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Klimawandel – Meinungen sind nie etwas Endgültiges

Meinungen über das Wetter und Klima sind wohl seit der Antike ein variantenreiches, beliebtes Tagesgespräch. Doch das Wissen fehlt noch immer wie es zu extremen Wetterereignissen und zu langen Klimaänderungen kommt. Darüber gibt es leider bis heute nur Meinungen. Schon das Lesen der Meinungen aus der jüngsten Vergangenheit öffnet die Augen. Wie spannend muss es erst sein, wenn viele Jahrhunderte zurück geschaut wird?

Ab 1920 begann sich die Arktis zu erwärmen und dauerte gut 30 Jahre. Ein paar Jahre nach 1920 wurde bereits von einer auffallendsten Klimawandlung in der letzten Zeit geredet. Man war der Meinung, dass diese Wärmezunahme mit einer Änderung der allgemeinen Zirkulation der Atmosphäre zusammenhängt.

An der Ostküste Nordindiens blieb 1949 der Monsunregen aus. In den westlichen Teilen der UdSSR gab es 1948/40 kaum Schnee, dagegen trat Frostwetter in der Wüste Sinai auf. Die Wissenschaft war der Meinung die klimatischen Verhältnisse werden verschoben.

In den 1950er Jahren vertraten immer mehr Menschen die Meinung, dass die Atombombenversuche in der Atmosphäre am schlechten Wetter schuld seien und sich das Klima ändern könnte. Bei einer Versammlung von Nobelpreisträgern in Lindau versicherten 1956 drei der vier Nobelpreisträger, „wir sehen keinen Zusammenhang zwischen den Versuchsexplosionen und der Verschlechterung des Klimas. Man muss indes bedenken, dass die bei meteorologischen Prozessen umgesetzten Energiemengen doch von anderer Grössenordnung sind, als die Atombom-benexplosionen zu liefern imstande sind.“

Ein Schlusssatz von der Klimawissenschaft lautet heute, die Meinungsbildung über CO2 und Klimawandel ist abgeschlossen. Über diese Sache wird nicht mehr diskutiert. Das mag wohl eine Orientierung für das Publikum sein. Die Wissenschaft hingegen kann sich nicht mit gemeinsam gefassten Meinungen zufrieden geben und darauf ausruhen. Was die Vergangenheit zur Genüge beweist hat Bertrand Russel (1872-1970) mit einem Satz zusammengefasst. „Auch, wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.“ Max Matt, Altstätten

Quellen:
Enzyklopädie NATUR VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1966
Chronik des 20. Jahrhunderts, Westermann Hermes Braunschweig 1982

Max Matt
16.10.19 - 18:57 Uhr
Leserbrief
Ort:
Altstätten
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Herr Reuss, ich danke Ihnen für Ihren Kommentar.
Der Artikel über die Bühlers war interessant und informativ
Fr 78 000 per Jahr, beide Eltern arbeiten, ist man da immer noch im “ Wohlstand” ?
Und dann noch “ Grün “ wählen, weil die viel Gutes tun ( die Tochter sagt so) .Und die Bühlers repräsentieren den Mittelstand ?
Nochmals vielen Dank.