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Das isch a Bar und kai Flugplatz. Antwort auf den Lesebrief «Eine Safiental-Bar in der Churer Altstadt?» vom 17.10.19

Das Projekt «Safiental Botschaft», welches das Errichten eines Treffpunkts für Safientaler untereinander, Liebhaber des Tals aber auch einfach für alle, die sich an diesem Ort des Austausches einfinden möchten, darstellt, hat noch nicht einmal seinen Anfang nehmen können, ehe sich die erste gegnerische Stimme in der Öffentlichkeit erhoben hat. Argumentiert wird, dass diese «Bar» in der idyllischen Oberen Gasse künftig vermutlich allabentlich von Safier Haudegen gestürmt würde und den Lärmpegel ins unermessliche hinauftriebe. Eine «Zumutung» für die umliegenden Bewohner der Altstadt und ein offensichtlicher Fehlentscheid des Churer Stadtrates.
Und sowieso läge die Vermutung nahe, dass dies alles eine Laune des Safientaler Präsidenten gewesen sei und die Finanzierung, welche eine verarmte Berggemeinde anders gar nicht tragen kann, mit grösster Wahrscheinlichkeit durch Subventionsgelder getilgt werde.
So. Ich habe keine Ahnung, von wo die Gelder für das Projekt tatsächlich stammen. Auch weiss ich nicht, wessen Idee das Ganze ursprünglich war. Meiner Meinung nach ist das auch absolut nebensächlich. Ich weiss nur, dass es mich stört, wie aus Angst Barrieren geschlossen werden, bevor überhaupt Gleise verlegt wurden. Herr Fischer ist nur eines von vielen solchen Beispielen. Er hat seine Meinung zum Projekt geäussert, seine Bedenken, seine implizierte Aussage, dass das Projekt «Safiental Botschaft» besser gar nicht erst stattfinden sollte, verschiedenster Gründe wegen. Dass die «Botschaft» eine Verbindung zwischen Stadt- und Landleben schaffen will und künftig in der Oberen Gasse unter anderem nachhaltige Produkte aus dem Safiental bezogen werden können, wird total ausgeklammert. Viel mehr tönt es danach, als ob die Safier doch da bleiben sollen, wo sie sind. In Chur gäbe es schon genug Lärm und Beizen. Kann man so sehen. Sollte man aber nicht, finde ich. Warum Neuem nicht eine Chance geben, warum nicht interessiert, statt kritisch sein? Von wo nur diese negative Grundeinstellung gegenüber neuen Plänen?
Liebe Kritiker: Lasst uns die «Safiental Botschaft» machen. Wenn wir scheitern und alles die Rabiusa runtergeht, habt ihr bald einen leerstehenden Gebäudeteil wieder. Aber vielleicht gefällt es uns allen schampar gut zusammen, die Obere Gasse 42 wird ein lebendiger Ort, wo viele gute Gespräche stattfinden, etwas Neues geschaffen wird und die Safientaler ihren Teil zu einem aktiven Chur beitragen. Ich bin Pro Neuanfang, ich bin Pro Ideen, ich bin Pro «Safiental Botschaft». Und ich hoffe, ihr werdet es auch.

Lara Buchli
17.10.19 - 21:30 Uhr
Leserbrief
Ort:
Versam
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Liebe Lara Croft, äh... Buchli
sorry, Sie strahlen so viel Umtriebigkeit aus in Ihrem Text, da stand mir automatisch zuerst die andere Lara vor Augen, auch wegen Tomb Raider, denn für Wohnquartiere insbesondere für Chronischkranke benötigen wir Grabesruhe, wohlgemerkt für Lebende, insbesondere kranke Auszupäppelnde (gemäss meinem Leserbrief im K-Tipp 10/2014, Seite 35: Auf Grabsteinen steht: «Ruhe in Frieden», warum nicht bereits zu Lebzeiten?), denn das ist der physiologisch erforderlich Naturnormalzustand - den fatalerweise teils ausgerechnet diejenigen aus etwas weniger lärmigen Gefilden wie es wohl das Safiental ist, weniger zu schätzen wissen, auch in Lohn GR ist mir der Klangweg ein Rätsel, während die Gebrannten Kinder aus Downtown/Unterland, Chur-Motown nicht zu vergessen, ja nach GR-Tourismus gelockt werden gerade mit dem entstressenden-heilsamen Ruhe-Argument (gemäss der, früher noch bekannten Volksweisheit: "Schlaf ist die beste Erholung" und "Früher gab es Sanatorien im Grünen – Waldbaden, you remember? – Haupttherapeutikum: Stille"; auch die berühmte Burnout-Klinik Susch liegt vorbildlich im Verkehrsknotenpunkt und nahe der Kirchglocken), wobei ich das frappierenderweise nirgends in GR erfüllt sehe, obwohl man es super realisieren könnte, sprich: garantieren, gewährleisten, was in unserer angeblichen Dienstleistungs-Gesellschaft doch selbstverständlich sein sollte.
Zurück zum Fokus Chur (es sei auch auf den fulminanten Leserbrief von Conrad Jon Godly, "Der Tag nach der Schlagerparade" verwiesen, SO 3.10.2019), wo Sie sich offenbar gastronomisch unerwünscht fühlen wegen des Leserbriefs von Johannes Fischer, dem Lärm unerwünscht ist. Nun, lassen Sie mich als Churer Bürger Ihnen flüstern (sofern Sie das bei dem Lärm hier dann noch verstehen): Kommen Sie ruhig (falsches Wort) nach Chur, denn: In der Churer Altstadt dürfte sich der Lärmpegel eh kaum noch mehr nach oben schrauben lassen, da können auch die Safientaler nichts mehr kaputtmachen. Leider. Und mit der Location Number 42 liegen Sie mittig zwischen den Lärm-Hotspots Gansplatz und Obertorbrunnen (by the way nicht nur Hemingway). O graus. Die engen, hohen Altstadt-Gemäuer mit zusätzlichem Hall-/Echo-Effekt, als Quasi-Benefit für Freiluftgastronomie-Users wie Konzert-Amplifier-Insider. Bis spätnachts, oder wars schon der Neue Tag, hörte ich dort schon mehr Lärm als im Industriequartier tagsüber. Sie schreiben, das sei eine Safien-Bar und kein Flugplatz? Schön wärs. Steigende Krankenkassenprämien? Ja, klar. Aber die Churer zahlen mehr, wie die SO dieser Tage vermeldete. Wofür eigentlich, ich würde zuallererst ätiotrop die Lebensbedingungen gesunden/heilen (das Leck im Boot reparieren statt ständig weitere Pumpen teuer zu kaufen)!

Reuss, wie immer viel inhaltsleere Propaganda. Mit einfachen Worten:
Wenn ihnen die Stadt zu Laut und zu schnell ist - ziehen sie ins Safiental. Dort haben sie Chronischkranker Ihre Grabesruhe. Die Vermutung liegt aber nahe, dass man sie dort nach kurzer Zeit vertreibt.
Deutsche, die und das Leben erklären wollen gibt es hier leider im Überfluss...