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«Mit einem Sibirischen Tiger macht sich Arosa keinen Gefallen»

Das Arosa Bärenland wird in den kommenden Jahren Zuwachs bekommen. Neben zwei weiteren Bären soll auch ein Sibirischer Tiger ein neues Zuhause in Graubünden erhalten. Ein Plan, der auf positive und negative Kritik stösst.

Südostschweiz
01.04.19 - 11:45 Uhr
Tourismus

Am Montag wurde bekannt, dass spätestens 2020 ein Sibirischer Tiger aus China im Arosa Bärenland einziehen wird. Wie Napa, Meimo und Amelia, die bereits in Arosa leben, wird auch der Tiger in Zusammenarbeit mit Vier Pfoten aus schlechten Lebensbedingungen gerettet. Untergebracht werde der Tiger in einem separaten Gehege als die Bären, wie Tourismusdirektor von Arosa, Pascal Jenny, gegenüber der Zeitung «Südostschweiz» sagte.

Jenny schiesse mit diesem Plan den Vogel ab, sagt der Zweitwohnungsbesitzer Patrick Müller, der regelmässig das Arosa Bärenland besucht. «Ich verstehe, dass Arosa so mehr Touristen anlocken will und die Bären waren eine gute Sache, aber jetzt noch einen Sibirischen Tiger holen? Das kann ich nicht begreifen», sagt Müller. Er könne sich nicht vorstellen, was Jenny damit genau bezwecken wolle.

«Das Bärenland hat doch gerade erst eröffnet. Nun sollte man doch erstmal damit Erfahrungen sammeln», so Müller weiter. Jetzt schon ein weiteres Tier nach Arosa zu holen, sei übermütig von Jenny. «Er sollte sich jetzt erstmal mit den Bären zufriedengeben und nicht schon die nächste Sau durchs Dorf treiben. Arosa tut sich damit keinen Gefallen».

Wenn Arosa nicht will, wäre Davos eine Option

Anderer Meinung ist Reto Branschi, Tourismusdirektor von Davos Klosters. Er findet es eine gute Idee, den Tierschutz und den Tourismus zusammenzubringen. «Ich beneide Pascal Jenny schon ein wenig», wie er auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» erklärt. Aus touristisches Sicht sei es sehr attraktiv, lebende Tiere in der freien Natur zu halten. Ein Blick auf die Besucherzahlen des vergangenen Sommers bestätigt dies. Rund 35 000 Personen haben das Bärenland Arosa bisher besucht. Arosa Tourismus möchte diesen Erfolg nun mit dem Sibirischen Tiger ausbauen und vor allem den asiatischen Markt nach Graubünden holen. Für Branschi nachvollziehbar, weil es in den grossen chinesischen Städten schwierig sei, ein solches Umfeld zu gestalten. Sollte die Gemeinde Arosa das Projekt nicht bewilligen, könnte  sich Branschi gut vorstellen, einen Tiger nach Davos zu holen. (rac/can)

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Die Somedia lässt ihre April-Ente weitere Kreise schwimmer, jetzt bereits in Davos. Der dortige Tourismusdirektor Branschi: Aus touristisches Sicht sei es sehr attraktiv, lebende Tiere in der freien Natur zu halten.
1) Wie attraktiv das ist, siehe Wölfe.
2) Den wirklichen USP "Ruhig Wohnen" als Dienstleistung sehe ich bei denen aber nirgends (bloss in vielen Wohnungsinseraten als Fake News, weil ohne Garantie).

Genau in freier Natur!!! (Ironie fertig) Wenn ich das kleine Gehege von den Bären ansehe und mir dann überlege, das dort 5 Bären leben sollen, dann ist es etwas das gleiche, wie wenn man einen Menschen in eine Gefängniszelle steckt. Nur der Mensch hat es sich verdient in einem Gefängnis zu sitzen.

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