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Freiheit und Mitbestimmung wurden plattgewalzt

China mag wirtschaftlich eine Weltmacht sein. Was Freiheit und Mitbestimmung anbelangt, aber ist das bevölkerungsreichste Land der Welt ein Niemand. Sinnbildlich dafür steht der Umgang des kommunistischen Regime mit dem 30 Jahre zurückliegenden Tiananmen-Massaker. Der von Deng Xiaoping staatlich verordnete Massenmord an friedlich demonstrierenden Landsleuten wird bis heute totgeschwiegen und zensuriert. Freiheit, Mitbestimmung und Demokratie finden keinen Platz in den Plänen der kommunistischen Partei im Gegenteil. Das Regime hat die neuen digitalen Möglichkeiten dazu benutzt, um ihren Bürgern ein umspannendes Überwachungssystem aufzustülpen. Wer sich an die Regeln der Partei hält, der wird belohnt und wer gegen die staatlichen Erziehungsmassnahmen verstösst, wird digital angeprangert. Der in George Orwells 1984 skizzierter grosser Bruder wird in China schrittweise implementiert. 1989 wurden die Feinde mit Panzer überrollt und 30 Jahre später übernehmen dies kommunistisch programmierte Algorithmen. Fortschritt ist per se nicht gut oder schlecht sondern entscheidend ist, wer diesen wie einsetzt. Gerade die Entwicklungen in China sollten uns vor Augen führen, dass jeder Mensch auch der Digitalisierung mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen sollte.

Pascal Merz
05.06.19 - 21:07 Uhr
Leserbrief
Ort:
Sursee
Zum Artikel:
Repression zum Jahrestag des Pekinger Massakers, GS, 04. Juni 2019
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Sie versuchen das System ( communism) in China mit Ihrem Denken zu vereinbaren. Bestimmt müssen Sie zugeben dass das System in China Vor und Nachteile hat für die Bevölkerung.
Was ich in Ihrem Leserbrief sehe ist dass Sie ein kluge, geschulte Person sind , dass Sie dann aber zur selben Zeit denken dass die westliche Demokratie , wie sie heute ist , “ besser” ist , das erstaunt mich.

Und China’s Druck auf andere Länder ist ähnlich wie der Druck der EU auf die Schweiz
Wer braucht Feinde, wenn man Freunde hat wie die EU.

Vor 30 Jahren das Tiananmen-Massaker....
Aktuell: Die Unterdrückung der Uiguren. Am 18. März 2019 schrieb ZEIT ONLINE:
- In der autonomen Region Xinjiang im Westen Chinas lebt die muslimische Volksgruppe der Uiguren. Seit Jahren geht Chinas Führung rigoros gegen die Minderheit vor: Nach UN-Schätzungen werden in China bis zu eine Million Uiguren und andere turkstämmige Muslime willkürlich in Internierungslagern festgehalten und dort politisch und kulturell indoktriniert.-
Ferner: Seit mehr als 60 Jahren unterdrückt China Tibet.

Ende April besuchte SVP-Bundespräsident Ueli Maurer China. Das erklärte Ziel von Maurer: Möglichst viele Verträge mit China abschliessen, die neue Seidenstrasse lässt grüssen. Ganz vergessen wurde die Erwähnung der Menschenrechte in China, für Maurer war dies nicht erwähnenswert.....