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Frauenstreik

Viel verändert – mehr davon!

Als meine Grossmutter mit 60 Jahren erstmals abstimmen durfte, war ich ein kleines Mädchen. Damals mussten Frauen im Alter meiner Mutter von Gesetzes wegen noch ihre Ehemänner fragen, wenn sie einer Lohnarbeit nachgehen wollten. In meiner Grundschulzeit hatten wir Mädchen andere Fächer als die Jungs. Wir lernten kochen, sie Geometrie. 1991 nahm ich am ersten landesweiten Frauenstreik teil. Wir verlangten unter anderem einen Mutterschaftsurlaub für alle. Meine eigene Tochter kam Jahre später zu Welt, trotzdem war sie zu früh: Der heute gültige OR-Artikel zum allgemeinen Mutterschaftsurlaub trat erst wenige Tage nach ihrer Geburt in Kraft. Heute fragt sich der Nachwuchs am Küchentisch, wie sie in ein paar Jahren Kinder und Arbeit unter einen Hut bringen sollen. Warum in der Schweiz alle zwei Wochen eine Frau in den eigenen vier Wänden getötet wird. Es wird heftig über #metoo und Respekt diskutiert. Vaterschaftsurlaub und Lohngleichheit sind wiederkehrende Themen. Es hat sich viel verändert, vieles aber ist noch zu tun. Ich freue mich auf den 14. Juni, auf dass eine neue Welle der Diskussion und der Umsetzung von Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern über die Schweiz schwappt. Und ich freue mich, wenn die Welle im Oktober ganz viele Frauen* ins Bundeshaus schwemmt, ich auf alle Fälle werde meine Stimme den feministischen Kandidatinnen und Kandidaten der SP geben.

Paola Giovanoli, Malans

Paola Giovanoli
03.06.19 - 00:00 Uhr
Leserbrief
Ort:
Malans
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Ich finde den Frauenstreiktag als solches eine gute Sache. Nur eines mag ich überhaupt nicht, dass betrifft ALLE Demos usw.
Lasst die Kinder aus dem Spiel. Mein jüngster kam heute vom Kindergarten mit einem Info schreiben. Darin steht dass die Lehrerinnen in der Pause nicht auf dem Schulhof sind, ok kein Problem da die Aufsicht geregelt ist.
Weiter unten stand: falls man auch ein Zeichen setzen wolle könne man den Mädchen etwas Violetes oder Pinkes anziehen.
Das geht gar nicht, bei Oberstufen Schülerinnen ok, aber bei Kindergärtner und Primarschülerinnen? Echt jetzt.

Kinder gehören nicht an Demos oder Streiks, egal um was es sich handelt.