dass dasjenige,
was er physiologisch wahrnimmt, in differenzierter Weise das Sekundäre ist gegenüber einem Primären, welches man als Denkakt bezeichnen kann.
Die Vorstellungsbildung ist also nicht das Ergebnis im Sinne einer Ausdünstung von neurologischen Beziehungen oder irgendwelchen Gehirnaktivitäten in der Bauchgegend, sondern in diesen beobachteten Vorstellungskomplexen erkennt man einzig die Wirkung eines primär verlaufenden Denkprozesses!

Am Anfang des letzten Jahrhunderts lehrte ein Privatdozent mit Namen Krayenbühl an der ETH. Er stellte in seiner ontologischen Forschungen folgenden Satz in den Mittelpunkt: "Das Denken als Erfahrung in der Erfahrung." Damit wollte er aufzeigen, dass es für eine wirklichkeitsgemässe Wissenschaft
unabdingbar ist, zuerst das Werkzeug selbst, nämlich das Denken, in den Mittelpunkt der Anschauung zu setzen. d.h nicht was das Denken in seinen Erzeugnissen erkennt, sondern wie es überhaupt zur Begriffsbildung kommt.

Denkt man dies durch, bis man es schlussendlich versteht, so erkennt man die Unsinnigkeit, den Ursprung des Denkens in der menschlichen Organisation zu
suchen. Das ist im Bilde ausgedrückt wie eine Katze, welche sich immer wieder in den eigenen Schwanz beisst.

So viel als Anregung.

Peter Dotto

Peter Dotto
25.11.19 - 11:37 Uhr
Leserbrief
Ort:
Zürich
Zum Artikel:
Pascal Kaufmann
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Peter Dotto, sei es das Denkergebnis oder sei es der Weg, wie es dazu kommt: ich denke ich verstehe Ihre Ausführungen nicht (auch, weil Sie Begriffe wie "menschliche Organisation" zur Erklärung verwenden, diese selbst aber nicht erklären).
Inwiefern die Menschheit den Zenit-Kulminations-Klimax-Höhepunkt des Denkens bereits längst erreichte, mag ich erkennen an der Werbung rechts im Bild (der Uhu alias alias Eule, die hier repetitiv unermüdlich hüpft für die MIGROS-Werbung) und mitten in Ihrem Text eingeblendet der LÄDERACH Werbespot mit Kindern und flüssiger Schokolade, "für leuchtende Augen" (oder für Diabetes-Transfettwerteboost), während ich es für die Gesundheit pädagogisch falsch finde, wie es die Krankenwesenzahlen bestätigen dürften oder die Tatsache, dass nach längerem Aufwärtstrend die Lebenserwartung erstmals gesunken ist.

Guten Tag Herr Reuss

Lustig , Sie nehmen die Werbung als Massstab .
Sie sind ja frei , was Sie anschauen wollen und was nicht !

Nehmen Sie mal als menschliche Organisation den Begriff
der neurologischen Ursachenbereiche , damit das nicht zu komplex wird.

Ja wissen Sie , der Fisch merkt s auch erst dann , dass das
Wasser nass ist , wenn er plötzlich am Land nach Luft
schnappt.
Das Ganze muss man halt mehr als einmal durchdenken !