Das Brienzer Rutschgebiet ist gesperrt
Wegen akuter Gefahr darf der Hang Igl Rutsch in Brienz/Brinzauls nicht mehr betreten werden
Wegen akuter Gefahr darf der Hang Igl Rutsch in Brienz/Brinzauls nicht mehr betreten werden
Das Risiko von Stein- und Blockschlag ist zu gross: Die Gemeinde Albula/Alvra hat ein Betretungsverbot für das gesamte Brienzer Rutschgebiet verhängt. Im Winter habe aufgrund der grossen Schneemengen keine Gefahr bestanden, dass Personen in den instabilen Hang steigen würden, so Gemeindepräsident Daniel Albertin. Auf die Schneeschmelze hin habe sich der Gemeindevorstand nun aber entschieden, das ursprünglich schon im September beschlossene Verbot umzusetzen.
Zuwiderhandlungen können gemäss kommunalem Polizeigesetz mit einer Busse bis 5000 Franken bestraft werden. Weiterhin gültig sind die vom Kanton erlassenen Beschränkungen für die Kantonsstrasse, die bei Brienz zum Sperrgebiet gehört: Fussgänger und Velofahrer dürfen den Abschnitt nicht benutzen. Autofahrer können passieren, falls die Ampeln beim Rutsch nicht auf Rot stehen, es gilt jedoch ein Halteverbot.
Verbotsdauer ist unklar
Für die Bewirtschafter im verbotenen Gebiet gilt laut Albertin, dass bei Feldarbeiten immer eine Person den Hang im Auge behalten muss. Er denke, dass sich die Leute an die Weisungen halten würden. «Sie sind für die Gefahren sensibilisiert.» Wie lange das Verbot gelten werde, lasse sich derzeit nicht sagen. Für die 2017 verhängte und diesen Mai auslaufende Planungszone für Brienz/Brinzauls jedenfalls – sie bedeutet de facto einen Baustopp im Dorf – habe man das zuständige kantonale Departement inzwischen um eine zweijährige Verlängerung ersucht. Denn die laufenden Untersuchungen des Amts für Wald und Naturgefahren zu einer Sanierung des Brienzerrutsches würden sicher noch zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen. Gemäss Albertin wird derzeit eine zweite Bohrung an der Kantonsstrasse zwischen Tiefencastel und Surava vorbereitet, ausserdem laufen die Ausschreibungen für weitere Bohrstandorte.
Eine genau Karte der gesperrten Rutschzone in Brienz/Brinzauls ist einsehbar unter albula/alvra.ch.
Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos
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Vor 2 Wochen parkierten dort…
Vor 2 Wochen parkierten dort 6 Autos und beobachteten die Steinböcke. 4 Personen sogar im Hang drin.