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Churer Grüne wollen Massnahmen gegen Hitzestau

Die Freie Liste Verda der Stadt Chur, will, dass etwas fürs innerstädtische Klima getan wird. Die Stadt findet, man tue genug und für mehr fehle es an Kapazitäten. Nun denken die Grünen über einen Auftrag im Sinne einer «grünen Welle» nach.

Südostschweiz
11.04.19 - 04:30 Uhr
Politik
Postplatz
Es brauche Massnahmen gegen künftige Hitzestaus in der Stadt Chur, finden die Grünen.
MARCO HARTMANN/ARCHIV

Weil durch den Klimawandel längerfristig immer öfter mit Hitzesommern wie im vergangenen Jahr zu rechnen sei, wollte die Fraktion Freie Liste Verda des Churer Gemeinderats von der Stadtregierung wissen, welche Massnahmen die Stadt für den Umgang mit der Hitze im städtischen Raum für die Zukunft geplant habe. Nun liegen die Antworten der Regierung vor, und die Interpellanten sind mässig glücklich mit dem Ergebnis.

«Dass man einfach keine Kapazität habe, um ein Konzept zu erarbeiten für Anreizsysteme und Massnahmen, um das Klima in der Stadt zu verbessern, finde ich schwach», sagt Anita Mazzetta, Gemeinderätin der Freien Liste Verda, im Gespräch mit Radio Südostschweiz. Gerade und insbesondere, wenn man sogar zugebe, dass das für Städte eine Herausforderung sei.

Das sagt die Stadt unter anderem:

  • Bezüglich der Durchlüftung wird die Ausgangslage der Stadt Chur, aufgebaut als Segment einer Ringstadt, mit den radialen und tangentialen Erschliessungsachsen sowie der Plessur als permanenten Frischluftkanal, grossflächig als gut erachtet.
  • Die Handlungsfelder Versiegelung, Grünstrukturen und Wassermanagement werden bereits seit längerem bewirtschaftet.
  • Baumreihen sowie Vernetzungselemente sind im Generellen Gestaltungsplan festgesetzt.
  • Aktuelle Projekte der Stadt werden kritisch auf die Parameter der Klimabeeinflussung geprüft. Wo möglich werden permeable Beläge eingesetzt und Meteorwasser wird, im Idealfall über eine Retention, der Versickerung zugeführt.
  • Bei Infrastrukturprojekten werden die Strassen nach Möglichkeit mit Baumreihen ergänzt.
  • Bei der Entwässerung wird vermehrt auf Retention und Versickerung vor Ort gesetzt.
  • Die Stadt verfügt heute über die ohnehin zugänglichen klimatischen Informationen zu den Bedingungen in der Stadt.
  • Selbstverständlich greift die Verwaltung auf sämtliche nutzbaren Daten zu.

Das Fazit der Stadt lautet:

  • Einer grundlegenden Überarbeitung der Planungswerkzeuge, mit Einbezug von Anreizsystemen, zugunsten der Klimaentwicklung müsste ein fundiertes Konzept zugrunde liegen. Die Ressourcen zur Erarbeitung dieser Grundlagen sind heute nicht vorhanden.
  • Bereits heute werden die Projekte mit einer hohen Sensibilität bezüglich der klimabeeinflussenden Faktoren erarbeitet. Dies wird auch weiterhin der Fall sein. Ein direktes Einfliessen des Klimathemas in die Planung und Umsetzung der einzelnen Projekte ist der schnellste und lösungsorientierteste Ansatz, um Hitzestau zu mildern.

In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag kann die Fraktion Freie Liste Verda nun zwar eine Diskussion über die Antworten der Stadt zur Interpellation verlangen. Daraus lässt sich aber nicht einfach so ein weiteres Vorgehen der Stadt ableiten. Dazu müsste dann ein Auftrag an die Stadtregierung formuliert und eingereicht werden.

Ob man das dann machen werde, habe man noch nicht entschieden, sagt Mazzetta, «das ist aber durchaus eine Idee, die wir jetzt weiterverfolgen.» Konkrete ginge es ihnen dabei um das Schaffen eines Anreizsystems, um Massnahmen auszulösen. «Vielleicht müssen wir die aktuelle ‹Grüne Welle› in der Schweiz ausnützen. Wenn wir in der Stadt in Zukunft ein angenehmes Klima behalten wollen, müssen wir Massnahmen ergreifen.» (ofi)

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Engagiere mich auch für die Umwelt aber hier wird zwingend was gesucht um im Gespräch zu bleiben. Papier und "warme Luft" verursacht auch CO2.

Hahaha, schluchz, unter "Grüner Welle" verstehen die Motown-Chur-Repräsentanten mit ihren Carrerabahnen eben etwas ganz anderes: Freie Fahrt auf allen Verbrennungsmotoren-Kanälen, mutmasst Donald Duck.
Dass der Verein der Klima-Seniorinnen besondere Hitze-Gesundheitsbeschwerden geltend macht, dass bekanntlich im städtischen Beton-Asphalt-Meer deutlich erhöhte Hitze-Entwicklungen-Staus entstehen: Was nützen da Rodungen, die durch angebliche haufenweise Neupflanzungen "kompensiert" werden? Wie viele von diesen zahnstocherartigen Bonsai-Bäumli braucht es, um die Funktionskapazität von nur einem ausgewachsenen Prachtsbaum zu erreichen (ich rede hier von den mir besonders bekannten tragischen Beispielen bei der GKB Chur, Ecke Engadin-/Gäuggelistrasse sowie an der Ecke Otto-/Alexanderstrasse mit makellosem Säge-Riesenstammquerschnitt; der Vorwand, ,die Bäume seien krank, kann einen vor Verhöhntwerden krank machen)? Kommt dazu, dass viele dieser Neu-Pflanzungen bereits nach kurzer Zeit entfernt werden bzw. den Geist aufgeben. Zudem: können wir 50 oder 100 Jahre warten, bis das richtige Bäume sind? Das wäre in etwa so, als würden wir alle Politiker "fällen" (entlassen) und an deren Stelle Dreijährige setzen. Yeah, alles Neu-Politiker, würde der Mainstream jubeln analog.

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