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Sonderjagdinitiative und Gegeninitiative

In den Leserbriefen der Befürworter der Sonderjagd, wurde den Gegnern dieser unliebsamen Jagd unterstellt: keine Vorschläge, wie die Hirschjagd während der ordentlichen Jagdzeit zum Ziele führen könnte. Gegenteiliges ist der Fall, auch an den vom Kanton organisierten Podiumsgesprächen haben andersdenkende, sprich Befürworter der Initiative kein Gehör gefunden, Änderungen anzubringen geschweige denn zu diskutieren.
Einige Ideen möchte ich darum vor der Abstimmung nochmals aufzeigen:
1. Die grossen Wildasyle könnten zum Teil verkleinert werden, einzelne sogar aufgelöst oder während der ordentlichen Jagd tageweise geöffnet werden, damit das Ziel erreicht werden kann. Logischerweise braucht es dazu Anpassungen der Jagdbetriebsvorschriften, damit auf das Geschlechtsverhältnis schon während der ordentlichen Jagd im September eingewirkt werden kann, und nicht wie bis anhin zum Abschuss verboten gelten und auf der Sonderjagd bereits trächtig geschossen werden müssen. Die ordentliche Hochjagd soll vom 1. – 30. September mit Unterbruch am eidgenössischen Bettag erfolgen.
2. Seit nun 30 Jahren wird die Sonderjagd im Kanton ausgeführt und noch in keinem Jahr konnte die gewünschte Reduktion der Hirschbestände erreicht werden. Die jährlichen Zählungen beweisen dies, die Zählungen der Hirschbestände werden in den Medien mit viereinhalb bis fünftausend Tieren beziffert. Die Zählungen werden durch die Wildhüter und von einigen ausgewählten Jägern durchgeführt. Inwiefern diese Zahl zutrifft, bleibt dahingestellt.
3. Die Verbissschäden am Wald, welche in den Wintermonaten den Hirschen angelastet werden, könnte man durch Fütterung in den Wintereinständen, wie früher schon Jahrzehnte lang, entgegenwirken und nicht auf Gesetzesweg verbieten und mit 20'000 Franken Bussgeld drohen. Somit müsste das Wild nicht verhungern und nicht über öffentliche, viel befahrene Strassen in besiedelte Wohngebiete auf Nahrungssuche den Schneemassen ausweichen. Dies erachte ich als Pflicht einer ethischen Wildhege und Pflege und nicht diese unliebsame Sonderjagd.
Um der unliebsamen Sonderjagd ein Ende zu setzten, bitte ich die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen die Initiative mit einem kräftigen JA zu unterstützen.

Maurus Camenisch
08.05.19 - 09:34 Uhr
Leserbrief
Ort:
Churwalden
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Du schreibst es richtig, auf das Geschlechterverhältnis und die Jugendklasse soll während der ordentlichen Jagd Einfluss genommen werden können, und nicht wie bis anhin als Verbot (logischerweise unter Busse und Wertersatz abgegolten) gelten, was nachher zur Abschuss-Pflicht wird.
Auch wird die Sonderjagd bezüglich Fahrten ins Jagdgebiet attraktiv, da gelten die strengen Gesetze der Hochjagd plötzlich nicht mehr......